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Der Skorpion

Der Skorpion

Titel: Der Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
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schüttelte den Kopf. »Ich hasse es, immer zwei Schritte hinter diesem Kerl herzuhinken.« Sie rieb sich den Nacken.
    »Wie ist es dir mit Jeremy ergangen?«, fragte Alvarez und warf den Teebeutel in den Plastikmülleimer an der Ecke von Pescolis Schreibtisch.
    Pescolis Schultern spannten sich an. »Er spricht nicht mit mir. Aber ich werde es überleben.« Mit einem Blick auf das Büro des Undersheriffs fügte sie hinzu: »Bis jetzt habe ich noch nicht mit Cort gesprochen. Er will Jeremy vermutlich mit Schimpf und Schande aus der Stadt jagen.«
    »Er ist fast noch ein Kind.«
    »Ein dummes Kind.« Sie hob eine Hand. »Für eine Intelligenzbestie wie ihn ist er manchmal sehr dumm.«
    »So sind sie alle. Als Heranwachsende haben wir alle den einen oder anderen großen Fehler gemacht.«
    Pescoli blinzelte zu ihr auf, als überlegte sie, was wohl in ihrer Partnerin vorging. »Ich habe das Auto meines Dads geklaut und zu Schrott gefahren. Drei Mädchen saßen mit drin. Wir hatten Glück, niemand wurde verletzt. Alkohol oder Drogen waren jedoch nicht im Spiel. Und du?«
    Alvarez gefiel die Richtung nicht, die ihre Unterhaltung nahm. Zu persönlich. »Das Übliche. Schuleschwänzen, Rauchen hinter der Turnhalle, heimliches Abhauen. Ich war wohl nicht so schlimm, weil ich ziemlich eingespannt war. Aber ich glaube, das alles ist normal.« Sie sagte ihr nicht, dass sie den falschen Leuten vertraut hatte, dass insbesondere einer ihr Vertrauen missbraucht hatte, wonach ihr Leben nie wieder so war wie vorher.
    »Es ist etwas anderes, wenn es sich um die eigenen Kinder handelt, weißt du? Du wärst jederzeit bereit, für sie zu sterben, und in der nächsten Sekunde willst du ihnen den Hals umdrehen. Ich werde bei Brewster vorfühlen müssen, aber jetzt noch nicht.« Den Blick auf Brewsters Büro gerichtet, hob sie einen Stapel abgegriffener Papiere auf.
    Alvarez trank vorsichtig einen Schluck Tee. »Hast du die Informationen zu den Opfern, die Zoller eingeholt hat?«
    »Ja.«
    »Ich wollte dich gestern Abend anrufen«, setzte Alvarez an, doch Pescoli winkte ab. »Es war eine verrückte Nacht«, sagte Regan wegwerfend. »Aber sieh dir das hier an. Ich habe ein bisschen über Jillian Rivers recherchiert, das Opfer, das sich von den anderen unterscheidet. Ich habe ihre Geschichte überprüft, du weißt schon, die Sache mit dem Ex-Mann und den Fotos.« Sie deutete auf einen Packen Fotos, Kopien von den Originalen, die sie bei Jillian Rivers’ Sachen in MacGregors Hütte gefunden hatten.
    Alvarez griff nach den Aufnahmen von einem Mann auf der Straße. Das Foto war grobkörnig, und der Mann mochte durchaus der tote Gatte sein, vermutete sie nach dem Vergleich mit Aaron Carusos Führerscheinfoto, das über zehn Jahre alt war. Eine Ähnlichkeit war gegeben, aber ihres Erachtens nichts Eindeutiges, keine verräterischen unveränderlichen Kennzeichen wie eine Tätowierung oder eine Narbe oder auch nur ein Muttermal.
    »Ich habe Jillian Rivers alias Jillian Caruso und auch den ersten Mann gegoogelt und Zeitungsartikel aus ihren Wohnorten gefunden.«
    »Du warst fleißig.«
    »War schon früh hier«, erklärte Pescoli und sah wieder zu Cort Brewsters Tür hinüber.
    »Wie auch immer, dieser Ehemann, von dem sie uns erzählt hat, der erste, Aaron Caruso, der ist nicht einfach verschwunden. Er hat einen Haufen Geld von anderen Leuten mitgenommen.«
    »Geld von anderen Leuten?« Alvarez, die die Fotos zurücklegen wollte, hielt mitten in der Bewegung inne. »Ein Betrüger?«
    »Bingo. Du hast es kapiert. Schau dir das an.« Sie reichte Alvarez mehrere Ausdrucke von Zeitungsartikeln sowie Berichte über eine frühere Ermittlung unter Beteiligung des SEC .
    Selena stellte ihre Tasse auf Pescolis Schreibtisch ab und überflog die Artikel. »Also hat Caruso seine Frau mit einem gehörigen Päckchen zurückgelassen.«
    »Einem Päckchen, das leer war. Soweit man weiß. Damals gab es keinerlei Hinweise darauf, dass sie Geld hatte. Und er hatte eine halbe Million Dollar an sich gebracht, damals vor zehn Jahren.«
    Alvarez betrachtete die Fotos noch einmal. Dieser Typ mit der alten Kappe? Der sollte mit fünfhunderttausend Riesen durchgebrannt sein? »Keines der anderen Opfer hat in seiner Vergangenheit etwas Vergleichbares aufzuweisen.«
    »Noch eine Abweichung.« Pescoli lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und tippte mit dem Daumen auf den rechten Ringfinger. »Jillian Rivers ist das Opfer, das aus der üblichen Vorgehensweise herausfällt. Die

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