Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Titel: Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Sheldrake
Vom Netzwerk:
die Tiere also Luftangriffe nicht dadurch vorausahnten, dass sie die sich nähernden Bomber oder Raketen hörten, wie konnten sie dann wissen, dass die Angriffe erfolgen würden? Dieses Phänomen lässt sich auch nicht durch Veränderungen in der elektrischen Ladung der Erde und der Atmosphäre erklären, wie sie Unwettern vorangehen und wie sie vielleicht als warnende Anzeichen vor Erdbeben dienen. Meines Wissens bleiben nur zwei Möglichkeiten: Telepathie und Präkognition.
    Telepathie. Die Tiere schnappten auf telepathische Weise Einflüsse von Menschen oder Tieren entlang des Flugwegs der Bomber auf. Während sich eine Aufmerksamkeits- und Alarmwelle durch die menschlichen und tierischen Populationen ausbreitete, als die Bomber vorbeiflogen, pflanzte sich dieser Alarm auf telepathische Weise fort. Das Problem ist nur, dass dieses telepathische Alarmieren in allen Richtungen hätte erfolgen können und darum blinden Alarm an Orten ausgelöst hätte, zu denen die Flugzeuge gar nicht flogen. Oder die Tiere hätten die feindseligen Absichten der Bomberbesatzungen aufschnappen können, während diese sich auf ihre Ziele zubewegten und sich ihre Aufmerksamkeit auf die Orte konzentrierte, die sie angreifen wollten.
    Natürlich sind dies höchst spekulative Möglichkeiten, und die vorliegenden Fakten lassen sich auch nur teilweise mit Telepathie erklären. Insbesondere kann diese Theorie nicht erklären, wieso Hunde die Ankunft der mit Überschallgeschwindigkeit fliegenden V2-Raketen vorausahnen konnten – niemand nahm ihre Flugbahn wahr, und sie waren unbemannt. Selbst die Deutschen, die sie starteten, wussten nicht, wo genau sie einschlagen würden.
    Präkognition. Vielleicht wussten die Tiere irgendwie intuitiv, was in naher Zukunft geschehen würde, oder sie hatten zumindest die Furcht, dass etwas geschehen würde, ohne zu wissen, warum. Diese Theorie könnte erläutern, warum Hunde die V2-Angriffe vorausahnten, und auch viele andere Arten von Vorahnung erklären. Allerdings ist dies eine ganz vage Theorie. Zum andern wirft sie fürchterliche logische Probleme und verwirrende Paradoxien auf, behauptet sie doch, dass etwas in der Zukunft sich »rückwärts« in der Zeit auswirken könne. Es gibt noch ein weiteres logisches Problem bei Präkognitionen. So kann man erst wissen, ob eine Präkognition wahr ist, wenn das vorhergesehene Ereignis passiert ist. Erst im Nachhinein lässt sich eine Präkognition als solche erkennen.
    Ich würde mich nach Möglichkeit lieber nicht auf diese Theorie einlassen. Für mich ist die Telepathie leichter zu akzeptieren als die Präkognition. Und die beiden V2-Fälle sind bislang die einzigen Belege, die eine derartige Theorie zu bestätigen scheinen. Wenden wir uns nun jedoch den vielen anderen Beispielen zu, bei denen sich der Gedanke an eine Präkognition oder ein Vorgefühl fast unvermeidlich einstellt.
    Andere Arten von Vorahnung
    Außer all diesen Beispielen von Vorwarnungen, die Tiere vor Luftangriffen, Erdbeben, Lawinen und Tsunamis gaben, habe ich noch Dutzende andere Berichte über ängstliches Verhalten vor Unfällen, Katastrophen oder Gefahren erhalten.
    Manche Hunde weigerten sich, auf Wegen zu gehen, auf die kurz darauf Äste oder Bäume stürzten und Mensch und Hund begraben hätten. Andere Hunde, Pferde und Katzen hielten ihre Besitzer auf oder hinderten sie daran, zu Fuß oder mit dem Auto aufzubrechen, wenn sich kurz darauf Verkehrsunfälle ereigneten, bei denen sie ohne weiteres hätten verletzt oder getötet werden können. Als ein Hund sich hartnäckig weigerte, eine Fußgängerunterführung zu betreten, blieb dem Menschen, der bei ihm war, nichts anderes übrig, als umzukehren. »Wir hatten uns kaum umgedreht, als es einen fürchterlichen Krach gab und die Betondecke herabstürzte!« Ein anderer Hund hinderte seinen Besitzer daran, ein Boot zu betreten, das kurz darauf explodierte. Ein weiterer zog seinen Herrn vom Straßenrand weg, kurz bevor ein Lieferwagen um die Ecke schleuderte und an der Stelle auf den Gehsteig raste, an der sie gestanden hatten. Und so weiter.
    In einigen dieser Fälle ist es zwar möglich, aber unwahrscheinlich, dass die Tiere etwas Ungewöhnliches vernahmen, was sie Alarm schlagen ließ. In vielen Fällen ist dies aber unmöglich, weil das Tier schon lange, bevor es irgendetwas gehört haben könnte, was ihm vielleicht einen Hinweis gegeben hätte, unruhig war. Eine Frau beispielsweise, deren Katze normalerweise auf der Rückbank ihres

Weitere Kostenlose Bücher