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Der Sodom Kontrakt

Der Sodom Kontrakt

Titel: Der Sodom Kontrakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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scharf an. “Was ist los mit dir? Ist dir klar geworden, dass du nichts gegen Karibik-Klaus in der Hand hast? Willst du deine Wut an mir auslassen?” Sie legte das Fax auf den Tisch und beugte sich vor, bis ihre Nasen sich fast berührten. “Ich geb dir einen guten Rat: Leg dich nicht mit mir an. Ich bin einem Säufer wie dir intellektuell, mental und wahrscheinlich auch physisch haushoch überlegen. Wegen der alten Zeiten habe ich dir einiges durchgehen lassen. Du hast deinen Kredit bei mir aufgebraucht, und wenn du dich nicht zusammenreißt, intrigiere ich gegen dich, bis du nur noch Spielplätze bewachst. Ich habe dir einiges zu verdanken, du hast mir einiges zu verdanken. Das ist alles.”
    “Aber, aber, Frau Kommissar.” Wilcke versuchte vergeblich, mit dümmlicher Coolness die Kontrolle zurückzugewinnen.
    Büchner hatte die Szene grinsend beobachtet, jetzt lachte er laut. Alexa setzte sich auf den Stuhl vor Wilckes Schreibtisch. Wilcke schaute seinen immer noch lachenden Untergebenen an. “Raus, Büchner! Verpiss dich, du Fettwanst”, brüllte er. Büchner schob gemächlich seinen Körper zur Tür. “Du musst dann auch die Hundekacke aufsammeln. Spielplatzwächter müssen das. Gehört zu ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit.” Lachend knallte er die Tür hinter sich zu. Wilcke konnte sicher sein, dass sein Streit mit Alexa innerhalb der nächsten fünf Minuten Gesprächsthema in der Kantine wäre.
    Alexa betrachtete das Fax mit Gills und Monikas Bild und dem Datum in der Ecke. Sie tat so, als wäre nichts geschehen. “Das ist doch nicht möglich! Wenn das Datum stimmt und er zu dieser Zeit in der Nähe von Antwerpen war, kann er unmöglich Lambert ermordet haben. “
    Wilcke stieg auf das Friedensangebot ein. “Zeig her.” Er nahm das Fax. “Hast du die genaue Todeszeit? Er hätte fliegen können.”
    “Nicht bei dem Wetter. Nein, Gill hat Lambert nicht ermordet. Aber Kolleck hat gesagt, dass auch am Tatort Lambert diese Ölspur war.”
    “Dann arbeitet Gill nicht allein. Und den letzten Mord hat er von seinem Kollegen ausführen lassen.”
    “Könnte es sein, dass ich die ganze Zeit auf der falschen Spur bin?” Sie sagte es mehr zu sich selbst als zu Wilcke.
    “Man hat ihn gesehen, als er den Tatort Brenner verlassen hat. Er war mit diesem Comic-Heini zusammen, und sein Auto wurde am Tatort gefunden. Am Hengsteysee hat er ebenfalls Spuren hinterlassen...”
    “Dort haben wir keine Ölspur gefunden.”
    “Weil er mit dem geklauten Opel zur Hohensyburg gefahren ist. Da ist er in Brenners Karre umgestiegen und bis in die Nähe des Campingplatzes gefahren. Gill ist die zwielichtigste Kanaille, die mir je untergekommen ist. Du solltest dran bleiben.”
    “Er ist kein Einzelgänger, wie ich angenommen habe.“
    “Wir wissen doch inzwischen, dass er einen oder sogar zweiens zwei Helfer hat. Einer ist garantiert Danner. Denen hat er den BMW überlassen, als sie Lambert entführt und den Fußgänger erschossen haben. Vielleicht hat Gill sich wirklich nach Antwerpen abgesetzt, während seine Kumpane Lambert erledigt haben. Bin gespannt, ob Karibik-Klaus ein Alibi für die Tatzeit hat. Jedenfalls werde ich seinen Fuhrpark sicherstellen und untersuchen lassen. Aber zuerst rufe ich Kapell in Brüssel an.”
    “Dein mysteriöser BND-Kontakt.” Alexa stand auf und ging zur Tür. “Mach das... Irgendwas stimmt an der ganzen Geschichte nicht.”
     
    WESTFALENSTADION. Kubek konnte sich nicht auf das Spiel konzentrieren. Er reichte den Becher mit Glühwein in die Reihe hinter ihm. Es war ekelhaft, mit sabbernden Fußballfans aus demselben Becher zu trinken, aber der Glühwein war schön heiß. Außerdem ließen die schwarzgelben Idioten keine Ablehnung gelten. Für viel Geld hatte er einem Borussen-Fan die Karte für das Nachholspiel abgekauft. Am Eingang hatte er einen schwarzgelben Schal und eine Borussenmütze erstanden. Jetzt saß er zwischen fanatischen Fans, die selbst bei Minus vierzig Grad ins Westfalenstadion gepilgert wären, um ihren Göttern zu huldigen. Vorher war er kreuz und quer in der Gegend herumgefahren. Mal hatte er geglaubt, den Ferrari hinter sich zu sehen, aber schließlich war er davon überzeugt gewesen, Cobra abgehängt zu haben. Wer war schon Michael Schumacher?
    Er fror. Die zweiundzwanzig Millionäre auf dem Rasen interessierten ihn nicht im geringsten. Gerade war der Manager vorbeigekommen und hatte die Fans gebeten, in Massen zu einem Spiel irgendwo ans Ende der Welt zu

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