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Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Titel: Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Sheldrake
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sehen.«
»Ich war in einem Zimmer auf einer anderen Etage, aber ich konnte ihn hören. Ich sah mir gerade ein Kartenspiel mit einzelnen Bildern an und hielt bei dem Bild eines violetten Autos inne. Mir kam der Gedanke, was für ein erstaunlicher Lilaton das doch war. In diesem Augenblick rief er von oben: ›Oh wow, schau dir das tolle Lila an.‹«
    N’kisi schien auch auf Träume zu reagieren. Zum Beispiel: »Ich träumte gerade, dass ich mit dem Kassettenrekorder arbeitete. N’kisi, der neben meinem Kopf schlief, sagte laut: ›Du musst den Knopf drücken‹, und ich tat genau dies in meinem Traum. Sein Sprechen weckte mich.« (N’kisi schläft gewöhnlich neben Aimées Bett.) Ein anderes Beispiel: »Ich war auf der Couch eingenickt und träumte, ich sei im Bad und hielte ein braune Medizinflasche in der Hand. N’kisi weckte mich, indem er sagte: ›Schau, das ist eine Flasche.‹«
    Im April 2000 besuchte ich Aimée und N’kisi und war beeindruckt von ihrer unglaublich engen Beziehung und der Art und Weise, wie N’kisi Sprache sinnvoll verwendete. Nachdem ich von so vielen bemerkenswerten Vorfällen gehört hatte, war ich natürlich daran interessiert, mit eigenen Augen und Ohren zu erleben, ob N’kisi wirklich Aimées Gedanken lesen konnte. Wir machten einen einfachen Test, indem wir eine Situation wiederholten, in der N’kisi anscheinend spontan Telepathie demonstrierte. Aimée und ich gingen in ein anderes Zimmer, wo N’kisi nicht sehen konnte, was wir gerade taten, und ich sah zu, wie Aimée mehrere verschiedene Bilder betrachtete. Als sie sich auf ein Bild mit einem Mädchen konzentrierte, hörten wir N’kisi nach mehreren Sekunden mit unmissverständlicher Deutlichkeit sagen: ›Das ist ein Mädchen.‹ N’kisi war in einem anderen Zimmer, und Aimée und ich hatten nicht über das Bild gesprochen.
    Natürlich war es wichtig, diese offenkundig telepathische Kommunikation in kontrollierten Experimenten zu testen, die sich statistisch auswerten ließen. Aimée und ich entwickelten ein Verfahren, das streng wissenschaftlich war und doch ziemlich natürlich in N’kisis vertrauter Umgebung funktionierte. Aimée hatte festgestellt, dass N’kisi offenbar auf Augenblicke reagierte, in denen sie etwas entdeckte. N’kisi schien am »vorderen Rand ihres Bewusstseins zu surfen«, wie sie es formulierte. Daher würden Testmethoden für Telepathie, die mit wiederholten Bildern arbeiteten wie beim Erraten von Karten, wohl kaum funktionieren. Um ein Überraschungselement ins Spiel zu bringen, dachten wir uns ein Experiment aus, bei dem Aimée nacheinander zugeklebte Umschläge öffnen würde. Jeder Umschlag enthielt ein anderes Foto. Diese Fotos wurden von einem unbeteiligten Dritten ausgesucht und passten zu einer Liste von Schlüsselwörtern in N’kisis Wortschatz. Dann steckte unser dritter Mann die Fotos in dicke, undurchsichtige Umschläge, klebte sie zu, mischte sie und nummerierte sie in beliebiger Reihenfolge. Weder Aimée noch ich wussten, welche Fotos er ausgesucht hatte oder in welcher Reihenfolge sie sich in den Umschlägen befanden.
    Bei jedem Versuch öffnete Aimée einen Umschlag und betrachtete das Bild zwei Minuten lang. Zwei synchron geschaltete Kameras zeichneten Aimée und N’kisi auf, die sich in separaten Zimmern auf verschiedenen Stockwerken des Hauses befanden, deren Türen geschlossen waren. Natürlich konnten sie einander nicht sehen, und N’kisi konnte Aimée auch nicht hören. Auf jeden Fall sagte Aimée auch nichts, was die Tonspur ihrer Kamera bestätigte.
    Anschließend schrieben drei verschiedene Personen unabhängig voneinander die Bänder mit N’kisis Kommentaren ab. Sie wussten nicht, welche Bilder sich Aimée angesehen hatte. Die Abschriften stimmten sehr gut miteinander überein. Dann wurden sie mit den Bildern verglichen, die sich Aimée auf den synchron aufgenommenen Videobändern angesehen hatte.
    In vielen Fällen entsprachen N’kisis Bemerkungen den Bildern, die Aimée sah. Wenn sie sich beispielsweise ein Bild mit Blumen ansah, sagte er: »Das ist ein Bild mit Blumen.« Wenn sie sich ein Bild von jemandem ansah, der mit einem Handy telefonierte, sagte er: »Was machst’n am Telefon?« und gab Geräusche von sich wie beim Wählen. Betrachtete sie ein Bild von zwei Menschen an einem Strand, die nur spärliche Badeanzüge trugen, sagte er: »Schau dir meinen hübschen nackten Körper an.«
    N’kisi hatte viel häufiger recht, als dies der Fall gewesen wäre, wenn

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