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Der siebte Turm 06 - Der violette Sonnenstein

Titel: Der siebte Turm 06 - Der violette Sonnenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Stacheln, vier hakigen Klauen und zwei gewaltigen Hörnern auf dem Kopf, ragte hinter seinem Meister auf. Ansonsten befanden sich keine weiteren Geistschatten in dem Raum, zumindest nicht, soweit Tal sehen konnte. Er merkte, wie Hoffnung in ihm aufkam. Sushin war ein gefährlicher Gegner, aber er war allein.
    „Angriff auf drei?“, flüsterte er Milla zu und sie nickte. Tal sah, dass die Kralle an ihrer Hand bereits leuchtete, als sie sie ausstreckte.
    Tal hielt drei Finger hoch. Er senkte einen und sein Herz klopfte. Er senkte den zweiten und sein Herz schlug mehr als je zuvor in seinem Leben. In seinem Sonnenstein leuchtete rotes Licht auf. Er senkte den dritten Finger…
    „Los!“
    Dann geschah alles viel zu schnell. Es gab keine Zeit zum Nachdenken, jetzt kam es auf den Instinkt an.
    Tal sprang nach vorn und feuerte einen Roten Strahl der Zerstörung auf den Geistschatten ab, denn Sushin war durch zu viele Sonnensteine geschützt. Er traf das Biest zwischen den Augen und es wich zurück, wobei es sich den Kopf mit zweien seiner Klauenhände hielt.
    Milla lief mit voll ausgefahrener Kralle geradewegs auf Sushin zu. Die Kralle war eine lange Peitsche aus Licht, die sich wand und schlängelte, als hätte sie ein Eigenleben.
    Sushin rührte sich nicht. Er stand da wie eine Statue und sandte weiter Strahlen aus dem Violetten Schlüsselstein an seinem Finger in den Pyramidenstein.
    Das orangefarbene Lichtband erlosch. Sushins Geistschatten schoss nach vorn, lief aber nur in den nächsten Roten Strahl der Zerstörung, als Tal näher kam. Adras und Odris schossen los und packten den feindlichen Geistschatten.
    Milla schlug mit der Kralle nach Sushin und traf ihn. Am Saum seiner violetten Robe flammten Sonnensteine auf. Der Hieb von Millas Kralle wurde abgewehrt und die Lichtpeitsche zuckte über ihren Kopf zurück. Ohne nachzudenken zog das Eiscarl-Mädchen ein Knochenmesser aus seinem Gürtel und versuchte, auf Sushin mit dieser eher handfesten Waffe einzustechen. Aber die Sonnensteine flammten rot auf und das Messer verbrannte in einem gleißend hellen Blitz.
    Milla schrie rasend vor Wut auf und versuchte, die Kralle in Sushins Gesicht zu rammen. Noch mehr Sonnensteine flammten auf, dieses Mal in Blau und Grün, und Milla spürte, wie sie von einer unsichtbaren Kraft über Sushins Kopf hinweg geschleudert wurde. Sie schlug einen Salto, landete auf den Zehenspitzen beider Füße und rannte sofort zurück. Im gleichen Augenblick lief Tal los. In Gedanken begann er schon die ersten Teile der Violetten Diskontinuität in seinem Sonnenstein aufzubauen.
    Milla schlug wieder zuerst zu und wurde einmal mehr von Sushins Abwehrzauber zur Seite geworfen. Mit einem wütenden Schrei schlitterte sie über den Boden. Auf der anderen Seite des Saales drehten Adras und Odris Sushins Geistschatten die Klauen auf den Rücken und hielten ihn fest, sodass er sie nicht mit seinen Hörnern und Zähnen erreichen konnte. Dann begannen sie, ihn auseinander zu reißen. Bei jedem Ruck brüllten und donnerten sie.
    „Halte dich fern!“, schrie Tal. Eine Violette Wolke schoss aus seiner Hälfte des Violetten Schlüsselsteins. Mit einem Zucken seines Handgelenks schickte er sie wirbelnd zu Sushin.
    Jeder einzelne Sonnenstein an Sushins Körper brach in höchste Brillanz aus, als ihn die Violette Diskontinuität traf. Einen Moment schien es so, als würden die Sonnensteine die Violette Diskontinuität abwehren oder sie gar zurückwerfen. Doch dann explodierten sie einer nach dem Anderen, als die Diskontinuität zuschlug.
    Aber Sushin bewegte sich noch immer nicht. Unbeirrbar hielt er seine Hälfte des Violetten Sonnensteins auf die Pyramide gerichtet. Sogar als sein letzter Sonnenstein explodiert war und die Diskontinuität begann, seine Kleider und sein nacktes Fleisch wegzufressen, sah er weder weg noch senkte er die Hand.
    Dann erlosch das letzte farbige Band der Pyramide. Alle sieben Bänder waren dunkel.
    Jetzt bewegte Sushin sich gewandt wie ein Höhlenmaul. Er richtete seinen Teil des Schlüsselsteins auf sich selbst und badetet sich in einem violetten Licht, das einen etwas anderen Farbton hatte als die Violette Diskontinuität. Die beiden Lichterscheinungen löschten sich gegenseitig aus und im gleichen Moment griffen Tal und Milla erneut an.
    Tals Roter Strahl der Zerstörung war der stärkste, den er jemals geschaffen hatte. Es war ein fingerdünner Strahl aus tödlichem Licht, der genau auf Sushins Kopf gerichtet war. Doch Sushin

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