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Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Titel: Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Sheldrake
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fürs Überleben von Gebirgstieren und würde von der natürlichen Auslese begünstigt. Aber viele Tiere ahnen auch vom Menschen verursachte Katastrophen voraus, die in der Welt der Natur nicht vorkommen, wie Luftangriffe.
    Warnungen vor Luftangriffen
    Teddy Pugh aus Birmingham schrieb: »Während des Krieges, als die Deutschen ihre Bombenangriffe flogen, hatten wir eine schwarze Mischlingshündin, die immer zur Hintertür ging und bellte, um hinausgelassen zu werden, und man konnte wetten, dass rund zehn Minuten später die Sirenen heulen würden, um einen Luftangriff anzukündigen. Wir hatten uns so daran gewöhnt, dass der Hund dies tat, und darum lief ich die Straße rauf und runter und klopfte an alle Türen, um vor einem bevorstehenden Angriff zu warnen. Der Hund hat sich nicht ein einziges Mal geirrt.« Ich habe 35 weitere Berichte über Hunde erhalten, die vor Luftangriffen warnten, bevor der offizielle Alarm gegeben wurde. Einige gaben ihren Haltern Bescheid, indem sie winselten, andere bellten, einige versteckten sich, und wieder andere liefen zu dem Luftschutzbunker oder Keller voraus, wo die Familie Zuflucht nahm. Britische Hunde warnten im Zweiten Weltkrieg vor deutschen Luftangriffen, deutsche Hunde vor britischen.
    Manche Hunde sollen ihre Besitzer ein paar Minuten vor dem Losheulen der Sirenen gewarnt haben; die meisten reagierten zehn bis 30 Minuten im Voraus, und in drei Fällen sollen die Warnungen der Hunde über eine Stunde vorab erfolgt sein. Eine kleine Hündin namens Dee blieb manchmal zusammengerollt in ihrem Körbchen liegen, wenn die Sirenen losheulten, und nie kamen dann Flugzeuge daher. Andererseits wurde sie zuweilen ganz aufgeregt, wenn keine Sirenen ertönten, und drängte alle, in Deckung zu gehen – und dann gab es tatsächlich einen unerwarteten Angriff. [282] Manche Familien genossen den Vorzug, wieder ins Bett zu kommen, bevor Entwarnung gegeben wurde. »Der Hund stand plötzlich auf, verließ den Bunker und legte sich mit einem zufriedenen Seufzer in sein Körbchen. Fünf Minuten später kam die Entwarnung.« [283]
    Während des Zweiten Weltkriegs ahnten auch Katzen Bombenangriffe voraus, wobei sie gewöhnlich offenkundige Anzeichen von Aufregung bekundeten oder sich versteckten. Einige sollen über eine Stunde im Voraus gewarnt haben. Auch Vögel wussten anscheinend, wann sich Bomber näherten. Möwen flogen auf, Fasanenhähne gaben Warnrufe von sich, und auch Enten und Gänse erhoben ein Alarmgeschrei. Hier das Beispiel eines deutschen Papageis, von dem Dagmar Kessel berichtete.
»Im Kriegsjahr 1942 war ich bei Bekannten in Leipzig. Sie besaßen einen alten Papagei. Plötzlich, gegen 21 Uhr, war er total aufgeregt in seinem Käfig, hüpfte von einem Bein aufs andere, hob den linken Flügel hoch und schrie: ›Da oben, da oben, da oben‹ – sah auch nach oben und konnte sich nicht beruhigen. Überrascht fragte ich, was das bedeutete. ›Das macht er immer so vor Fliegeralarm‹, sagte meine Bekannte, ›meist zwei Stunden vorher.‹ In den nächsten Stunden zerbombten die Tommys ganz in der Nähe den Glas-(und Sport-)Palast!«
    Von deutschen Tauben gegebene Vorwarnungen brachten Heinz Peteri, einen unglücklichen österreichischen Bildhauer, in Schwierigkeiten; er wurde während des Kriegs wegen seiner »undiplomatischen« Äußerungen verhaftet und nach Bochum zum Entschärfen von Blindgängern strafversetzt. Er wohnte in einem kleinen Zimmer im Turm des Polizeigebäudes. Von seinem Fenster aus beobachtete er immer die Tauben, die die noch intakten Dächer der Stadt bevölkerten, und bemerkte, »dass die Taubenschwärme offenbar in größter Eile davonflogen. Und jedes Mal später erfolgte längstens nach einer halben Stunde ein ›Feindanflug‹ mit Bombenabwürfen. Die Taubenvölker blieben so lange verschwunden, bis die Bombengefahr vorüber war. Dann kehrten sie zurück. Dies wiederholte sich immer wieder.« Er benutzte dieses Wissen dazu, seine Kameraden und Vorgesetzten vor bevorstehenden Angriffen zu warnen, und seine Vorhersagen erwiesen sich wiederholt als genau. Als dies der Gestapo zu Ohren kam, wurde er verhaftet und verhört – »mit welchen Mitteln er die Vorwarnungen empfange, ob er ein Spion sei und mit welchen Mächten er sonst noch Kontakt habe«. [284]
    Während des Kosovokonflikts 1999, als die NATO Serbien bombardierte, gaben die Tiere im Belgrader Zoo eine halbe Stunde, bevor die Bomben fielen, Bombenalarm. »Es ist eines der seltsamsten und

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