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Der Sieger bleibt allein (German Edition)

Der Sieger bleibt allein (German Edition)

Titel: Der Sieger bleibt allein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paulo Coelho
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leben;
    10) dass es sich nicht gehört, mit Fremden zu sprechen, aber dass jeder schlecht über seinen Nachbarn reden darf;
    11) dass wir glauben, dass unsere Eltern immer recht haben;
    12) dass wir heiraten, Kinder bekommen und mit unserem Partner zusammenbleiben, auch wenn die Liebe zu Ende ist, und als Grund das Wohl der Kinder anführen (die die ständigen Streitereien angeblich nicht mitbekommen);
    12a) dass derjenige kritisiert wird, der versucht, anders zu sein und aus der Reihe zu tanzen;
    14) dass wir uns allmorgendlich von einem hysterischen Wecker auf dem Nachttisch wecken lassen;
    15) dass wir alles glauben, was in der Zeitung steht;
    16) dass Männer sich ein buntes, funktionsloses Stück Stoff mit dem pompösen Namen Krawatte um den Hals binden;
    17) dass wir nie direkt fragen, auch wenn der Gefragte genau weiß, was wir wissen möchten;
    18) dass wir uns zwingen, ein Lächeln auf den Lippen zu tragen, auch wenn wir am liebsten weinen möchten, und auf alle mitleidig herabsehen, die ihre Gefühle zeigen;
    19) dass wir glauben, Kunst müsse ein Vermögen kosten, wenn sie etwas wert sein soll;
    20) dass wir leicht Errungenes verachten, weil wir glauben, ohne Anstrengung sei es nichts wert;
    21) dass wir der Mode folgen, egal wie lächerlich und unbequem sie sein mag;
    22) dass wir überzeugt davon sind, jeder berühmte Mensch sei automatisch auch schwerreich;
    23) dass wir viel Geld für die äußere Schönheit ausgeben, uns aber wenig um die innere Schönheit kümmern;
    24) dass wir alles Erdenkliche tun, um vorzugeben, über allen anderen Menschen zu stehen, obwohl wir doch nur ganz normale Menschen sind;
    25) dass wir in öffentlichen Verkehrsmitteln den anderen Fahrgästen nie in die Augen schauen, aus Angst, es könnte uns als Anmachversuch ausgelegt werden;
    26) dass wir uns im Fahrstuhl immer mit dem Gesicht zur Tür hinstellen und so tun, als wären wir ganz allein – auch wenn der Fahrstuhl gerammelt voll ist;
    27) dass wir in einem Restaurant nie laut lachen, auch wenn der Witz noch so gut ist;
    28) dass wir in der nördlichen Hemisphäre immer die der Jahreszeit entsprechende Kleidung tragen: kurze Ärmel im Frühling (so kalt es auch sein mag) und Wolljacke im Herbst (so warm es auch sein mag);
    29) dass wir auf der südlichen Hemisphäre unseren Weihnachtsbaum mit weißer Watte schmücken, auch wenn Christi Geburt nichts mit Winter und Schnee zu tun hat;
    30) dass wir mit fortschreitendem Alter automatisch davon ausgehen, weise zu sein, auch wenn wir noch längst nicht zwischen richtig und falsch unterscheiden können;
    31) dass man denkt, mit dem Besuch eines Wohltätigkeits-Tees genug für die Beseitigung der Ungerechtigkeit in der Welt getan zu haben;
    32) dass wir dreimal im Tag essen – auch wenn wir keinen Hunger haben;
    33) dass wir davon ausgehen, dass die anderen in allem immer besser sind als wir: Sie sehen besser aus, sind fähiger, reicher, intelligenter, und dass es riskant ist, über seine eigenen Grenzen hinauszugehen, und man daher am besten überhaupt nichts tut;
    34) dass unser Auto ein Symbol für unsere Macht ist und ein Mittel, andere zu beherrschen;
    35) dass wir beim Autofahren fluchen;
    36) dass wir denken, wenn unser Kind Fehler macht, liege das einzig an der schlechten Gesellschaft, die es sich gesucht hat;
    37) dass wir nicht auf die Liebe warten, sondern die Erstbeste oder den Erstbesten heiraten, der eine gute Partie zu sein verspricht;
    38) dass wir immer sagen, wir hätten etwas versucht, dabei haben wir nichts getan;
    39) dass wir Interessantes, was wir erleben könnten, immer auf später verschieben – so lange, bis wir nicht mehr die Kraft dafür haben;
    40) dass wir denken, gegen Depression helfe eine tägliche hohe Dosis Fernsehen;
    41) dass wir glauben, dass alles, was wir erlangt haben, uns auf ewig sicher ist;
    42) dass wir davon ausgehen, dass Frauen keinen Fußball mögen und Männer ungern kochen oder Wohnungen einrichten;
    43) dass wir immer die Regierung für alles Negative, was geschieht, verantwortlich machen;
    44) dass wir davon überzeugt sind, dass man als guter, anständiger, respektvoller Mensch automatisch als schwach, verletzlich und leicht beeinflussbar gilt;
    45) dass wir Aggressivität und Unhöflichkeit im Umgang mit anderen als Zeichen einer starken Persönlichkeit werten;
    46) dass man als Mann Angst vor einer Blasenspiegelung und als Frau Angst vor dem Gebären hat.
     
    Der »Freund« lacht.
    »Sie sollten einen Film darüber

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