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Der silberne Buddha

Der silberne Buddha

Titel: Der silberne Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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kleiner zu machen.
    2 Uhr 15
    Gordon Drake klopfte mit der freien Hand leise gegen die stählerne Tür. Die ganze Zeit schon hatte er überlegt, was er wohl täte, würde sich die Tür nicht öffnen. Welche Gründe es haben könnte. Und er hatte sich auch ein paar Antworten gegeben: Zum Beispiel konnte man Penny auf Grund irgendeiner Unvorsichtigkeit entdeckt haben. Vielleicht saß er längst auf einer Polizeistation und beteuerte gegenüber den Beamten, daß er nicht die leiseste Ahnung habe, wie er in den Keller des Hartford-Hauses gekommen sei und daß das eventuell mit seinem Gedächtnis Zusammenhänge!
    Oder er war eingeschlafen... Nur, wie konnte jemand in einem Heizungskeller einschlafen?
    Unbewußt atmete Gordon Drake erleichtert auf, denn fast in der gleichen Sekunde seines Klopfens klopfte es ebenso leise zurück. Diesem schloß sich ein kaum wahrnehmbares metallisches Kratzgeräusch an, dann schwang die eiserne Tür ohne jedes Quietschen zurück. Wortlos schlüpften Gordon Drake und Mac Withney an Penny Nichols vorbei. Der verriegelte die Tür, bevor er sich flüsternd erkundigte: „Alles okay?“
    „Du sagst es!“ erwiderte Gordon. „Und wie steht’s bei dir?“
    Penny Nichols gähnte herzhaft und geräuschvoll.
    „Ich bin völlig erschöpft vom Aufpassen!“
    „Aufpassen auf was, Penny?“ fragte Mac und klopfte dem Alten auf die Schulter.
    „Daß ich nicht einschlafe!“ kicherte der alte Mann. „Hat jemand Appetit auf ein Original Pilsner Bier?“
    Sie hatten inzwischen den Gang betreten, und Penny schaltete das Licht ein. Er deutete zuerst auf Godwin Barnes’ Abstellraum: „Dort ist die Bierniederlage!“ Dann auf die Tür, die zu der Schneiderei führte. „Und hier geht’s in die Schneiderei, wo ich meine Zelte auf geschlagen habe!“
    Drake blieb stehen. „Ich hoffe, du hast nichts hinterlassen, wodurch man dich identifizieren könnte?“
    Penny Nichols streckte ihm seine handschuhbewehrten Hände entgegen. „Ich habe diese verdammten Fingerwärmer nicht ausgezogen, seit ich dort oben die Stufen heruntergekommen bin. Was ist nun — jemand Bier gefällig?“
    „Wir sind nicht zum Biertrinken hier!“ erwiderte Gordon barsch, legte den Instrumentenkoffer auf den Boden und öffnete ihn. Neben einigen Tüchern enthielt er auch zwei Schraubenzieher und ein Stemmeisen. Er nahm das Werkzeug heraus und verstaute es in seiner eleganten Jacke. Dann sah er Nichols und Withney an. „Können wir?“
    Sie nickten.
    „Dann also los!“
    Für die Tür zu Saal III brauchte Penny nur fünfzehn Sekunden, und er genoß das anerkennende Schulterklopfen seiner beiden Komplicen, Natürlich hütete er sich, ihnen zu sagen, daß er die gleiche Tür schon einmal in dieser Nacht aufgeschlossen hatte.
    Das Schloß am Wandschrank, der das Herz der Alarmanlage verbarg, bereitete ihm schon wesentlich größere Schwierigkeiten. Doch endlich triumphierte er auch über diese Zuhalterungen.
    „Das wär’s!“ seufzte er erleichtert, als er die Tür aufklappte.
    „Vorsicht jetzt!“ zischte Gordon Drake, als er sah, wie unbekümmert Penny in den Wandschrank griff, um die beiden kleinen Riegel der zweiten Tür zu betätigen. Der obere klemmte so sehr, daß er kräftiger drücken mußte. Das Geräusch des nachgebenden Riegels glich einem Knall und ließ die drei Einbrecher zusammenschrecken.
    „Verdammt, paß doch auf!“ schimpfte Drake. „Das hört man ja meilenweit!“
    „Ist aber auch ein gutes Zeichen“, stellte Mac Withney fest. „Es sagt uns, daß die zweite Tür lange nicht geöffnet worden ist. Also wird auch die Anlage nur bei geöffneter rechter Tür an- und abgestellt.“
    Gordon Drake und Penny Nichols richteten ihre abgedunkelten Taschenlampen auf das Schrankinnere, in dem es eine ganze Reihe von Sicherungen, Schaltern, Knöpfen und Kontrollampen gab.
    Withney starrte die Armatur schweigend an.
    Lange. Für Gordon Drake zu lange.
    „Was ist los, Mac? Gibt’s Schwierigkeiten?“ fragte er ungeduldig.
    „Ich darf mir keinen Fehler erlauben. Der Kasten enthält eine Kontroll-Alarmanlage.“
    „Kontroll-Alarmanlage, was ist das?“ Drake konnte sich nicht viel darunter vorstellen, während Penny wieder Unbehagen empfand. Allein schon der Name „Kontroll-Alarmanlage“ erschien ihm als Bedrohung.
    Withney erklärte: „Die Alarmanlage, die mit den Ausstellungsstücken verbunden ist, wird ihrerseits durch eine eigene Anlage geschützt.“
    „Verstehe“, sagte Drake, und seine Stimme klang alles

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