Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Titel: Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Sheldrake
Vom Netzwerk:
Vorurteile und Tabus die Wirksamkeit der Wissenschaft ein.
    Vorahnungen von Unwettern
»Es war ein herrlich warmer Sommertag, der Himmel war strahlend blau«, berichtete Louise Forstinger aus Graz. »Ich unternahm einen langen Spaziergang mit meinem Schäferhund Rolly. Nachdem wir etwa eine Stunde gegangen waren, wollte er nicht mehr weiter. Ich versuchte ihn dazu zu bewegen, weiterzugehen, aber nichts half. Ich fragte mich, was mit ihm los sei. Schließlich legte er sich in den Straßengraben. Was blieb mir anderes übrig, als umzudrehen und heimzugehen? Eine halbe Stunde später verfinsterte sich der Himmel, und aus der Ferne war der erste Donner zu hören. Wir gingen etwas schneller, und als wir im Haus waren, gab es einen Platzregen mit Hagelkörnern. Dann wurde mir klar, dass Rolly das viel früher gespürt haben musste.«
    Manche Tiere haben schreckliche Angst vor Gewittern und bekunden Anzeichen von Furcht, lange bevor ihre Besitzer merken, dass ein Unwetter naht. Hunde und Katzen verstecken sich oft. Viele andere Tierarten wie Pferde, Sittiche und Schildkröten werden vor Unwettern ängstlich. Die meisten Berichte, die ich bekommen habe, schildern Reaktionen eine halbe Stunde bis eine Stunde vor Ausbruch des Gewitters, aber in manchen Fällen setzt die Vorahnung des Tiers drei oder mehr Stunden im Voraus ein.
    Die Reaktionen mancher Tiere vor Unwettern und vor Erdbeben ähneln sich, und jedes auf Tieren basierende Erdbebenwarnsystem müsste diese Tatsache berücksichtigen, denn sonst könnten bevorstehende Unwetter mit drohenden Erdbeben verwechselt werden und damit blinden Alarm auslösen. Blitze sind natürlich ein elektrisches Phänomen, und es könnte durchaus sein, dass einige, wenn nicht alle vorausahnenden Reaktionen von Tieren auf ihrer Empfindlichkeit gegenüber den elektrischen Veränderungen beruhen, die ein Gewitter ankündigen. Dies würde die Elektrizitätstheorie der Vorausahnung von Erdbeben stützen. Und vielleicht hören einige Tiere mit einem empfindlicheren Gehör als dem unseren bereits den Donner, wenn er noch weit entfernt ist. Aber die Vorahnungen anderer Tierarten lassen sich damit nicht erklären.
    Warnungen vor Lawinen
    Am 23. Februar 1999 begrub eine Lawine das Dorf Galtür in Tirol unter sich, 31 Menschen kamen dabei um. Es war die schlimmste Lawinenkatastrophe in Österreich seit 1954. Einen Tag zuvor waren die Gemsen aus den Bergen in die Täler gekommen, was sie normalerweise nie tun. »Im Dorf herrschte eine ausgesprochene Unruhe. Am Vorabend redete eine stellvertretende Hotelchefin über Lawinen im Dorf, besonders über eine, die 13 Jahre zuvor ein Haus zerstört hatte. Am nächsten Tag, als die erste wirklich große Lawine zuschlug, verlor sie 13 Familienangehörige.« [281]
    Albert Ernest war seit fast 50 Jahren als Lawinenschutzbeamter in den österreichischen Alpen tätig, überwiegend im Ennstal, und ist bestens vertraut mit den Gewohnheiten von Gebirgstieren. »Immer wieder habe ich beobachtet, dass Gemsen nicht in der Gefahrenzone von Lawinenabbrüchen bleiben«, berichtete er. »Nach meinen Beobachtungen bin ich der Meinung, dass wilde Gebirgstiere ein Vorgefühl für unbeständige Lagen in der Schneedecke haben, durch einen angeborenen Instinkt, und sich entsprechend verhalten.«
    Umfragen in Dörfern der österreichischen und Schweizer Alpen zufolge, die Theodor Itten freundlicherweise für mich durchgeführt hat, waren die Tiere, die Lawinen am häufigsten vorausgeahnt haben sollen, Gemsen, Steinböcke und Hunde. Manche Hunde bellten unermüdlich stundenlang vor einem Lawinenabgang, und andere weigerten sich, ins Freie zu gehen. Josef Flollriol aus Stuben in Tirol, der einen ausgebildeten Lawinensuchhund hat, berichtete, dass der Hund sich eines Morgens im März 1988 einfach weigerte, das Haus zu seinem üblichen Morgenspaziergang zu verlassen. »Mehrmals versuchten wir, ihn hinauszuschaffen, und eine halbe Stunde später ging eine große Lawine neben unserem Haus nieder. Wir wären tot gewesen, wenn wir draußen gewesen wären.«
    Wie bei Erdbeben ist es auch hier nicht klar, wie diese Tiere die drohenden Katastrophen vorausahnten. Vielleicht reagierten sie auf elektrische oder andere physikalische Veränderungen. Doch wenn dies der Fall ist, weiß niemand, was für Veränderungen dies sind. Oder vielleicht haben sie ein geheimnisvolles Vorgefühl von Gefahr.
    Wie auch immer es ihnen gelingt, wäre die Fähigkeit, Lawinen vorauszuahnen, offensichtlich wichtig

Weitere Kostenlose Bücher