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Der siebte Turm 06 - Der violette Sonnenstein

Titel: Der siebte Turm 06 - Der violette Sonnenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Verwundete kamen zurück, sagen sie… Sie sagen, dass wir auf den Roten Ebenen siegreich waren und dass sich die Erwählten nach oben auf die Orange-Ebenen zurückziehen!“
    „Bitte sie, einer Schildmutter mitzuteilen, dass Milla Krallenhand lebt“, instruierte Milla sie. „Und dass ich mich jetzt zum Violetten Turm durchkämpfen muss. Sag ihr, dass die erfahrenste Schildmutter das Kommando übernehmen sollte, dass sie sich durch sämtliche Ebenen nach oben kämpfen und uns so bald wie möglich beim Violetten Turm treffen sollen.“
    „Feyle Ein-Ohr wird das Kommando übernehmen, wenn sie noch lebt“, sagte Saylsen. „Wir sollten ihr einen Boten schicken, damit wir sicher sein können.“
    Milla sah die grünen, tropfenden Wände an.
    „Wie kommen wir hier heraus?“, fragte sie Ebbitt. „Und wie kommen wir zum Violetten Turm?“
    „Es ist ein Geheimnis, aber ein paar können mittels Dampfkraft zur oberen Violetten Ebene gelangen“, flüsterte Ebbitt und hielt den Finger senkrecht neben seine Nase. „Aber zunächst müssen wir alle in den Eimer springen.“
    Er zeigte auf die Wand gegenüber der Treppe, über die sie gekommen waren. Dort gab es aber keinerlei Anzeichen von einem wie auch immer gearteten Eimer, einer versteckten Tür oder einer Treppe. Die Eiscarls ließen Ebbitt dennoch durch, damit er in einer komplizierten Reihenfolge gegen ein paar Steine drücken konnte.
    Nichts geschah. Ebbitt kratzte sich am Kopf. Dann presste er ein Ohr an die Wand. Was auch immer er hörte, schien ihn zufrieden zu stellen und er ging einen Schritt zurück.
    Alle warteten eine Minute und beobachteten die Wand, bis Odris in ihrem Sturmhirten-Flüstern zu Milla sprach – ein Flüstern, das nicht nur alle Eiscarls und Graile hörten, sondern das sicher auch durch die Mauer drang.
    „Passiert jetzt irgendetwas?“
    „Ja“, sagte Milla.
    Sie hatte kaum zu Ende gesprochen, da rumpelte es unter ihren Füßen. Alle Eiscarls traten nervös hin und her. Es fühlte sich an wie brechendes Eis und ihre instinktive Reaktion war, so schnell wie möglich wegzulaufen.
    „Ähm“, sagte Ebbitt. „Vielleicht war es der Boden…“
    Er sprang zur Seite, als der Boden sich plötzlich öffnete und ein tiefes Loch zum Vorschein kam. Zwei Schildjungfrauen fingen Ebbitt auf und zogen ihn noch weiter zurück. Alle im Raum wichen an die andere Wand zurück.
    Als das Rumpeln aufhörte, hatte sich der Boden um beinahe ein Drittel zurückgezogen und den Blick auf eine Rampe freigegeben, die in ein Becken mit dunklem, abgestandenen Wasser führte.
    „Feucht“, sagte Ebbitt. Er ging die Rampe hinab. Sein Geistschatten glitt hinter Graile vor, um sich an seine Fersen zu heften. Am Beckenrand blieb der alte Mann kurz stehen, zog seine Brustplatte zur Seite und sprach nach unten, anscheinend zu seiner eigenen Brust. „Ich rate dir, darin die Luft anzuhalten.“
    Bevor ihn noch irgendjemand fragen konnte, was er überhaupt vorhatte, flammte sein Sonnenstein hell auf und bildete eine Kugel aus grünem Licht um seinen Kopf. Sein Geistschatten ging zuerst, dann folgte ihm der alte Mann voller Zuversicht die Rampe hinunter. Beide verschwanden bald unter der Wasseroberfläche.
    „Oh Ebbitt“, seufzte Graile. „Wahrscheinlich gibt es einen vollkommen trockenen und einfachen Weg hier heraus, aber er muss sich den schmutzigsten und schwierigsten aussuchen.“
    Sie stand auf, wäre aber trotz der Hilfe ihres Geistschattens umgefallen, wenn Milla sie nicht am Ellbogen gestützt hätte.
    „Danke“, keuchte Graile. „Ich bin… noch immer sehr schwach. Vielleicht könntest du mir mit einer Luftkugel aushelfen?“
    „Ist es das, was Ebbitt eben gemacht hat?“, fragte Milla. „Um unter Wasser atmen zu können?“
    „Ja. Das ist Grüne Magie, nicht besonders schwer. Luft wird in das Licht komprimiert. Ich glaube nicht, dass ich meinen Atem anhalten kann, daher brauche ich wahrscheinlich eine Luftkugel.“
    „Womit muss ich anfangen?“, fragte Milla vorsichtig. Die violette Welle war ihr noch allzu gut in Erinnerung. Was wäre, wenn sie einen Fehler machen würde und um Grailes Kopf eine Kugel ohne Luft formte?
    „Ich werde es dir mit meinem Sonnenstein zeigen“, flüsterte Graile. „Du musst nur mit mehr Kraft das nachmachen, was ich dir vormache. Du beeinflusst die Kraft mit deinem Willen – es ist nur eine Frage der Intensität, mit der du an etwas denkst. Ich bin mir sicher, dass du es schaffen wirst.“
    Milla nickte. Doch bevor Graile

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