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Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Titel: Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Sheldrake
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Katzen, Pferden, Papageien und anderen Tierarten an den Tag gelegten Verhaltensmuster überein. Die Fähigkeit, die Rückkehr eines Menschen zu antizipieren, kommt anscheinend bei einer ganzen Reihe von Arten vor. In jedem Fall hängt sie offenbar von der Bildung enger Bande zwischen Mensch und Tier ab.
    Diejenigen Tierarten, welche diese Erwartungshaltung nicht bekunden, etwa Fische, sind entweder von Haus aus unempfindlich für telepathische Einflüsse oder außerstande, solche Verbindungen zu Menschen einzugehen, die stark genug sind, um als Kanäle für eine telepathische Kommunikation zu fungieren.
    Vermutlich hat sich diese Fähigkeit nicht einfach erst bei der Haustierhaltung entwickelt, sondern kommt bereits zwischen wild lebenden Tieren vor. Ich werde mich im neunten Kapitel mit dieser Telepathie von Tier zu Tier befassen. Wenn die Erwartung der Heimkehr bei nichtmenschlichen Lebewesen so weit verbreitet ist, könnten wir annehmen, dass vielleicht auch manche Menschen über die Fähigkeit verfügen, zu wissen, wann andere Menschen zu ihnen unterwegs sind.
    Menschen
    Von Menschen, die in Afrika gelebt haben oder dort hergekommen sind, hört man viele Geschichten über die Art und Weise, wie Afrikaner die Ankunft anderer Menschen vorausahnen können, ohne dass sie über irgendwelche bekannten Kommunikationsmittel verfügen. So hat beispielsweise Laurens van der Post herausgefunden, dass Buschmänner in der Kalahariwüste in Südafrika wussten, wann Angehörige ihrer Gruppe 80 Kilometer von ihrem Lager entfernt eine Elenantilope getötet hatten und wann sie zurückkehren würden. Die Jäger waren mit van der Post unterwegs, und als sie mit ihrer Beute in Landrovern zum Lager zurückfuhren, fragte er sie, wie denn ihre Leute reagieren würden, wenn sie von ihrem Jagderfolg erführen. Einer der Buschmänner erwiderte: »Sie wissen schon davon.« Und tatsächlich – als sie sich dem Lager näherten, vernahmen sie bereits das Lied, das bei derartigen Anlässen immer gesungen wurde. Als die Antilope getötet wurde, waren sie sofort »auf Draht«, wie der Buschmann es formulierte. Van der Post meinte, sie hatten »offenbar den Eindruck, dass der Telegraph des weißen Mannes ebenfalls per Telepathie funktionierte«. [67]
    Von ähnlichen Erlebnissen können auch viele andere Menschen berichten, die Afrika gut kennen. Ein junger Europäer namens Sinel, der bei einem Stamm im südlichen Sudan gelebt hatte, bemerkte, dass »Telepathie hier ständig auftritt«. Die Stammesleute hätten immer gewusst, wo er sich befunden und was er gerade getan habe, selbst wenn er weit weg gewesen sei. Als er sich einmal verirrt hatte, kamen Männer zu ihm, um ihn zurückzubringen, als ob sie seine Notlage gespürt hätten. Ein andermal, als er eine gefundene Pfeilspitze eingesteckt und mitgebracht hatte, traten zwei Stammesangehörige an ihn heran und fragten, ob sie sie untersuchen dürften. [68] Ähnliche Geschichten habe ich in Indien gehört. Wahrscheinlich sind solche Fähigkeiten in traditionellen Gesellschaften besser entwickelt als in den modernen Industriestaaten.
    Sogar in einigen Teilen von Europa scheinen solche Vorgänge weithin anerkannt zu sein. Zum »zweiten Gesicht« der keltischen Bewohner der schottischen Highlands gehören auch »Visionen von ›Ankünften‹ von Personen, die in dem Augenblick noch fern sind, aber später tatsächlich eintreffen«. [69] In Norwegen gibt es sogar einen eigenen Begriff für das Phänomen: vardoger , was soviel bedeutet wie »warnende Seele« oder »Laut, der jemanden ankündigt, bevor er selbst eintrifft«. In diesem Fall hört jemand zu Hause eine Person, die zum Haus geht oder fährt, hereinkommt und ihren Mantel aufhängt. Doch niemand ist da. Etwa zehn bis 30 Minuten später werden erneut ähnliche Laute vernommen, aber diesmal kommt die Person tatsächlich. »Die Leute sind dies gewöhnt. Hausfrauen stellen den Wasserkessel auf, wenn sie den ›vardoger‹ vernehmen, denn sie wissen, dass ihr Mann gleich kommen wird.«
    Professor Georg Hygen aus Oslo untersuchte Dutzende von neueren Fällen und gelangte zu der Schlussfolgerung, dass dieses Phänomen eher auf Telepathie als auf Präkognition beruhe. Mit anderen Worten: Der vardoger ist weniger ein Vorausecho dessen, was in der Zukunft passieren wird, sondern hängt vielmehr mit den Absichten einer Person zusammen. So sind zum Beispiel die tatsächlichen Geräusche nicht immer mit denen identisch, die im Voraus gehört werden. Da

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