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Der siebte Turm 04 - Jenseits der Grenze

Titel: Der siebte Turm 04 - Jenseits der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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er gerade gehört hatte. „Wenn wir herausfinden, wie man sie wieder schließt, bringt das vielleicht die Wächter zurück. Oder wir stellen fest, dass sie noch immer geschlossen sind, und wir könnten sie verschwinden lassen, damit Sushin nicht an sie herankommt.“
    „Ich bezweifle, dass sich die Schlüsselsteine bewegen lassen“, sagte Jarnil. „Sie sind ein Teil der Türme und des Schleiers. Aber dein Plan ist nicht abwegig, mein Junge.
    Wenn wir einen Wächter befreien könnten, kann er uns vielleicht sagen, was wir zu tun haben. Und die Imperatorin wird uns sicher glauben, wenn wir einen Wächter mitbringen, der seine Geschichte erzählt. Sogar vor dem Dunklen Vizier. Aber wer geht und zu welchem Turm?“
    „Ich gehe“, sagte Tal. „Zum Orangefarbenen Turm, um meinen Vater zu befreien.“

 
KAPITEL ZWÖLF
     
     
     
    „Das ist doch verrückt!“, protestierte Milla. „Wo ist dein Sinn für Strategie? Sushin hat dir schon einmal eine Falle gestellt – mit deinem Bruder als Köder. Es werden bestimmt noch mehr – und bessere – Fallen kommen, die er um deinen Vater und deine Mutter ausgelegt hat. Du solltest dir einen anderen Wächter und einen anderen Turm aussuchen.“
    „Du wirst Hilfe brauchen, um zum Turm zu kommen“, sagte Jarnil. „Crow…“
    „Vergiss es!“, fiel ihm Crow ins Wort. „Wie ich schon fragte: Was ist für uns bei der Sache drin? Wenn wir den Erwählten helfen, den Schleier zu reparieren, wird alles wie vorher weitergehen. Ihr sagt, die Aenirer werden uns alle umbringen, aber vielleicht werden sie nur die Erwählten töten?“
    „Du hast einen Sonnenstein“, sagte Jarnil. „Ich habe dir einst beigebracht, wie man ihn benutzt. Gemäß der Regeln der Gleichgestellten des Lichts wärst du jetzt ein Erwählter. Die Imperatorin wird dankbar sein, wenn wir den Schleier retten. Ich bin sicher, dass du aufsteigen wirst.“
    „Ich will nicht aufsteigen!“, rief Crow. „Ich will, dass alle von unserem Volk frei sind!“
    Bennem gab einen kehligen Laut von sich, stand auf und sah wild hin und her. Crow beruhigte sich sofort und stellte sich neben seinen Bruder. Er setzte den großen Mann wieder hin.
    „Ich möchte, dass wir frei sind“, fuhr er dann leiser fort. „Keine Untervölkler mehr, keine Erwählten. Ich werde nur dann bei der Rettung des Schleiers helfen, wenn ihr alle versprecht, bei der Befreiung unseres Volkes zu helfen.“
    „Ich werde deine Worte zu den Cronen tragen“, sagte Milla. „Sie werden sie mit den anderen Neuigkeiten, die ich bringe, abwägen. Mehr kann ich nicht tun.“
    Tal sah Jarnil und Ebbitt an. Jarnil runzelte die Stirn und sein Gesicht war so rot wie es ein paar Minuten zuvor weiß gewesen war. Er war offensichtlich sehr wütend auf Crow. Ebbitt hingegen sah Bennem an. Genau wie Tal, der den Blick der sanften, blinden Augen erwiderte.
    „Ich weiß nicht, was ich tun kann, und ich werde nicht dabei helfen, Erwählte umzubringen oder Ähnliches“, sagte Tal zögernd. „Aber wenn ihr uns helft, dann werde ich tun, was ich tun kann, um… die Dinge zu ändern und dafür zu sorgen, dass die Untervölkler Freivölkler werden.“
    Crow sah Tal misstrauisch an.
    „Ich glaube, das ist besser als nichts“, brummte er. „Aber du solltest halten, was du versprichst.“
    Milla zog das Messer, das sie Gill abgenommen hatte und sagte: „Willst du, dass ich die Schnitte für den Eid vornehme?“
    „Nein“, sagte Tal und wandte sich ab. „So machen wir das hier nicht.“
    Crow schüttelte ebenfalls den Kopf.
    „Eine Bindung ohne Blut ist eine Bindung, die bald gebrochen wird“, warnte Milla. „Und Crow hat seinen Teil der Bindung noch nicht einmal ausgesprochen.“
    Tal sah Crow eindringlich an. Er spürte zwar den glühenden Hass nicht mehr, den er zuvor gesehen hatte, konnte sich aber auch kein Bild machen, was der ältere Junge jetzt dachte.
    „Ich werde dir helfen, zum Turm zu gelangen“, sagte Crow, doch er senkte die Augen, während er sprach. „Und den Schlüsselstein zu schließen oder was auch immer wir tun müssen.“
    Tal nickte. Ihm fiel auf, dass Crow keinerlei Hilfe bei einer Rückkehr vom Turm erwähnt hatte. Doch das konnte ebenso Unachtsamkeit sein und musste nicht notwendigerweise böse Absicht bedeuten.
    „Und du, alter Mann?“, fragte Crow Jarnil. Er klang nicht sonderlich respektvoll. „Träumst du noch immer von guten, lieben Untervölklern, die sich anstellen, um für eine Mitgliedschaft bei den Erwählten geprüft

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