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Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Titel: Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Sheldrake
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derartige Beispiele. In 218 (19 Prozent) der 1133 Berichte über Hunde, die wissen, wann ihre Halter heimkommen, heißt es, die Hunde würden reagieren, wenn der Mensch die Heimfahrt antritt oder sich dazu anschickt.
    Vielleicht wissen ja einige von den Hunden, die anscheinend erst ein paar Minuten vor der Ankunft des Menschen reagieren, wann ihr Halter losfährt, äußern aber erst dann Anzeichen von Aufregung, wenn der betreffende Mensch sich nähert. Frühere, subtilere Reaktionen werden vielleicht auch nicht bemerkt.
    Heimkehr aus dem Urlaub oder nach längerer Abwesenheit
    Die meisten Beispiele, von denen bisher die Rede war, handeln von Hunden, die reagieren, wenn ihre Halter von der Arbeit oder nach ziemlich kurzer Abwesenheit heimkommen. Nun möchte ich mich mit Hunden befassen, die reagieren, wenn ihre Besitzer nach längerer Abwesenheit zurückkehren, etwa aus dem Urlaub. Manche Hunde ahnen die Ankunft ihrer Halter nicht voraus, wenn diese nur tagsüber weg waren, aber sie reagieren, wenn sie für längere Zeit nicht da waren, wie zum Beispiel die Hündin Jessie, die mit der Marchioness of Salisbury in Hatfield House in Hertfordshire lebte (siehe Abb. 2.1).

Abbildung 2.1 Die Marchioness of Salisbury mit ihrer Jagdterrierhündin Jessie in Hatfield House in Hertfordshire (Foto: Phil Starling).
    »Jessie ist ein ganz aufgeweckter und intelligenter kleiner Hund. Sie scheint immer zu wissen, was ich gerade tun will, fast bevor ich es selbst weiß«, sagte Lady Salisbury. Wenn Lady Salisbury ins Ausland fuhr, ließ sie Jessie, einen Jagdterrier, bei ihrem Chefgärtner David Beaumont. Er und seine Frau bekamen grundsätzlich mit, wann Lady Salisbury unterwegs war, denn dann wurde Jessie unruhig und wartete an der Zimmertür oder am Haustor, und zwar schon Stunden bevor sie heimkam. Jessies Verhalten ist von Miriam Rothschild (Fellow of the Royal Society), der bedeutenden Naturforscherin, dokumentiert worden, die mir freundlicherweise ihre Beobachtungen mitgeteilt hat. Einmal beispielsweise setzten Jessies Reaktionen ein, als Lady Salisbury packte und sich anschickte, ein Haus in Irland zu verlassen; ein andermal wollte sie gerade zum Flughafen in Krakau fahren. Lady Salisbury erklärte, die Mutter der Hündin habe sogar noch sensibler als Jessie auf ihre Heimkehr reagiert – selbst wenn sie nur für einen Tag weggewesen sei. Jessie hingegen reagierte erst, wenn sie mindestens drei Tage lang nicht dagewesen sei.
    Manchmal scheint das Verhalten des Hundes mit den Gedanken und Absichten der Menschen zusammenzuhängen, und zwar lange bevor sie die Rückkehr tatsächlich antreten. Das war bei Frank Harrison der Fall, der, kurz nachdem er zur britischen Army gegangen war, eine Fieberkrankheit bekam und nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus ein paar Tage Genesungsurlaub erhielt. Das teilte er allerdings seinen Eltern nicht mit.
»Als ich heimkam, stand Sandy (unser Irish Terrier) an der Tür, und man sagte mir, er habe sich nur von der Stelle gerührt, wenn er Futter bekam oder wenn man mit ihm Gassi ging. Das fing etwa um die Zeit an, als ich erfuhr, ich würde Genesungsurlaub bekommen. Sein Verhalten hat meinen Eltern natürlich Sorgen bereitet. Als ich unerwartet heimkam, sagte meine Mum: ›Er wusste, dass du kommst. Das erklärt alles.‹ Dieses Warten an der Tür wiederholte sich immer wieder während meines zweieinhalbjährigen Wehrdienstes. Etwa 48 Stunden bevor ich kam, begab sich Sandy zur Tür. Meine Eltern wussten, dass ich kommen würde, weil Sandy es wusste.«
    Ich habe über 20 andere Berichte über Hunde bekommen, die die Ankunft junger Männer vorausahnen, welche auf Urlaub vom Militär oder von der Handelsmarine heimkommen, und in vielen Fällen wussten die Familien nicht im Voraus darüber Bescheid. Zuweilen reagierten die Hunde einen oder zwei Tage vor der Ankunft der jungen Männer, wie Sandy dies tat, manchmal erst ein paar Stunden davor.
    Das vorausahnende Verhalten von Hunden auf die bevorstehende Heimkehr ihrer Halter von einem anderen Kontinent lässt darauf schließen, dass eine telepathische Kommunikation über große Entfernungen hinweg stattfinden kann. Anscheinend nimmt sie mit der Entfernung nicht ab, wie das bei elektrischen, magnetischen und durch Schwerkraft verursachten Phänomenen der Fall ist. In manchen Fällen fällt die Vorausahnung des Hundes genau mit einer bestimmten Phase der Vorbereitung oder des Aufbruchs zusammen. Tony Harvey kehrte von einem dreiwöchigen

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