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Der Smaragdenregen

Der Smaragdenregen

Titel: Der Smaragdenregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurij Kusnezow
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Flakons herunter. Baan-Nu drehte sich heftig um und erblickte den Ranwisch:

    »Ach, du bist es, der mich am Schlafen hindert!« rief er. »Na warte, du Mistvieh!« Und er stürzte auf den Puschel zu, um ihn zu fangen.
    Doch wie sollte ein dicker, plumper Menvit ein so wendiges Tierchen packen! Gou wand sich wie ein Aal aus den Händen des Generals und war im nächsten Moment bereits im Korridor. Da er ihn aber möglichst weit von Ilsor weglocken wollte, lief er langsamer als sonst. Auf diese Weise rannten sie durch alle Räume. Zweimal bekam der Menvit den Puschel beinahe am Schwanz zu fassen, doch das war’s dann auch. Als sie das Schlafzimmer weit genug hinter sich gelassen hatten, schlüpfte der Ranwisch durch einen Türspalt und ließ den General verblüfft zurück.
    Baan-Nu suchte zwar noch eine Weile nach dem Tier, hatte aber längst selbst begriffen, daß dieses Unterfangen sinnlos war. Er schlurfte zurück ins Bett und schimpfte:
    »Es stimmt schon. So einen Ranwisch zu fangen, ist genauso unsinnig, wie seinem eigenen Schatten hinterherzujagen.«
    Ilsor hatte das Durcheinander natürlich genutzt, um die Kammer schnell zu verlassen und lautlos zum Ausgang zu schleichen. Er schaffte es nur knapp! Wäre er nur ein paar Sekunden langsamer gewesen, er hätte seinem ehemaligen Herrn von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden.
    Für den Rest der Nacht störte den Schlaf des Generals niemand mehr. Zufrieden, daß der nächtliche Besucher kein Einbrecher gewesen war, sondern bloß ein lausiger Ranwisch, schnarchte Baan-Nu, noch dazu erschöpft von der Verfolgungsjagd, sofort weiter. Und schlief so fest, daß er nicht einmal das erneute Auftauchen der Puschel mitbekam, die alle Türen verschlossen, als wären sie nie offen gewesen.

    Inzwischen hatten Ilsor und seine Begleiter die Stadt weit hinter sich gelassen. Sorgsam darauf achtend, keine Verfolger auf ihre Spur zu bringen, trafen sie gegen Morgen wohlbehalten wieder in der Höhle ein.

KAU-RUCKS PLAN
    Nun stand das Allerschwerste bevor: Man mußte die Strahlkanonen besorgen und sie unauffällig zu dem Felsen bringen, aus dem Chris herausgeschleudert worden war.
    Doch während sie auf Ilsor warteten, war dem Piloten eine geniale Idee gekommen. Jedenfalls empfand Chris das so, als Kau-Ruck ihn in seinen Plan einweihte.
    Der tapfere Menvit wollte den Obersten Gebieter persönlich aufsuchen und ihm mitteilen, er wüßte, auf welche Weise der Junge von der Belliora auf die Rameria gelangt sei. Sein eigenes Verschwinden in der Nacht wollte er damit erklären, daß er von Verschwörern entführt worden wäre. Sie hätten ihn zu überreden versucht, die Rameria gemeinsam mit den Belliorern zu erobern. Gegen Morgen sei ihm dann wie durch ein Wunder die Flucht gelungen. Aus Angst vor Verfolgung und Rache hätte er sich am darauffolgenden Tag in der Wüste versteckt und es erst jetzt gewagt, seinen Unterschlupf zu verlassen, um ihn, Guan-Lo, von der Verschwörung zu unterrichten. Denn es bestände die Gefahr, daß die Belliorer von einem Tag auf den anderen hier einfielen. Sie wollten sich für die Absicht der Ramerier rächen, die Erde zu unterwerfen.
    Kau-Ruck würde vorschlagen, den voraussichtlichen Landeort der feindlichen Truppen, einen bestimmten Felsen inmitten der Wüste, mit einem Ring von Strahlkanonen zu umgeben. Dieser riesige Block würde zwar die Bewohner der Rameria aus geheimnisvollen Gründen zurückstoßen, stelle aber für die Belliorer nicht das geringste Hindernis dar. Das könne man ja ohne weiteres am Beispiel dieses Jungen sehen, den sie als Kundschafter ausgesandt hatten. Zum Beweis seiner Treue und Ergebenheit würde er Guan-Lo die Stelle zeigen, wo die Smaragde vergraben wären. Mit ihrer Zauberkraft wollten die Feinde gegen die Menviten vorgehen, doch nun könnte man diese Waffe gegen sie selbst richten. Man brauchte bloß die Strahlkanonen mit den Edelsteinen zu bestücken und sie gegen die Eindringlinge zu richten.
    Der Pilot zweifelte keineswegs daran, daß ihm der Oberste Gebieter in seiner Habgier unbesehen glauben würde, sobald er die Smaragde zu Gesicht bekam. Natürlich würden sie in dem vorgeblichen Versteck am Felsen nur einen geringen Teil der Edelsteine vergraben. Gerade mal so viel, daß sie die Kanonen damit laden und Guan-Lo beschenken konnten. Alles weitere wäre dann ein Kinderspiel.
    Nach ausgiebiger Beratung wurde der Plan Kau-Rucks angenommen. Er war zwar riskant, doch die einzige Möglichkeit, den Arsaken zur Freiheit

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