Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)
veröffentlicht habe. Auch Stipendienanträge durchlaufen oft ein Peer-Review-Verfahren.
Doch im Zusammenhang mit Tabuthemen wie Telepathie kommt eine andere Art von Skepsis ins Spiel: der dogmatische Skeptizismus von Menschen, die ein Glaubenssystem oder eine Orthodoxie verteidigen. Je militanter der Skeptiker, desto leidenschaftlicher der Glaube.
In den USA, in England und vielen anderen Ländern gibt es eine Reihe von Skeptikerorganisationen, die es als ihre Aufgabe ansehen, die »Behauptungen des Paranormalen«, wie sie das nennen, als Unsinn zu entlarven. In den USA heißt die größte dieser Gruppen Committee for Skeptical Inquiry (CSI), die bis 2006 noch Committee for the Scientific Investigation of Claims of the Paranormal (CSICOP) hieß. Ihre Zeitschrift, The Skeptical Inquirer , hat etwa 60000 Abonnenten. Das CSICOP wurde 1978 bei einer Konferenz der American Humanist Association von Paul Kurtz gegründet, einem atheistischen Philosophen, der auch das Council for Secular Humanism und das Center for Inquiry gründete. CSICOP/CSI hat in Amherst im US-Staat New York eine gemeinsame Zentrale mit dem Council for Secular Humanism sowie mit einer Organisation, die sich der Entlarvung der alternativen Medizin widmet und sich Commission for Scientific Medicine and Mental Health (CSMMH) nennt. Das CSI hat etwa 80 Mitglieder, darunter militante Atheisten wie Richard Dawkins, dem Autor von The God Delusion (deutsch Der Gotteswahn ), und Daniel Dennett, dem Autor von Breaking the Spell (deutsch Den Bann brechen ).
Bei der Verkündung der Namensänderung von CSICOP zu CSI im Skeptical Inquirer vom Januar 2007 blickte Paul Kurtz auf die Vergangenheit des CSICOP zurück und erklärte, das Programm der Organisation sei in einem ideologischen Glaubensbekenntnis verwurzelt: »Wir betrachteten uns als die Verteidiger der Aufklärung.« In einem Interview mit der Zeitschrift Science formulierte Lee Nisbet, der Vorstandschef des CSICOP, dies so: »[Der Glaube an das Paranormale] ist ein sehr gefährliches Phänomen. Gefährlich für die Wissenschaft, gefährlich für die Grundstruktur unserer Gesellschaft … Wir halten es für die Pflicht der wissenschaftlichen Gemeinschaft darzulegen, dass diese Vorstellungen ausgesprochene Spinnerei sind.« Wie so viele Führungsfiguren bei der CSICOP/CSI besitzt auch Nisbet keinerlei wissenschaftliche Qualifikation.
Das CSICOP/CSI bemüht sich in erster Linie darum, die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Der Skeptical Inquirer enthält zahllose Artikel, die den Umgang der Medien mit dem Paranormalen anprangern, und schildert die Versuche des CSICOP, jede positive Berichterstattung zu bekämpfen. Wie der Skeptical Inquirer berichtete, sei das CSICOP entstanden, »um die Ausschlachtung des angeblich ›Okkulten‹ und ›Paranormalen‹ durch die Massenmedien zu bekämpfen. Es gab eine Doppelstrategie: Erstens sollten Skeptiker in den Medien unterstützt werden, indem man ihnen Informationen lieferte, die paranormale Wunder ›entzauberten‹. Zweitens wollte man als ›Medienkontrollinstanz‹ dienen, die die Aufmerksamkeit von Öffentlichkeit und Medien auf die überzogene Ausschlachtung der angeblich paranormalen Wunder durch die Medien lenkte. Das zugrundeliegende Handlungsprinzip bestand darin, den Hunger der Mainstreammedien nach öffentlichkeitswirksamen Kontroversen zu stillen, um mit unseren Aktivitäten in den Medien und damit im Blickpunkt der Öffentlichkeit präsent zu sein. Wer hat sich diese Strategie ausgedacht? Nun, das war Paul Kurtz.« [322]
In einem scharfsinnigen Esssay mit dem Titel »The Skepticism of Believers«, der 1893 erschien, behauptete Sir Leslie Stephen, ein Pionier des Agnostizismus (und Vater der Autorin Virginia Woolf), der Skeptizismus sei unweigerlich parteiisch. »In Anbetracht der Unmenge an gewöhnlichen Glaubensvorstellungen sind die sogenannten Skeptiker genauso sehr Gläubige wie ihre Gegner.« Damals wie heute hatten diejenigen, die sich zu Skeptikern erklären, durchaus eigene starke Glaubensvorstellungen. Oder wie Stephen es formulierte: »Den Denkern, denen man gemeinhin Skepsis unterstellt, lässt sich genauso sehr ein übertriebener Glaube an die Beständigkeit und Gewissheit der sogenannten ›Naturgesetze‹ unterstellen. Sie schreiben bestimmten Phänomenen genauso vertrauensvoll eine natürliche Ursache zu, wie ihre Gegner ihnen eine übernatürliche Ursache zuschreiben.«
Fast alle Leute, die mich aufgrund der in diesem Buch
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