Der Sodom Kontrakt
schnell. Ich will hier weg.”
Mühsam verschaffte Schmidt Lambert eine Erektion, die sofort wieder zusammenfiel. Schmidt war sauer, nicht zuletzt wegen des plötzlichen Stimmungsumschwungs seinesMentors. Wütend musterte er den schlaff werdenden Penis, dann trat er wuchtig gegen die Tonne, die sofort durch den Raum flog. Lamberts Körper zuckte heftig. Jede Sehne spannte sich im Todeskampf.
“Scheint, er hat ein kleines Problem beim Atmen”, sagte Schmidt und kicherte.
DORTMUND. Im Verhörraum saß Karibik-Klaus mit einer Platzwunde am Kopf an einer Seite des Tisches. An der anderen saß der zufriedene Wilcke. Hinter Klaus stand sein Anwalt Dr. Görner.
Jovial deutete Wilcke auf den Stuhl neben Klaus: “Sie können sich ruhig hinsetzen.”
Görner setzte sich und legte seine teure italienische Aktenmappe auf den Tisch.
Wilcke sagte strahlend: “Die Beweise sind eindeutig. In einer Videothek Ihres Mandanten wurde eine Kassette mit belgischer Kinderpornographie sichergestellt. Der flüchtige Mörder Gill, dem Ihr Mandant geholfen hat, ist sein Verbindungsmann zur belgischen Pädophilenszene. Des Weiteren haben wir ausreichend Beweismaterial über Förderung der Prostitution. Und wenn sich die Steuerfahndung seine Bücher vorgenommen hat, kann er für den Rest seines Lebens gesiebt atmen. Von den vielen kleineren Delikten, die wir ihm nachweisen können, erfahren Sie, sobald der Bericht fertig ist.”
Görner lachte. “Sie haben gar nichts. Der Staatsanwalt wird keine Anklage erheben, weil Ihre Beweise nicht greifen. Jeder hätte die Videos in der Videothek meines Mandanten stellen können. Sie haben nicht mal den zuständigen Angestellten verhört, der primär als Verdächtiger gelten muss. Außerdem wird man sich für die Platzwunde meines Mandanten interessieren. Sobald ich hier raus bin, zeige ich Sie wegen Körperverletzung und Vergehen im Amt an.”
“Die Verletzung hat Ihr Mandant sich zugezogen, als er sich der Verhaftung widersetzte. Widerstand gegen die Staatsgewalt kommt selbstverständlich auch noch auf die Rechnung.”
Klaus war bisher ruhig geblieben. Seinem Pokerface sah man keine Regung an. Mit der Muttermilch hatte er die alte Gesetzesbrecherweisheit aufgesogen, dass man die Fresse hält undd wenn schon redet, dann nicht ohne Anwalt.
“Du hast mich gegen die Autotür geknallt, Wilcke. Ich weiß nicht warum, aber du kannst mich nicht leiden. Du bist dauernd hinter mir her und kannst mir doch nicht ans Bein pinkeln. Ich frage mich, warum? Bist du neidisch? Weil ich alles vom Feinsten habe und du in der Kloake lebst? Weil ich Ferrari fahre und du auf Stroh schläfst?”
“Du hochgekommener Vorstadtstrizzi! Du glaubst, das Gesetz kann dir nichts anhaben? Da hast du dich geirrt. Jetzt hab ich dich, und jetzt behalt ich dich. Wir werden bei den Ermittlungen noch eine Menge Müll nach oben schaufeln.”
“Mein Mandant ist ein unbescholtener Geschäftsmann. Ihre moralischen Vorbehalte gegen einen Teil seiner wirtschaftlichen Aktivitäten sind juristisch nicht relevant. Ich empfehle meinem Mandanten, keine Aussage zu machen und werde sofort einen Haftprüfungstermin ansetzen lassen. Und zwar einen vorgezogenen, um den wirtschaftlichen Schaden, den mein Mandant durch Ihr willkürliches Vorgehen erleidet, so gering wie möglich zu halten.”
“Als nächstes kommen Sie mir noch mit dem Verlust von Arbeitsplätzen", fauchte Wilcke. "Ich bin kein Politiker, mich interessiert nur, dass dem Gesetz Genüge getan wird.”
Görner stand auf. “Das wird auch für Sie unangenehm werden, Herr Wilcke.”
“Als meine Mutter mich beim Wichsen erwischt hat, war mir zum letzten Mal etwas unangenehm.”
HOTEL. Kapell bekam die Mitteilung, dass Gill mit seiner Kreditkarte zwei Flüge von Brüssel nach New York bezahlt hatte und die Reise von einem Mann und einer Frau unter anderem Namen angetreten worden war. Natürlich konnte es eine Finte sein. Es konnte aber auch sein, dass Gill tatsächlich mit einem falschen Pass flog. Die Amerikaner waren informiert. Man würde das Pärchen in New York in Empfang nehmen. Aber Kapell glaubte nicht, dass Gill sich ausgerechnet in die Staaten absetzen würde. Sein Instinkt sagte ihm, dass er noch irgendwo in der Nähe war. Wahrscheinlich in Belgien. Belgien war ein klassisches Land für Söldner und Agenten. Hier hatte Gill vermutlich Kontakte, die er anlaufen wollte. Er ließ den Computer nach möglichen Verbindungen suchen.
ZEELAND. Nachdem sie die
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