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Der Skorpion

Der Skorpion

Titel: Der Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich sie scharfmache. Sie wird womöglich sogar hoffen, dass ich den Kopf senke und sie dort küsse, mit der Zunge liebkose. Ihre Brustwarzen werden sich aufrichten, und sie wird stöhnen vor Verlangen.
    Wie die anderen auch.
    Am Ende wollen sie es alle.
    Wollen spüren, wie es ist, wenn ein Mann sie völlig beherrscht. Klar, wenn sie die Möglichkeit hätten, würden sie es ihren Freunden gegenüber abstreiten, aber in Wahrheit wollte jede von ihnen von mir geliebt werden, erfüllt werden, sie wollten, dass ich ihre Brüste fest umfasse und meinen Penis an ihren Hintern presse. Sie sehnten sich danach, die Männlichkeit meiner Erektion zu spüren, sich unter ihr zu winden. Sie wollten keuchen vor Begehren, unterlegt mit gerade genug Angst, um die Erotik zu erhöhen. Sie alle haben gehofft, dass ich sie streichle und intim berühre, mich an ihre geschmeidigen Rücken dränge, sogar im Nacken knabbere, bis es ein bisschen blutet, und ich in sie eindringe, so dass Hintern und Unterleib sich anspannen und sie heiß und feucht werden. Hohle, seelenlose Weiber.
    Als ob ich mich so erniedrigen würde. Das wäre zu einfach. Und bedeutungslos.
    Ich betrachte meinen Drink, lasse die bernsteinfarbene Flüssigkeit kreisen, bevor ich trinke, und weiß, dass endlich die Zeit gekommen ist.
    Es ist Zeit, dass diese hier geht.
    Eine weitere wartet bereits.
    Auf die Morgendämmerung. In der anderen Hütte.
    Auch sie wird ihrem Schicksal begegnen. Auch sie fragt sich, ob sie mir trauen darf. Ob ich sie mir zu Willen machen werde. Ob sie es zulassen will.
    Ich lächele vor mich hin, weil ich alles über sie weiß, und trinke noch einen großen Schluck.
    Diese dämlichen, törichten Mädchen.

[home]
    16. Kapitel
    W
o bin ich?
    Jillian öffnete abrupt die Augen und war im ersten Moment verwirrt. Sie lag in einem Schlafsack auf einem alten Sofa in irgendeiner kalten Hütte …
    Ihr Kopf wurde klarer, und im nächsten Moment hatte sie wieder in die groteske Wirklichkeit ihrer Zwangslage zurückgefunden. Ihr Nacken schmerzte, weil sie falsch gelegen hatte, und auch die Rippen taten noch ein bisschen weh, doch wenn sie den Knöchel bewegte, fühlte er sich schon besser an.
    Das erste Morgenlicht fiel durch die Fenster und hüllte die Einrichtung in weiche, gedämpfte Schatten. Doch MacGregor saß nicht in seinem Sessel.
    Sie drehte sich, um über die Rückenlehne des Sofas blicken zu können, und sah ihn an dem großen Fenster neben der Eingangstür stehen. Er blickte hinaus, ein dunkler Umriss, die scharfen Züge seines Gesichts deutlich erkennbar. Wieder fielen Jillian seine ausgeprägten Wangenknochen, das harte Kinn, die tief im Kopf liegenden Augen und die schmalen, streng zusammengepressten Lippen auf.
    Er stand ein wenig seitlich zur Scheibe, als wäre er darauf bedacht, von draußen nicht gesehen zu werden, wohl aber selbst einen Ausblick auf die Umgebung zu haben.
    »Morgen«, sagte er gedehnt und warf einen Blick in ihre Richtung. Sein Gesicht entspannte sich ein wenig. »Du hast tief und fest geschlafen.«
    »Ach ja?«
    »Du hast geschnarcht«, behauptete er.
    »Tut mir leid.«
    »So schlimm war es auch wieder nicht.« Seine Mundwinkel zuckten leicht.
    »Wonach halten Sie Ausschau?«
    »Nach allem, was es da draußen zu sehen gibt. Der Sturm hat sich in der Nacht gelegt.«
    »Haben Sie etwas gehört? Gesehen?«
    »Nichts Außergewöhnliches.« Sein Blick ging zurück zum Fenster. »Es hat so weit aufgeklart, dass wir eine Chance haben. Vielleicht kommen wir hier raus.«
    »Tatsächlich?« Sie wagte kaum, ihm zu glauben. Als sie sich zum Sitzen aufrichtete, schmerzten ihre Rippen, und sie verzog das Gesicht ein wenig.
    »Mal sehen. Wie geht es dir?«
    »Im Vergleich wozu?«
    Seine Lippen zuckten. »Zum Normalzustand.«
    »Na ja.« Sie schüttelte den Kopf. »Den habe ich noch nicht erreicht. Aber ich glaube, ich bin fit genug, um im Schneemobil zu fahren, falls Sie das meinen. Ich bekomme nämlich allmählich ernsthaft den Lagerkoller.« Sie dachte an ihre Mutter, die sich wahrscheinlich ihretwegen zu Tode ängstigte. Sogar ihre Schwester Dusti fragte sich vermutlich, was aus ihr geworden war. Und dann war da noch die Katze, seit Tagen in der Obhut der Nachbarin. Und ihre Arbeit. Allzu schnell stand sie auf, und ein stechender Schmerz schoss durch ihren Knöchel. Durch die Zähne sog sie die Luft ein und hätte beinahe aufgeschrien.
    Mit drei raschen Schritten hatte MacGregor das Zimmer durchquert, legte schnell einen kräftigen

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