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Der siebte Turm 06 - Der violette Sonnenstein

Titel: Der siebte Turm 06 - Der violette Sonnenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Tal zu, doch er blieb stehen, als Milla ihre Hand hob.
    „Ich weiß nicht, wie man seine Kräfte richtig benutzt“, sagte sie. Sie sprach damit nicht zu der Crone vor ihr, sondern zu allen Cronen. „Tal hat diese Macht und das Recht darauf. Was ist wichtiger? Streit zwischen den Eiscarls und den Erwählten oder den Schleier zu retten?“
    Malen schwieg. Tal wusste nicht, was jetzt geschah, Milla hingegen schon. Die Cronen diskutierten untereinander und mussten abstimmen.
    „Inwiefern hat der Thron mit dem Weg zum Violetten Turm zu tun?“, fragte Tal Ebbitt flüsternd, als die Stille andauerte.
    Der alte Mann zuckte mit den Schultern. Tal bemerkte, dass Ebbitt Jarek beobachtete.
    „Setz dich auf den Thron und wir werden es herausfinden“, flüsterte Ebbitt.
    Malen hustete. Alle standen absolut regungslos da. Jareks Kette glitt langsam durch seine Hand, Glied um klackendes Glied.
    „So sei es denn, Kriegsführerin“, sagte Malen mit der seltsamen Stimme der versammelten Cronen. Die Worte hallten durch den Saal. „Wir werden einmal mehr deinem Rat folgen. Wir haben einen guten Entschluss gefasst.“
    Die Cronen gratulieren sich selbst dafür, dass sie nachgegeben haben, dachte Milla.
    „Danke“, sagte Tal zu Milla. „Ebbitt meint, ich sollte auf den Thron steigen.“
    „Wir sollten alle darauf sitzen“, sagte Ebbitt. Er sah zu den Sonnensteinen auf dem Boden und dann hinauf in die hohe Kuppel. „Tal, du zuerst.“
    Auch Tal warf einen Blick auf die Sonnensteine im Boden und erinnerte sich wieder daran, was er zuerst gedacht hatte. Um etwas Sicherheit zu gewinnen, rief er noch einmal das Violett und ließ es um sich schimmern. Dann trat er über den Ring.
    Die Steine im Boden glimmten, aber weiter geschah nichts. Ebbitt und die anderen folgten Tal.
    Der Thron war kalt und hart. Ein staubiges Kissen lag auf dem Sitz. Er war längst nicht mehr so komfortabel, wie er sicher einst einmal gewesen war, und Tal musste jedes Mal niesen, wenn er sich nur leicht bewegte.
    Ebbitt kam hoch und setzte sich zu seiner Linken. Milla setzte sich rechts neben ihn. Crow zwängte sich neben Ebbitt und Malen neben Milla. Jarek kniete sich vor Malen und Milla und sah Tal drohend an. Ebbitts bemähnte Katze legte sich vor den Thron zu ihren Füßen. Adras und Odris schwebten hoch und hängten sich an beide Seiten der Thronlehne. Dort wirkten sie wie seltsame, ritterliche Gefolgsleute.
    „Ein bisschen voll hier“, merkte Tal an. „Was soll ich jetzt tun?“
    Niemand gab Antwort.
    „Großonkel Ebbitt? Was soll ich jetzt tun?“
    „Du bist doch der Imperator“, blaffte Ebbitt. „Woher soll ich das wissen? Mach etwas Imperiales, du Idiot.“
    Tal verschluckte eine übereilte Antwort. Wenn er wirklich der Imperator war, verdiente er wahrhaft eine andere Anrede als ,du Idiot‘. Wobei natürlich wenig Hoffnung bestand, dass Ebbitt ihn anders anreden würde.
    Und doch war der Vorschlag gut, wie auch immer er ihm unterbreitet worden war. Tal hob die Hand, erzeugte noch mehr Violett und sandte einen Strahl davon geradewegs auf die Steine im Boden.
    Diese antworteten sofort, indem sie so hell aufleuchteten, dass alle ihre Augen schützen mussten. Im gleichen Augenblick leuchteten die Sonnensteine am Rand der Kuppel heller und violette Lichtstrahlen schossen herunter. Hunderte einzelner Strahlen aus allein Teilen des Randes verbanden sich mit dem Ring aus Steinen um den Thron.
    „Gut gemacht“, erklärte Ebbitt.
    „Sieht hübsch aus“, sagte Tal voller Zweifel und sah, wie der Staub durch die violetten Strahlen aufstieg. „Aber es scheint nichts zu passieren.“
    „Abgesehen davon, dass wir nach oben steigen, meinst du sicher?“, fragte Milla.
    Tal sah sie an und dann zurück auf den Boden. Wie immer hatte sie Recht. Der Thron und der Ring aus Steinen stieg langsam nach oben in die Kuppel, anscheinend getragen von den hunderten von Strahlen aus den Sonnensteinen im Rand der Kuppel. Sie befanden sich bereits gute hundert Spannen in der Luft.
    „Ja“, sagte er müde. „Abgesehen davon.“
    „Und die Kuppel öffnet sich an der höchsten Stelle“, fügte Crow hinzu. „Das ist doch schon etwas. Wahrscheinlich kommen wir so auf das unterste Geschoss des Violetten Turmes.“
    „Sicher“, sagte Tal. Er versuchte, zuversichtlich zu klingen. „Aber Sushin hat dort wahrscheinlich eine Falle zurückgelassen oder er ist selbst noch immer dort. Wir müssen vorsichtig sein.“
    Lautlos und langsam stieg der Thron nach oben. Tal

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