Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)
durcheinander, dass wir den Rest der Nacht in der Küche saßen … Die Katzen jedoch legten sich ruhig schlafen, als sei nichts geschehen. Ich gebe zu, ich fand das tröstlich; der Bombenleger jedenfalls hatte ganze Arbeit geleistet.«
Man kommt kaum um die Schlussfolgerung herum, dass einige dieser Vorahnungen tatsächlich voraussehend gewesen sein müssen. Welche Erklärung könnte es sonst dafür geben? Und wenn schon Vorahnungen von Katastrophen, Unfällen und Luftangriffen präkognitiv sein können, dann könnten dies auch einige Vorahnungen von Erdbeben, Tsunamis und Lawinen sein, selbst wenn auch Fälle dabei sind, die sich vielleicht mit einer Empfindlichkeit gegenüber Veränderungen von elektrischen Ladungen oder mit anderen physikalischen Ursachen erklären ließen. Auch bei einigen der Vorwarnungen vor epileptischen Anfällen, Komata und plötzlichen Todesfällen, von denen im vorigen Kapitel die Rede war, könnte Voraussehen im Spiel sein.
Präkognition beim Menschen
Überall auf der Welt glaubt man, dass manche Menschen die Fähigkeit besitzen, die Zukunft vorherzusehen. Schamanen, Seher, Propheten, Orakel oder Wahrsager gibt es in den meisten, wenn nicht gar allen traditionellen Gesellschaften, ja selbst in modernen Industriegesellschaften blüht das Geschäft von Wahrsagern und Hellsehern noch immer. Zweifellos befinden sich einige Betrüger darunter. Aber es gibt doch zu viele überzeugende Beispiele menschlicher Vorahnungen, als dass man dieses ganze Erfahrungsgebiet rundweg abtun sollte. Viele Menschen, die keine professionellen Wahrsager sind, haben Vorahnungen gehabt, die sich als wahr erwiesen, und es gibt viele Geschichten über Menschen, denen Träume, Vorgefühle oder Vorahnungen das Leben gerettet haben – sie ließen sie keine Flugzeuge besteigen, die später abstürzten, oder nicht an Orte gehen, an denen sie ebenso schweren wie unerwarteten Gefahren ausgesetzt gewesen wären. Manchmal richten sie sich nicht nach diesen Vorahnungen oder können es nicht, weil sie entweder nicht spezifisch genug sind oder weil sie sie nicht ernst nehmen. Aber manchmal tun sie es doch.
Diese unterschiedlichen Reaktionen wurden vor der Ermordung von Präsident Abraham Lincoln im Jahre 1865 auf dramatische Weise veranschaulicht. Eine Woche bevor er im Ford Theatre in Washington erschossen wurde, erzählte er seiner Frau und seinem Freund Ward H. Lamon von einem Traum, in dem er im Weißen Haus Klagelaute vernommen habe. Da er unbedingt herausfinden wollte, was es damit auf sich hatte, sei er von Raum zu Raum gegangen, bis er im East Room zu seiner »überraschten Erschütterung« einen Katafalk erblickte, auf dem ein Leichnam im Leichengewand ruhte, bewacht von Soldaten und von einer Schar trauernder Menschen umgeben. Da das Gesicht des Leichnams bedeckt war, habe er sich erkundigt, wer das denn sei. »Der Präsident«, habe man ihm erklärt, der von einem Attentäter umgebracht worden sei. [287]
Weniger bekannt ist die Tatsache, dass General Ulysses S. Grant und seine Frau Julia den Präsidenten zum Ford Theatre hätten begleiten und bei ihm in seiner Loge sitzen sollen. Am Morgen jenes Tages verspürte Mrs Grant den unüberwindlichen Drang, dass sie, ihr Mann und ihr Kind Washington verlassen und zu ihrem Haus in New Jersey zurückkehren müssten. Der General war unabkömmlich, da er den ganzen Tag Termine hatte, aber Mrs Grants Gefühl wurde immer stärker, und sie ließ ihm ständig ausrichten, er möge doch fahren. Sie war so hartnäckig, dass er schließlich nachgab, obwohl sie den Präsidenten doch ins Theater begleiten sollten. Als sie Philadelphia erreichten, vernahmen sie die Nachricht von dem Attentat, und später erfuhren sie, dass auch sie von dem Mörder als Opfer ausersehen gewesen waren. [288]
Natürlich sind nicht alle Vorahnungen derart dramatisch, und dabei geht es auch nicht unbedingt um Gefahren. Und viele werden gar nicht wahrgenommen, besonders wenn sie in Träumen auftreten. Präkognitive Träume sind überraschend häufig. Das klassische englische Buch An Experiment With Time des britischen Ingenieurs J. W. Dunne enthält einfache Anweisungen, die eigenen Träume zu erforschen. [289]
Es gibt auch einige eindrucksvolle Belege für Vorgefühle aufgrund von Laborexperimenten von Parapsychologen. Bei diesen Experimenten wurde den Probanden eine Reihe von Bildern auf einem Computerbildschirm gezeigt, die größtenteils emotional beruhigend waren, wie Fotos von Landschaften,
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