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Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Titel: Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Sheldrake
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das Äffchen die Absicht der Wärterin aufgeschnappt, es mit einem Stück Kuchen zu belohnen, wenn es ihr den Stock gab, und als es die vier Stücke sah, ersann es blitzschnell eine Möglichkeit, alle Stücke zu bekommen.
    Papageien
    Manche »sprechenden« Papageien reagieren auf die Stimmungen, Gefühle und Absichten ihrer Besitzer, indem sie entsprechende Bemerkungen dazu machen. In manchen Fällen scheinen sie telepathische Fähigkeiten zu haben.
    Dass Papageien Sprache sinnvoll verwenden können, wurde zweifelsfrei festgestellt von Dr. Irene Pepperberg, die heute an der Brandeis University lehrt und dreißig Jahre lang einen Graupapagei namens Alex trainierte und testete, der einen Wortschatz von über 100 Worten besaß. Durch akribische Experimente bewies Pepperberg, dass Alex in der Lage war, Worte sinnvoll zu gebrauchen, Begriffe wie »anwesend« und »abwesend« zu begreifen und Farbwörter richtig anzuwenden, egal, welche Form das farbige Objekt hatte, das ihm gezeigt wurde. Als Alex 2007 starb, widmete die New York Times ihm einen Nachruf.
    Vor Pepperbergs Forschungen wurden die meisten wissenschaftlichen Untersuchungen einer Kommunikation zwischen Mensch und Tier mit Affen vorgenommen, und zwar mit Hilfe von Zeichensprache. Pepperberg gelang der Nachweis, dass Papageien es durchaus mit Affen aufnehmen können, was die Fähigkeit betrifft, Gedanken und Begriffe zu verwenden, wobei sie den großen Vorzug haben, sprechen zu können. Sie veröffentlichte ihre Forschungsergebnisse über Alex und andere Papageien in einem umfangreichen Buch mit dem Titel The Alex Studies: Cognitive and Communicative Abilities of Grey Parrots . [113] Als Alex starb, bemerkte sie: »Er widerlegte all unsere vorgefassten Ansichten über das Gehirn von Vögeln.« [114]
    Angeregt durch einen Fernsehauftritt von Alex im Jahr 1997, begann Aimée Morgana, eine Malerin in New York, ein junges Graupapageimännchen namens N’kisi (wie »Inkisi« ausgesprochen) im Gebrauch von Sprache zu trainieren. Sie unterrichtete ihn, als wäre er ein menschliches Kind, und fing damit an, als er fünf Monate alt war. Dabei bediente sie sich zweier Techniken, der »sentence frames« (Satzbildung) und des »cognitive mapping« (kognitiven Kartierens). Durch die Technik der Satzbildung brachte sie N’kisi Wörter bei, indem sie sie in verschiedenen Sätzen wiederholte wie »Möchtest du etwas Wasser?« und »Schau her, ich habe etwas Wasser«. Durch das kognitive Kartieren verstärkte sie Bedeutungen, die vielleicht noch nicht ganz verstanden wurden. Wenn N’kisi beispielsweise »Wasser« sagte, zeigte Aimée ihm ein Glas Wasser.
    Im März 2010, als N’kisi zwölf Jahre alt war, war sein Wortschatz auf 1500 Wörter angewachsen, den größten Wortschatz eines Papageis, der jemals erfasst wurde. Meist spricht er in Sätzen.
    Während sich Aimée in erster Linie darauf konzentrierte, N’kisis Sprachgebrach zu dokumentieren, stellte sie bald fest, dass er Dinge sagte, die sich auf ihre Gedanken und Absichten zu beziehen schienen. Und das tat er auch bei ihrem Mann Hana. Nachdem sie über meine Forschungen zur Telepathie bei Tieren gelesen hatte, sandte sie mir eine E-Mail, in der sie einige ihrer Beobachtungen zusammenfasste: »N’kisi gibt regelmäßig Kommentare von sich, wenn wir ans Essen, Ausgehen oder Duschen denken, selbst wenn wir still in einem anderen Zimmer sitzen und er keine Körpersprache sieht oder akustische Hinweise hört. Dann sagt er zum Beispiel: ›Ihr wollt was Leckeres‹, ›Geht ruhig aus, bis später‹ oder ›Ihr wollt euch mal duschen‹.«
    Über zehn Jahre lang hat Aimée ausführlich Tagebuch über solche offensichtlich telepathischen Vorfälle geführt. Hier einige Beispiele:
»Ich dachte gerade daran, Rob anzurufen, und griff zum Telefon, und N’kisi sagte ›Hi, Rob‹, als ich das Telefon in der Hand hatte und zum Rolodex greifen wollte, um die Nummer nachzuschlagen.«
»Wir sahen uns gerade den mit Musik unterlegten Abspann eines Jackie-Chan-Films an. Da erschien ein Bild von Chan, der hoch oben an einem riesigen Wolkenkratzer auf einem Träger lag. Es war beängstigend wegen der Höhe, und N’kisi rief: ›Fall nicht runter.‹ Dann gab es einen Schnitt zu einem ebenfalls mit Musik unterlegten Werbespot, und als das Bild eines Autos erschien, sagte N’kisi: ›Da ist mein Auto.‹ N’kisis Käfig stand am anderen Ende des Raums hinter dem Fernseher. Er konnte weder den Bildschirm noch irgendwelche Spiegelungen

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