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Der siebte Turm 04 - Jenseits der Grenze

Titel: Der siebte Turm 04 - Jenseits der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Schatten nach Aenir zurückzuschicken.
    Sie zweifelte daran, dass irgendwelche Erwählten, ob unter Sushins Kommando oder nicht, das kampflos zulassen würden.
    Bald würde es Krieg unter dem Berg des Lichtes geben.
    Milla war sich nicht sicher, ob sie froh sein sollte oder es bedauern musste, dass sie daran nicht teilhaben würde. Doch wenn es so weit war, würde sie auf dem Eis längst den Preis für ihr Versagen bezahlt haben.

 
KAPITEL DREIZEHN
     
     
     
    In der Festung der Freivölkler gab es eine Menge Betten zur Auswahl. Offensichtlich mussten hier einst viel mehr Menschen schlafen. Doch Tal war zu müde, um darüber nachzudenken. Sein verwundetes Bein und die Nachwirkungen des Giftes der Wasserspinnen machten ihm noch immer zu schaffen. Er konnte sich gerade noch lange genug wach halten, um sich über die primitive Toilette und die Wascheinrichtungen der Freivölkler (ein stinkendes Plumpsklo und kaltes Wasser) zu beklagen. Dann brach er dankbar in einem der Betten zusammen, das besser war als die meisten Orte, an denen er in den letzten Wochen geschlafen hatte.
    Als er aufwachte – seinem Sonnenstein nach zehn Stunden später – waren Milla und Odris verschwunden. Adras fehlte ebenso. Tal wachte mit dem seltsamen Gefühl auf, als hätte er auf einer Streckbank gelegen. Außerdem hatte er rasende Kopfschmerzen. Es dauerte eine Weile, bis er bemerkte, dass das an der Abwesenheit seines Geistschattens lag.
    Adras kehrte ein paar Minuten später zurück. Er schwebte niedergeschlagen in den zentralen Hof herein und flog dann immer wieder um die Quelle herum.
    „Wo warst du?“, fragte Tal missmutig. Er war schlecht gelaunt wegen seiner Kopfschmerzen und weil Milla ohne Verabschiedung gegangen war. Außerdem fühlte er sich schuldig. Er allein war Schuld an Millas Schicksal.
    „Bin Odris gefolgt“, gab der Geistschatten zurück. „Aber ich musste zurückkommen wegen dieser dummen Bindung zwischen uns. Au!“
    Er tippte sich mit einem seiner Wolkenfinger an die Brust, wobei das dritte Tippen zu hart war.
    „Hast du irgendwelche Wachen gesehen oder andere Erwählte?“, fragte Tal und rieb sich die Brust. Er hatte auf einmal ebenfalls Schmerzen an dieser Stelle.
    „Nein“, sagte Adras. „Nur rotes Leuchten, wie bei einem entfernten Sonnenaufgang.“
    „Ich glaube, das ist gut“, sagte Tal. „Hoffentlich haben sie aufgegeben, nach uns zu suchen.“
    „Vielleicht“, sagte Jarnil. Er kam zur Quelle und benutzte seine gesunde Hand, um sich etwas Wasser ins Gesicht zu spritzen. „Der Tag des Aufstiegs beginnt in nur wenigen Stunden und die Erwählten bereiten sich für ihre Reise nach Aenir vor.“
    „In wenigen Stunden?“, fragte Tal. Er hatte jegliches Gefühl für die Zeit seit seinem Sturz vom Schloss verloren. Außerdem verging die Zeit in Aenir in einer anderen Geschwindigkeit. Er sah auf seinen Sonnenstein. Es war die zweite Stunde des Morgens, noch immer mitten in der Nacht – zumindest über dem Schleier. „Das ist großartig! Es wird um einiges einfacher sein, zum Roten Turm zu kommen!“
    „Vergiss nicht, dass die Geistschatten zurückbleiben“, warnte Jarnil ihn. „Ich hätte einmal gesagt, dass sie dicht bei den Körpern ihrer Meister bleiben, doch jetzt bin ich mir dessen nicht mehr so sicher.“
    „Habt Ihr… habt Ihr schon einmal daran gedacht, nach Aenir zu gehen und Euch einen neuen Geistschatten zu suchen?“, fragte Tal.
    Jarnil schüttelte den Kopf.
    „Das wäre nicht sicher für mich. Vergiss nicht, dass alle Erwählten glauben, ich wäre tot. Jeder, der mich sähe, würde vermuten, ich wäre eine Kreatur, die die Gestalt von Jarnil Yannow-Kyr angenommen hat, und sie würden mich in Stücke strahlen. Außerdem bin ich mir nicht einmal sicher, ob ich noch einen Geistschatten binden könnte.“
    Tal nickte. Adras auch.
    „Crow und Ebbitt bereiten Kleider und Ausrüstung für dich vor“, fuhr Jarnil fort. „Crow hat beschlossen, dass es besser ist, wenn nur ihr beide versucht auf den Turm zu gelangen.“
    „Und was ist mit mir?“, fragte Adras.
    „Und du natürlich, Meister Sturmhirte“, sagte Jarnil. „Ich hätte ,ihr drei’ sagen sollen.“
    „Meister Sturmhirte!“, donnerte Adras. „Das gefällt mir! Du solltest mich auch so nennen, Tal.“
    Tal seufzte. Er vermisste Milla und Odris schon jetzt, wenn er es auch nicht gern zugab.
    „Ich mache mich besser bereit“, sagte Tal. „Wo sind sie?“
    Jarnil zeigte in die entsprechende Richtung. Doch bevor Tal

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