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Der Smaragdenregen

Der Smaragdenregen

Titel: Der Smaragdenregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jurij Kusnezow
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Er hatte verzaubert Ilsors Worten gelauscht, auch wenn er die technischen Einzelheiten nicht alle begriff. In seinen Ohren klangen die Sätze wie ein wunderschönes Märchen.
    »Du wirst auf jeden Fall nach Hause zurückkehren«, versprach Kau-Ruck. »Wir tun alles, was in unseren Kräften steht. Schließlich hilfst du uns hier ja ebenfalls.«
    Chris wurde gleich viel leichter ums Herz. Er glaubte ganz fest an seine Freunde. Und was Ilsor über den Smaragdenregen erzählt hatte, gefiel ihm so gut, daß er schon bald sein eigenes Liedchen vor sich hin trällerte:
    Ein Smaragdenregen
    Streut sein Zauberlicht
    Über den Planeten,
    Angst und Nacht zerbricht.
    Wie ein schönes Märchen,
    Wie im Traum ganz rein,
    Fangen alle Leute
    Seine Tropfen ein.
    Falle, falle, Regen,
    Treib die Bosheit aus,
    Fall auf der Menviten
    Und Arsaken Haus.
    Laß sie Freunde werden,
    Bring uns allen Glück.
    Führ auf Märchenwegen
    Mich nach Haus zurück.

DAS SMARAGDENVERSTECK
    Nun endlich würden also die Smaragde Verwendung finden, die seit der Rückkehr des Raumschiffs von der Erde in einem sicheren Versteck lagen.
    Als sich die »Diavona« damals der Rameria genähert hatte, war sie von Spezialstationen sofort ins Visier genommen worden. Riesige Antennen, die an die Ohren der Ranwische erinnerten, verfolgten selbst ihre kleinste Bewegung. Zwar gelang es dem Piloten Kau-Ruck, sich nach der Landung der Beobachtung für kurze Zeit zu entziehen, doch wäre es zu gefährlich gewesen, die Smaragde mitzunehmen. Sie durften ja auf keinen Fall entdeckt werden, denn von ihrer Existenz hing schließlich die Freiheit der Arsaken ab.
    Ilsor hatte sich lange den Kopf darüber zerbrochen, wo die Edelsteine am sichersten waren. Und ihm war eine großartige Idee gekommen! Als langjähriger Diener Baan-Nus, der ja die Expedition zur Erde geleitet hatte, kannte er alle Gewohnheiten und Geheimnisse des Generals. Deshalb beschloß er, in die Truhe, in der Baan-Nu seine Schätze aufbewahrte und die er stets mit sich führte, einen doppelten Boden einzubauen.
    Die Sache konnte gar nicht schiefgehen! Ilsor wußte, daß der General sein Gepäck niemals selber schleppte, es war ihm viel zu schwer. Folglich würde er auch nicht bemerken, daß die Truhe plötzlich ein viel größeres Gewicht besaß. Die Polizei ihrerseits würde nie und nimmer das Gepäck des berühmten Baan-Nu kontrollieren, der zur Eroberung der Belliora ausgesandt worden war. Sollte aber sein Vorgesetzter das Versteck zufällig doch entdecken, würde er die Smaragde bestimmt nicht abliefern. Er wäre viel zu gierig und würde sie selber behalten.
    Die Schwierigkeit bestand nun allerdings darin, in die Villa des Generals einzudringen und die Steine zu holen. Zum Glück kannte Ilsor sich bestens im Haus seines ehemaligen Herrn aus und konnte zudem die Puschel mitnehmen, die ja Meister im Öffnen von Türen waren.
    Als die Ranwische jetzt von diesem Plan erfuhren, gerieten sie völlig aus dem Häuschen. Jedes der Tierchen versuchte, seinen Kommentar zur Lage zu geben, und Chris begriff schnell, daß ihnen das Haus Baan-Nus alles andere als unbekannt war. Für diese neugierigen Kobolde gab es eben nirgendwo verschlossene Türen! Sie waren seinerzeit ja sogar zu dem Jungen in die Angstzelle geschlüpft.
    Nach kurzer Beratung wurde beschlossen, die Smaragde schon in dieser Nacht aus ihrem Versteck zu holen.
    Die Uhr des Piloten Kau-Ruck zeigte genau die zwölfte Stunde an, als Ilsor und die Puschel leise die Höhle verließen. Sie tarnten den Eingang sehr sorgfältig, denn sie mußten überaus vorsichtig sein, um nicht den Spürhund Tich Zers auf ihre Fährte zu lenken. Deshalb begab Ilsor sich auch nicht geradenwegs in die Stadt, sondern schlug einen großen Bogen. Er ging mehrere Kilometer an einem Bach entlang und näherte sich der Stadt aus der entgegengesetzten Richtung. Dort nämlich lagen die Häuser der reichen Menviten.
    Die Puschel rannten voraus, um ihn vor möglichen Gefahren zu warnen. Und tatsächlich wäre er einmal fast einer nächtlichen Polizeipatrouille in die Arme gelaufen. Nur den Ranwischen war es zu verdanken, daß er sich noch rechtzeitig hinter einem Mauervorsprung verbergen konnte.
    Endlich waren sie am Haus Baan-Nus angelangt, wo ihnen aber noch der schwerste Teil der Aufgabe bevorstand.
    Einer der Puschel, der findige Gou, entdeckte sofort einen günstigen Einstieg und schlüpfte ins Haus. Der zweite, Mou, folgte ihm, Rou aber blieb draußen bei Ilsor, um das Gelände zu

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