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Der siebte Turm 06 - Der violette Sonnenstein

Titel: Der siebte Turm 06 - Der violette Sonnenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Klettern einen Puderbeutel mitnehmen und uns immer wieder die Hände einpudern. Und manchmal schütten die Hilfsköche heiße Suppe und andere Essensreste hinunter.“
    „Vielleicht kochen sie nicht, weil die Eiscarl-Invasion im Gang ist“, sagte Tal hoffnungsvoll.
    Crow schüttelte den Kopf. „Sie werden mehr denn je kochen. Krieger brauchen etwas zu essen. Aber die Leiter ist auf der den Küchenluken abgewandten Seite, sodass uns nur ein weiter Wurf oder eine wirklich große Menge an Essensresten treffen würde.“
    Tal dachte einen Moment darüber nach. Es schien keine Alternative zu geben. Er musste so schnell wie möglich auf die Violetten Ebenen und von dort aus in den Violetten Turm gelangen. Dieser Slopschacht schien der beste und sicherste Weg zu sein.
    „In Ordnung. Aber du gehst voraus.“
    Crow nickte. „Hier entlang“, sagte er. „Irgendwo da hinten gibt es eine alte Küche.“
    Natürlich wusste Crow genau, wo die alte Küche war. Wie die meisten Orte in der Nähe des Saals der Albträume war sie schon viele, viele Jahre lang nicht mehr benutzt worden. Die Ofenzeile war kalt, ihre Sonnensteine waren längst erloschen. Die Schränke waren leer.
    Crow ging zu einer grauen Eisenluke in der Wand. Das Scharnier war an der Unterseite, sodass man die Luke zum Öffnen nach unten ziehen musste. Crow zog an dem Griff, doch die Tür der Luke saß fest.
    Tal und Adras kamen ihm zu Hilfe und sie zogen gemeinsam. Es gab ein scharrendes Geräusch und dann einen plötzlichen Ruck. Alle drei fielen hintenüber, den Griff noch immer in der Hand.
    Doch die Luke war jetzt einen Spalt weit offen. Ein furchtbarer Gestank drang aus der Öffnung. Es war der Geruch von Jahre altem Kochöl, von uraltem, verrottetem Fleisch und der jüngere, aber nicht weniger abscheuliche Gestank von verfaultem Gemüse.
    Tal schüttelte sich und hielt sich die Nase zu. Crow schüttelte den Kopf, als könnte er den Gestank abschütteln. Aber Adras traf es am schlimmsten. Er drehte sich zu einem wilden Wirbelwind hoch und rotierte mit einem ungleichmäßigen Brüllen im Kreis. Was er sagen wollte, war nicht herauszufinden, doch seine Gefühle waren offensichtlich. Adras fand den Slopschacht absolut abstoßend.
    „Hör auf damit!“, rief Tal, als er einen seiner Ärmel abriss, um sich eine Gesichtsmaske daraus zu machen. Crow tat dasselbe mit seiner neuen schwarzen Robe. „Es… es ist nicht so schlimm.“
    Adras hörte auf zu rotieren.
    „Doch, ist es“, beschwerte sich der Geistschatten. „Die Luft ist tot und verpestet!“
    „Das sind doch nur Essensreste und… ähnliches Zeug“, sagte Tal tapfer. „Und es ist der schnellste Weg zu den Violetten Ebenen. Wir müssen in diesen Schacht klettern.“
    „Nein“, sagte Adras bestimmt. „Ich werde gehen und Odris suchen.“
    „Du wirst dich an den Geruch gewöhnen“, sagte Tal. Er wusste, dass Adras ihnen folgen würde, was auch immer er sagte. Sie waren aneinander gebunden. Adras konnte sich nicht weit von ihm entfernen und umgekehrt. Tal dachte, dass er ohnehin den stärkeren Willen hatte. Adras würde nachgeben und ihm folgen. „Du gehst voraus, Crow.“
    Crow nickte. Er band seine Gesichtsmaske um und kletterte durch die Luke. Einen Augenblick später kam er wieder heraus.
    „Habe das Puder vergessen“, sagte er und zeigte Tal seine schwarzen, schmierigen Handflächen. „Schon die ersten paar Sprossen der Leiter sind verschmiert. Sie bewahren normalerweise etwas Puder in der Nähe der Luke auf…“
    Er kramte in den Schränken neben der Luke und fand schließlich zwei alte, verschimmelte Beutel mit einem kreideartigen Pulver. Nachdem er sich versichert hatte, dass sie nicht zu verrottet waren, steckte er seine Hände in einen der Beutel und rieb sie so lange, bis sie ganz von der pudrigen Substanz bedeckt waren.
    „Du musst den Beutel so an deinen Gürtel binden, dass du ihn immer noch mit einer Hand öffnen kannst“, sagte er und zeigte Tal, was er meinte. „Wir müssen wahrscheinlich auf jeder Ebene die Hände einpudern.“
    Tal nahm den Beutel, prüfte, ob er dicht war und machte es Crow nach. Irgendwo im Hinterkopf wurde er den Verdacht nicht los, dass die Kletterpartie auf dieser verschmierten Leiter die ideale Gelegenheit für Crow war, sich zu rächen. Er musste lediglich auf Tals Hände treten und er würde mit Sicherheit abstürzen.
    „In Ordnung, ich gehe wieder voraus“, sagte Crow. „Folge mir nicht zu dicht für den Fall, dass ich abstürze.“ Er

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