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Der Skandal (German Edition)

Der Skandal (German Edition)

Titel: Der Skandal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Ray
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bemerkt hat. Sie schüttelt den Kopf. Also kein Grund zur Sorge. Hier oben haben sie wieder nur die Ausläufer mitbekommen – auch wenn sie überraschend stark gewesen sind.
    »Das ist ja gruselig«, sagt Katie. »Du hättest mich wecken müssen.«
    »Ich hätte dich geweckt, wenn es schlimmer geworden wäre«, versichert er.
    Als er in seinen Wagen steigt, fällt ihm die Sache mit Angelas Haus ein. Es steht nur zwei Straßen weiter … Er verbietet es sich, weiter darüber nachzudenken. Während er zwischen den hohen Schneewänden zur Mine fährt, muss er immer wieder in den Himmel sehen. Aber heute entdeckt er keine Wildgänse. Und auch keinen Schatten. Da ist nur der weiße Himmel. Es wird wieder schneien. Morgen, er wird es ihr morgen erzählen.
    Sie hätte die Tabletten nicht nehmen sollen, denkt Christina, nicht Auto fahren sollen, sondern zu Hause bleiben und sich ins Bett legen sollen. Stattdessen fegt sie die Schneeschicht von den Scheiben und fährt ins Präsidium. Die vielen Umleitungen, die roten Ampeln, die qualmenden Abgase, der Schneematsch und die dahinschleichenden Autos regen sie auf.
    Als sie schließlich doch irgendwann im siebten Stock aus dem Aufzug steigt, läuft sie beinahe Gary in die Arme.
    »Weißt du, was Brewer diesem Typen versprochen hat, damit er so eine Scheiße erzählt?«
    »Jesus, Chris! Was ist passiert?« Er mustert sie erschrocken.
    »Später, Gary! Zuerst muss ich wissen, was Brewer hier abzieht!«
    »Ich weiß es auch nicht, Chris.« Gary sieht auf die Uhr und tritt in den Aufzug. »Ich … muss leider los … Ich hab einen Gerichtstermin.« Da schließen sich auch schon die Aufzugtüren.
    An der Glastür zur Abteilung gibt sie ihren Code ein, dann steuert sie direkt auf Ed und Rob zu, die ihr erstaunt entgegenblicken.
    »Ich muss sofort mit diesem Rizal reden! Es passt einfach nichts zusammen!«
    »Mit dem brauchst du nicht mehr zu reden«, sagt Rob. »Aber sag mal, was ist denn mit dir passiert?«
    »Kleiner Unfall …« Sie winkt ab. »Was ist mit Rizal?«
    Rob und Ed sehen sich kurz an.
    »Könnt ihr mal Klartext reden, Jungs? Sagt bloß nicht, er ist schon entlassen.« Sie merkt, wie ihr schwindlig wird.
    »Er hat sich selbst entlassen«, sagt Rob und verschränkt die mächtigen Arme vor der Brust.
    Sie begreift erst, als Ed eine eindeutige Geste macht. »Tot?«
    »Er hat sich aufgehängt.« Ed nickt. »Schuldeingeständnis, heißt es.« Er zerdrückt den Plastikbecher, aus dem er gerade noch getrunken hat.
    »Das heißt, der Fall ist abgeschlossen? Tim soll von einem Junkie erschossen worden sein?« Das Einzige, was sie sicher weiß, ist, dass Rizal nicht der Täter ist.
    »Frag sie …«, meint Rob mit einem Kopfnicken zur Tür, die gerade von Muller aufgestoßen wird.
    Ruth Muller nickt ihnen kurz zu, ihr Blick bleibt an Christina haften. »Mein Gott, Andersson …«
    »Die Spurensicherung hat Fehler gemacht«, fängt Christina an, bevor Muller weiterreden kann. »Der Mörder ist nicht durch das Fenster eingestiegen. Er muss ganz normal zur Eingangstür hereingekommen sein. Der Stein, mit dem angeblich …«
    »Haben Sie Detective Andersson noch nicht in Kenntnis gesetzt?« Muller sieht zuerst Ed an, dann Rob.
    »Sie glaubt uns nicht, Captain.« Rob hebt übertrieben die massigen Schultern und lässt sie wieder fallen.
    »Es gibt zwei Möglichkeiten«, redet Christina einfach weiter. »Tim hat seinen Mörder gekannt – oder er hat Besuch erwartet und seinem Mörder die Tür geöffnet.«
    Muller dreht sich um. »Ich erwarte Sie in meinem Büro, Andersson. Sofort.«
    Erstaunlich, findet Christina, wie perfekt Muller es beherrscht, sich vom vergangenen Abend nichts anmerken zu lassen.
    »Es tut mir leid, Andersson«, sagt Muller, nachdem sie sich auf ihren Schreibtischstuhl gesetzt hat. »Ihre Waffe, Ihre Dienstmarke und Ihren Ausweis.«
    »Sie können mich nicht einfach …«, versucht Christina, aber Mullers Blick lässt sie sofort abbrechen.
    »Ich habe Sie mehrmals aufgefordert, sich von den Ermittlungen fernzuhalten.«
    »Ich habe die Ermittlungen zu keinem Zeitpunkt gefährdet oder behindert!«, kontert Christina. »Ganz anders als Lieutenant Brewer! Und von wegen Schuldeingeständnis! Brewer, dieser Bastard, hat Rizal so unter Druck gesetzt, dass der alles gestanden hätte!« Wütend lässt sie sich auf den Besucherstuhl fallen.
    »Wir haben seine Aussage auf Band«, sagt Muller in ihrer überlegenen Art. Christina muss sich zwingen, sie nicht anzuschreien. »Sie

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