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Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit

Titel: Der siebte Turm 01 - Sturz in die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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geschnitten.
    Und den Sonnenstein.
    „Einer für jeden von euch“, sagte Ebbitt und gab Tal und Milla zwar kleinere, aber voll funktionsfähige Sonnensteine, was am Glühen im Innern der Steine zu erkennen war.
    „Ist er stark genug, um ein Erhabener Sonnenstein zu sein?“, fragte Tal, als er den Ring auf seinen Finger schob. Er hatte nicht gewusst, dass Sonnensteine geteilt werden konnten.
    „Mit Leichtigkeit“, sagte Ebbitt. „Das ist ein starker Stein. Einer von den Ur-Steinen, würde ich sagen. Keine von diesen modernen Imitationen, die gerade mal zehn Jahre Sonnenlicht in sich haben. Das ist ein Drei- bis Vier-Jahrhunderte-Stein. Irgendjemand hat sie vor vielen hundert Jahren zusammengebaut, als Frösche noch Beine hatten.“
    „Man kann Sonnensteine zusammenbauen?“, fragte Tal.
    Weshalb hatte man ihm nie etwas über all diese Überlieferungen beigebracht? In einem Monat wäre seine Zeit im Lektorium vorbei und er wusste, dass es nicht mehr viele Unterrichtsstunden über Sonnensteine gab. Vielleicht wussten die Lektoren es selbst nicht?
    Ebbitt mochte ein Exzentriker sein, doch Tal hatte immer gewusst, dass er sehr gebildet war. Dass dieses Wissen allerdings die Geheimnisse des Schlosses, die Natur der Sonnensteine und Ähnliches beinhaltete, das hatte er nie angenommen.
    „Die Far-Raider danken euch“, erklärte Milla. Dieses Mal schlug sie ihre Fäuste auch vor Tal zusammen. „Wie komme ich jetzt zurück zu den Heiztunnels?“
    „Das ist schwer“, sagte Ebbitt. „Sie werden jetzt auch Tal und bald auch mich suchen, Milla. Bei all den Geistschatten, die Ausschau nach dir halten, könnte es sehr schwer sein, zurück nach dort unten zu kommen.“
    „Uns aufspüren?“, fragte Milla. „Wie es ein Eisbluthund anhand des Geruches tun würde?“
    „Eisbluthunde?“, fragte Ebbitt und seine Miene hellte sich auf. „Was könnten das für…“
    „Suchende Geistschatten“, unterbrach Tal Ebbitts Gedanken, um ihn etwas anzutreiben. Er warf einen nervösen Blick zur Tür.
    „Oh ja“, stimmte Ebbitt zu. „Alle Geistschatten, die dich einmal berührt haben, erinnern sich an das Gefühl. Sie können dich noch aus sehr großer Entfernung sehen. Sehr clever. Ich habe das meinen Geistschatten schon tun lassen, um Freunde zu finden. Es würde mich nicht überraschen, wenn sie schon unterwegs wären.“
    „Dann lasst uns doch nicht auf sie warten!“, drängte Tal.
    Ebbitt seufzte und warf den Apparaten und den Büchern noch einen Blick zu. Tal schob ihn zurück zum Kapillar-Tunnel. Milla und Tal bombardierten den alten Mann mit Fragen, als sie ihm hinauf in die Luke halfen.
    „Was meinst du damit, sie fühlen uns?“
    „Wie weit reicht dieser Gefühlssinn?“
    „Kann man irgendwie verhindern, dass sie uns fühlen?“
    Nachdem Ebbitt sicher oben im Kapillar-Tunnel angelangt war, unterbrach Tal seinen Fragenschwall plötzlich. „Ebbitt!“, sagte er. „Der Insektenschutz! Für Milla!“
    Milla fragte nicht, was das für eine gelbe Paste war. Sie schmierte sich unverzüglich damit ein. Gerade als sie mit ihrem Gesicht fertig war, flog die Tür zum Saal der Albträume auf und eine Lichtflut drang herein.
    Fashnek stand da. Sein Geistschatten war hinter ihm und zwei weitere Geistschatten standen neben ihm. Er stierte fassungslos auf die offene Kugel und sah dann Milla, die in etwas verschwand, was er bislang für eine massive Decke gehalten hatte.
    „Fangt sie!“, brüllte er. Doch er selbst trat einen Schritt zurück. Er hatte vor Milla und den Cronen im Traum noch immer Angst. Und jetzt war sie auch noch ohne einen Sonnenstein aus der Kugel geflohen! Sie war also ein noch gefährlicherer und mächtigerer Gegner, als er angenommen hatte.
    Ebbitt verschloss die Luke hinter ihnen und steckte dann seinen Sonnenstein vorne in sein Hemd. Sein Geistschatten folgte dorthin, machte sich ganz klein und legte sich um den Stein. Tal und sein Schattenwächter taten dasselbe. Millas Sonnenstein leuchtete noch immer aus ihrer Tasche hervor, bis Tal ihn für sie verdunkelte. In völliger Dunkelheit waren sie sicher vor den Geistschatten, die ohne Licht nichts unternehmen konnten.
    „Halte dich an meinem Bein fest“, flüsterte Ebbitt Tal zu. „Milla, du hältst dich an Tals Bein fest.“
    So einander festhaltend, begannen sie vorwärts zu kriechen. Tal musste gegen das Bedürfnis ankämpfen, seinen Sonnenstein hervorzuholen. Dies war wie seine Durchquerung des Schleiers. Die Dunkelheit schien auf ihm zu lasten

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