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Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit

Titel: Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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getrübt. Es war nur ein Streich gewesen, doch sie schienen es ihm bis heute übel zu nehmen. Allerdings war es eben nicht nur Asche gewesen…
    Aber schließlich, so dachte Tal, gehörten sie zur Familie. Und sie saßen gerade nebenan im Empfangszimmer. Vermutlich aber waren sie nur deshalb gekommen, weil es angesichts der Nachricht von Rerems mutmaßlichem Tod jeder von ihnen erwartete.
    Tal seufzte. Sein Schattenwächter griff seine Stimmung auf und wechselte die Form von einem zweiköpfigen Corvilen zu einem beinahe gewöhnlichen Schatten. Er schüttelte sich und machte eine Bewegung, als müsse er sich übergeben, bevor er sich wieder in die katzenhafte Form zurückverwandelte. Dieses Mal hatte er nur einen Kopf. Sogar Tals Schattenwächter mochte Lallek und Korrek nicht.
    Tal blieb nun an der Tür stehen und verbeugte sich vor den Älteren, wie man es von ihm erwartete. Er hob seiner Sonnenstein und sagte: „Ich grüße Euch, Korrek, Lallek und…“
    „Schattenmeister Sushin“, sagte der unbekannte Mann, hob lässig seinen Sonnenstein und sandte mutwillig einen gleißenden Lichtstrahl in Tals Gesicht. Korrek und Lallek taten es ihm nach und Tal musste die Hand heben, um seine Augen zu schützen.
    Das Licht wurde noch heller und Tal spürte eine unangenehme Hitze auf seiner Hand. Sein Schattenwächter stieß einen leisen Pfiff aus – so leise, dass nur Tal ihn hören konnte. Tal spürte Zorn in sich aufsteigen, genau so heiß und hell wie das Licht. Die Kusinen und der unbekannte Schattenmeister – ein Titel der bedeutete, dass er der Imperatorin direkt unterstellt und dazu noch ein hochrangiges Mitglied des Orange-Ordens war – hätten es niemals gewagt, ihn in Anwesenheit seines Vaters oder seiner Mutter so zu behandeln.
    Das Licht erlosch und Tal senkte seine Hand. Keiner der drei hatte sich die Mühe gemacht aufzustehen. Dafür waren ihre Geistschatten nach vorn gekommen und hatten sich unangenehm dicht vor Tal gestellt. Tal fiel auf, dass der Schatten des Meisters eine Tiefwasser-Muschelbestie war. Sie besaß eine flache Muschel oder einen Panzer, der den Körper bedeckte.
    „Der Schattenmeister ist über deine Unhöflichkeit nicht erfreut“, sagte Lallek. „Auch unter Umständen wie diesen darf man die korrekten Umgangsformen nicht vergessen.“
    „Ich bitte den Schattenmeister um Vergebung“, sagte Tal langsam. Er musste sich zwingen, die Worte auszusprechen. „Möge mein Licht in seinen Augen nicht noch mehr verblassen.“
    Der Schattenmeister grunzte. Er sieht aus wie ein Schwein, dachte Tal. Er hatte ein fettes Gesicht, bereit, in jedem Trog zu wühlen. Wie die Schweine, die das Untervolk in den Farmhöhlen weit unter dem Schloss hielten.
    „Nimm drei Deluminanten“, sagte der Schattenmeister, holte vier durchsichtige Armreifen aus seiner Ärmeltasche und warf sie Tal zu.
    Tal war so erschrocken, dass er sie nicht auffing. Sie landeten auf dem Boden. Er beugte sich hinunter, hob sie auf und schob langsam einen nach dem anderen über sein Handgelenk. Deluminanten waren sichtbare Strafmarken, die eine Unbotmäßigkeit gegenüber dem Orden oder der Imperatorin anzeigten. Sie konnten nur von jemandem entfernt werden, der höher stand als die Person, die sie vergeben hatte. Wenn Tal sieben Deluminanten hätte, würde er zum Roten Orden degradiert werden. Sieben weitere und er würde noch vor dem Tag des Aufstiegs zum Untervolk gehören.
    Nachdem er das dritte Armband angelegt hatte, hielt Tal inne und sah den Schattenmeister an. Drei Deluminanten waren eine unangemessen harte Strafe dafür, dass er einen Ranghöheren nicht korrekt gegrüßt hatte. Aber der Schattenmeister hatte ihm vier zugeworfen!
    „Es sind vier Deluminanten, Schattenmeister“, sagte er und spürte, wie sein Gesicht vor Scham errötete. Er hatte noch nie in seinem Leben mehr als einen einzelnen Deluminanten erhalten.
    „Drei, vier, wo ist da der Unterschied?“, fragte der Schattenmeister. „Leg sie an, Tal. Du musst lernen, den angemessenen Respekt zu zeigen.“
    Langsam nahm Tal den vierten Deluminanten und schob ihn über sein Handgelenk. Die Armreifen waren aus Kristall und klirrten, wenn sie sich berührten.
    „Wie kann ich meinen geschätzten Gästen dienen?“, fragte Tal und folgte damit dem korrekten Ritual. Dabei hätte er am liebsten einen Krug mit eisgekühltem Süßwasser genommen und es ihnen ins Gesicht geschleudert.
    „Ich bin Schattenmeister Sushin, Hellstern des Orange-Ordens und Spektralexperte“,

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