Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)
Falle von Uri Geller, dem berühmten Gabelverbieger. Als er etwa 14 Jahre alt war, lebte Geller auf Zypern, und leidenschaftlich gern erforschte er die Berghöhlen über seiner Schule bei Nikosia. Normalerweise ging er mit Freunden hinein und hielt sich an erprobte Wege. Doch einmal wagte er sich allein hinein – auf unbekannten Pfaden.
»Ich verirrte mich. Tief in den kalten und feuchten Höhlen lief ich zwei Stunden lang verängstigt herum und suchte mit einer immer schwächer werdenden Taschenlampe nach einem Weg hinaus. Schließlich kauerte ich mich hin und betete zu Gott, dass jemand mich finden würde, bevor ich verhungerte, wie es zwei meiner Schulkameraden passiert war. Ich werde nie erfahren, wie mein Hund Joker zu mir gelangte. Ich hatte ihn mehrere Kilometer weit weg im Hotel meines Stiefvaters zurückgelassen. Aber wie ich so zusammengekauert in der Finsternis saß, hörte ich ihn auf einmal bellen – und plötzlich waren seine Pfoten auf meiner Brust, und er leckte mir übers Gesicht. Joker kannte natürlich den Weg hinaus. Es war, als ob meine Gebete ihn gerufen hätten.« [230]
Selbst wenn der Hund in der Lage gewesen wäre, Geller in der Höhle ausfindig zu machen, indem er einer Duftspur folgte, würde dies noch lange nicht erklären, warum er sich überhaupt zur Höhle begab, und zwar genau in der Zeit, da er gebraucht wurde.
In den meisten Fällen erfahren wir nichts darüber, wie sich der Hund unterwegs auf seiner Reise verhielt. Welcher Route folgte er? Schnüffelte er, als ob er einer Duftspur folgte? Glücklicherweise habe ich einen Bericht erhalten, demzufolge zwei Hunde die ganze Zeit in Begleitung waren. Dr. Alfred Koref und seine Frau hielten in ihrem Haus in Wien zwei Dackel. Wenn sie am Abend ausgingen, ließen sie die Tiere bei ihrem Dienstmädchen zurück. Eines Morgens holte Dr. Koref sie vom Haus des Dienstmädchens ab und trat den Heimweg an, während seine Frau weiterfuhr, um einige Freunde zu besuchen, die drei Kilometer weit weg wohnten.
»Statt heimzugehen, zogen sie mich indessen durch Gassen, die sie nicht kannten, bis wir zu der großen Straße gelangten, die meine Frau entlanggefahren war. Dann rannten sie auf dieser Straße dahin – bis zu dem Wohnblock, in dem unsere Freunde wohnten. Die Hunde hatten sie noch nie besucht. Dennoch gingen sie durch den richtigen Eingang hinein und liefen die Treppen direkt zu der Tür hoch, hinter der sich meine Frau befand. Sie war ziemlich überrascht über unser Erscheinen.«
Während das Finden des richtigen Eingangs und der richtigen Wohnung vielleicht auf den Geruch zurückgeführt werden könnte, lässt sich der Weg durch unbekannte Gassen und zum richtigen Wohnblock nicht auf diese Weise erklären. Die Geruchstheorie wird sogar noch weniger plausibel, wenn Tiere ihre Menschen über viele, viele Kilometer hinweg finden.
Tiere, die Menschen über größere Entfernungen hinweg finden
Je größer die Entfernungen sind, über die hinweg die Tiere ihre Menschen finden, desto weniger plausibel werden die Theorien vom Zufallsfund und vom Aufspüren durch den Geruchssinn. Von 120 Fällen in unserer Datenbank handeln nur fünf von Tieren, die Menschen über größere Entfernungen als 80 Kilometer gefunden haben. Zum Glück ist dieses Thema bereits von einem der Pioniere der Parapsychologie, Joseph B. Rhine von der Duke University in North Carolina, erforscht worden. In den fünfziger Jahren entdeckte er dieses Phänomen und nannte es »psi-trailing«, also »Psi-Spurensuche«. [231] Rhine und seine Kollegen stellten eine Sammlung von Fällen zusammen, von denen sie aufgrund von Aufrufen in Zeitungen und Zeitschriften und aus Berichten in Lokalblättern erfahren hatten, wodurch einige der bemerkenswertesten Fälle erstmals bekannt wurden. Soweit dies möglich war, gingen sie diesen Berichten nach und machten Interviews und Besuche vor Ort, um mehr Details herauszubekommen.
1962 veröffentlichten Rhine und Sara Feather eine Zusammenfassung ihrer Untersuchungen. Aus ihrer ursprünglichen Datensammlung sonderten sie zunächst die Fälle aus, über die es zu wenige Details gab oder an denen Menschen beteiligt waren, die nicht ausfindig gemacht werden konnten. Am Ende blieben 54 Fälle von möglicher »Psi-Spurensuche« bei Tieren übrig: 28 bei Hunden, 22 bei Katzen und vier bei Vögeln. [232]
Dann schlossen sie alle Fälle aus, in denen die Tiere, die ihre Menschen fanden, nicht eindeutig als ehemaliges Haustier identifiziert werden
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