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Der Skorpion

Der Skorpion

Titel: Der Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
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blutverschmiert.
    Mit kaltem Blick und gefletschten Zähnen stapfte Falda zwischen Jillian und der Tür auf und ab wie ein Raubtier um seine verstümmelte Beute.
    Jillian dachte an die Pistole in ihrer Jackentasche, doch sie war außer Reichweite. Auch das Telefon befand sich neben dem Bett auf der anderen Seite des Zimmers, und selbst, wenn sie die Notrufnummer hätte wählen können, wäre es ihr doch unmöglich gewesen zu sprechen. Jillian brachte kein Wort heraus.
    Falda, wutschäumend in ihrer kranken Besessenheit, Jillian umzubringen, stand zwischen Jillian und dem Weg in die Freiheit.
    Jillian war unendlich kalt. Und jeder Muskel im Leibe schmerzte sie. Doch sie würde nicht aufgeben.
    Mit einem grausamen, entschlossenen Lächeln trat Falda vor. Ihre Augen brannten im Wahn, auf ihrem Gesicht zeichnete sich erwartungsvolle Spannung ab. Das Jagdmesser mit dem gekrümmten Heft und der Wellenschliffklinge hielt sie fest in ihrer kräftigen Hand. »Es ist vorbei, Jillian«, zischte sie. »Und längst überfällig.«
     
    MacGregor trat aufs Gas. Der Pick-up raste mit dröhnendem Motor durch die Stadt. MacGregor steuerte mit links, mit der rechten Hand richtete er die Waffe auf den Mann, mit dem Jillian einmal verheiratet gewesen war.
    »Das ist nicht nötig«, sagte Caruso mit einem Blick auf die Pistole. Er wirkte niedergeschlagen und müde, seine Haut war teigig und fahl.
    MacGregor ließ sich nicht darauf ein. Wusste er denn, ob dieser Betrüger nicht nur vorgab, sich geschlagen zu geben, während er auf eine Gelegenheit wartete, die Waffe an sich zu bringen und den Spieß umzudrehen? Kam nicht in Frage. MacGregor zielte auf das Herz des Mannes und fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Straßen, in denen es von Menschen auf dem Weg zur Arbeit wimmelte. Es herrschte dichter Verkehr, Rücklichter schimmerten rot auf dem nassen Pflaster. Der unaufhörlich fallende Schnee gefror dort, wo die Wärme von Motoren und Abgasen ihn nicht geschmolzen hatten.
    Falls Caruso eine falsche Bewegung machte, konnte es ihrer beider Tod bedeuten, doch MacGregor wusste, dass er im Vorteil war. Falls der Kerl versuchen sollte, aus dem Pick-up zu springen, würde MacGregor ihm auf dem Fuß folgen. Aaron Caruso sollte nicht entkommen. Nicht noch einmal.
    Zum Glück war der Weg bis zum Hotel nicht weit.
    Er hatte die örtliche Polizei bereits informiert, aber nicht auf ihr Eintreffen gewartet. Stattdessen hatte er der Telefonistin erklärt, er würde die Polizisten im Hotel treffen. Es passte ihm nicht, die Behörden einschalten zu müssen, aber um Jillians Sicherheit willen musste es sein, selbst wenn sie sich bemüßigt fühlen sollten, ihn wegen all der Gesetze, die er im Augenblick übertrat und von denen Geschwindigkeitsübertretung noch das geringste Vergehen war, verhaften zu müssen.
    Er wollte die Sache nur noch zu Ende bringen, alles andere war ihm egal. Und es sollte jetzt ein Ende haben.
    Der Pick-up schleuderte um eine Kurve, und MacGregor trat aufs Gas und missachtete eine gelbe Ampel. Er überholte einen VW -Käfer, wich Fußgängern, Radfahrern und anderen Fahrzeugen aus, während die Scheibenwischer hektisch den Schnee von den Scheiben fegten.
    »Sie sind MacGregor, stimmt’s?«, fragte Caruso, als könnte er sich endlich einen Reim auf die Vorgänge machen. »Ich habe über Sie gelesen. Sie haben Jillian vor dem Psychopathen gerettet, den sie den Sternmörder nennen, dem abartigen Kerl, der seine Opfer im Wald erfrieren lässt.«
    Der Typ versuchte wohl, sich herauszuwinden, wollte abstreiten, dass er es gewesen war, der Jillian an den Baum gebunden hatte, um sie dort sterben zu lassen. Caruso wollte von sich ablenken. Und doch …
    »Erzählen Sie mir doch nicht, sie wäre vom Sternmörder entführt worden. Wir wissen beide, dass das nur eine Tarnung ist. Sie haben Jillian in den Wald geschleppt.
Sie
sind derjenige, der sie dorthin gelockt hat und sich hinter besagtem Mörder verstecken will.
Sie
haben versucht, die anderen Verbrechen zu kopieren, aber es ist Ihnen nicht gelungen, Caruso.«
    »Was? Nein!« Aaron wirkte bestürzt.
    »Lassen Sie das Theater. Wir wissen beide, was Sie getan haben. Im Hotel können Sie es der Polizei erklären. Versuchen Sie nur, ihnen Ihren Bären aufzubinden. Mal sehen, ob sie Ihnen die Geschichte abkaufen. Allerdings werden Sie eine ganze Menge erklären müssen, nicht nur Jillians Entführung und den versuchten Mord, sondern auch die Schäden, die Sie im Leben der Menschen

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