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Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit

Titel: Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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haben.
    Hinzu kam, dass die Karte keinen anderen Weg zeigte, um ins Schloss zu gelangen. Sie enthielt eigentlich überhaupt keine Details – lediglich die wichtigsten Anhaltspunkte. Tal konnte gar keinen anderen Weg finden.
    Er holte wieder flach Luft und kroch weiter. Er hörte, dass Milla ihm folgte. Sie hustete laut, sprach aber kein Wort. Wahrscheinlich würde sie noch schweigen, wenn sie kurz vor der Ohnmacht stand. Nach allem, was Tal über die Schildjungfrauen wusste, würde sie sogar noch weiterkriechen, nachdem sie ohnmächtig geworden war.
    Das rote Licht wurde stärker und zeigte jetzt einen leichten Gelbanteil. Es wurde auch heißer und man konnte die steinernen Tunnelwände fast nicht mehr mit der bloßen Hand berühren. Zum ersten Mal bereute Tal, dass sie die schweren Übermäntel gleich am Tunneleingang zurückgelassen hatten, obwohl Milla noch ihre Panzerung aus Selski-Haut trug. Tal nahm an, dass sie sie wahrscheinlich niemals ablegte. So wie das Schwert aus Merwin-Horn, das an ihrer Seite hing.
    An der nächsten Gabelung musste Tal den Schweiß von seiner Stirn und aus den Augen wischen, bevor er sich die Knochenkarte ansehen konnte. Noch eine Rechtsbiegung und das rote Licht kam plötzlich aus allen Richtungen. Vor ihnen musste es jede Menge Lava geben.
    Die Luft roch jetzt noch übler als zuvor. Tal legte sich auf die Seite, um sein Atemtuch noch einmal mit dem Wasser aus der Flasche zu befeuchten, die ihm die Schildjungfrauen gegeben hatten. Die Flasche bestand aus einem ausgehöhlten Wreska-Knochen mit einem Verschluss aus Leder. Milla tat dasselbe und setzte noch ihre Knochenmaske auf. Tal hatte seine schon längst abgenommen, während sie für Milla wohl zur Panzerung gehörte, die wiederum die ganze Zeit zu tragen war. Tal konnte einen Blick auf Millas entschlossenes Gesicht werfen, bevor die Maske und ihre bernsteinfarbenen Sichtgläser wieder ihre Züge bedeckten.
    „Nicht mehr weit“, krächzte Tal.
    Milla zuckte mit den Schultern und antwortete: „Ich weiß, du kannst nicht anders als langsam kriechen.“
    „Das ist doch gar nicht… ach, vergiss es!“, zischte Tal.
    Es dauerte sehr lange, bis sie die nächste Gabelung erreicht hatten. Nicht weil sie so weit entfernt war, sondern weil beide von der Hitze und dem Sauerstoffmangel kraftlos geworden waren.
    Tal konzentrierte sich so sehr darauf, die Laterne hochzuhalten und sich vorwärts zu bewegen, dass er vergaß, nach vorn zu sehen. Er stieß gegen das Skelett, bevor er überhaupt wahrnahm, was geschah.
    Als Tal schließlich einen Blick auf das Hindernis warf, zog er sich vor Schreck so schnell zurück, dass er mit Milla zusammenprallte. Sie stieß einen ärgerlichen Schrei aus und es entstand ein Gewirr aus ihren Armen und seinen Beinen, bevor Tal sich wieder beruhigte und Milla einen Schritt zurücktrat.
    „Was… ist… los?“, fragte sie. Es strengte sie hörbar an und sie musste zwischen jedem Wort Luft holen.
    „Ein Skelett“, keuchte Tal. Er drehte am Knopf der Laterne, um das Gewebe zu öffnen und so mehr Licht von den Leuchtmotten herauszulassen. Tals Schattenwächter fiel dabei zurück an Tals Beine, wie ein richtiger Schatten. Milla wich wieder ein Stück zurück, damit er sie nicht berührte.
    Das Skelett lag offensichtlich schon sehr lange dort. Oder es war von Aasfressern völlig abgenagt worden. Es gab keinerlei Bekleidungsreste oder sonstige Hinweise darauf, wer das einmal gewesen sein konnte. Wahrscheinlich kein Eiscarl, dachte Tal, denn es gab auch kein Zeichen einer Waffe. Er hatte noch nie einen unbewaffneten Eiscarl gesehen.
    Sie würden über das Skelett klettern müssen, um weiterzukommen. Tal schloss die Augen und streckte eine Hand aus. Doch als er den Knochen spürte, zog er die Hand sofort zurück. Es war ihm bewusst, dass es sich noch immer um jemandes Arm handelte und er hatte das Gefühl, dass dieser Jemand gleich schreien würde.
    „Ich räume es weg!“, sagte Milla, doch Tal ging ihr nicht aus dem Weg.
    Er griff wieder nach vorn und zog an einem der Arme, damit das Skelett flach zusammenfiel und sie darüber hinweg steigen konnten. Doch als er daran zerrte, löste sich der Arm und das Skelett fiel in seine Einzelteile zusammen. Tal keuchte und ließ den Arm fallen. Doch es fiel noch etwas anderes auf den Boden und machte ein klickendes Geräusch.
    Tal sah es zwischen seine Füße fallen und hinter ihn rollen. Ein knöcherner Finger mit einem Ring daran. Ein Ring mit einem großen Juwel.
    Ein

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