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Der Sodom Kontrakt

Der Sodom Kontrakt

Titel: Der Sodom Kontrakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Compart
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Kriegen und halten es für gerechtfertigt. Wir lassen andere Menschen verhungern oder sonstwie umkommen, ohne eine Regung zu verspüren. Sie selber haben zu töten geholfen, Lambert. Sie haben mit Leuten zusammengearbeitet, die Kinder vergewaltigten und sie zu ihrem Vergnügen umgebracht haben...”
    “Das geschah nie mit meiner Absicht. Ich wollte nie...” Lambert fühlte sich so unschuldig wie ein Neugeborenes.
    “Sie verstehen nicht. Ich lehne es ab, Ihre Handlungen moralisch zu bewerten. Moral oder Gewissen sind neurotische Versuche, die Welt nach bestimmten Vorstellungen zu sehen. Das interessiert mich nicht. Aber es ist nicht sehr überzeugend, wenn Sie plötzlich christliches Regelwerk angewendet sehen wollen, dass sie nie respektiert haben. Verständlich aus Ihrer aktuellen persönlichen Situation, die subjektiv als unerfreulich empfunden wird.”
    “Um Gottes Willen! Ich bin Christ, ein zivilisierter Mensch. Ich habe ein Recht auf ein Gerichtsverfahren.”
    “Man hat nur Rechte, wenn man sie durchsetzen kann. Etwa in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter, die sich eine Exekutive gibt, um ihre Regeln zu behaupten. Diese Fabrik, obwohl mitten im Rechtsstaat Bundesrepublik, wird durch meine Ignoranz zivilisatorischer Spielregeln zum rechtsfreien Raum.”
    Lamberts Herz schlug so heftig, dass Schmidt es bemerkte. Diese Panik freute ihn sehr. “Erzählen Sie vom anthropologischen Pessimismus. Sagen Sie ihm, dass wir anthropologische Pessimisten sind”, gluckste Schmidt begeistert.
    “Das muss ein Irrtum sein. Keiner kann wollen, dass ich sterbe. Ich habe alles für sie getan. Ich bin kein dummer Handlanger. Ich gehöre dazu. Bitte, ruft noch mal an. Es ist garantiert ein Irrtum”, flehte Lambert.
    “Es ist kein Irrtum. Sie sind zu einem Sicherheitsrisiko geworden. Die Polizei hat belgische Kinderpornos bei Ihnen gefunden. Sie haben zu viele Fehler gemacht. Die Erpressung war Ihr letzter Sargnagel. Wenn sich jemand die Nahrungskette bis zu Ihnen hocharbeiten kann, könnte er auch noch weiter kommen. Handlanger haben eben eine kurze Halbwertzeit. Ihr Kadaver wird als Palisade gebraucht. Kein ungewöhnliches Schicksal für das mittlere Management.”
    “Ich war immer zuverlässig. Ich könnte verschwinden und nie mehr auftauchen. Ich gehe nach Südamerika...”
    “Alle Risiken sind bedächtig gegeneinander abgewogen. Ihr Ableben ist die ökonomischste Lösung. Als Geschäftsmann müssten Sie es verstehen. Wirtschaftlichkeit kommt vor Humanität.”
    Dröhnend rollte Schmidt ein leeres Metallfass heran. “Ich hätte mir alles etwas stilvoller gewünscht, aber das wird’s tun.” Er wälzte die Tonne unter die schaukelnde Schlinge. Er knebelte Lambert, hob ihn hoch wie ein Kind und stellte ihn auf das Fass. Schmidt musste sich weit nach oben recken, um die Schlinge um Lamberts Hals zu legen und strammzuziehen. Er fesselte die Beine mit Plastikband.
    Tränen liefen Lambert über den Knebel. Es war schwierig, auf der Tonne die Balance zu halten, wenn der Kopf gleichzeitig in einer Schlinge steckte. Schneider holte einen Brief hervor und steckte ihn Lambert gut sichtbar ins Jackett. Schmidt zog grobe Arbeitshandschuhe über seine feinen Rindsledernen.
    “Kommen wir zu unserem Experiment. Gleich werden wir wissen, ob ein Gehängter wirklich einen letzten Orgasmus bekommt, oder ob es nur ein Gerücht ist.”
    Schneider ging angewidert einige Schritte weg und schaute durch ein zerbrochenes Fenster auf das schneebedeckte verwilderte Feld vor den Gleisanlagen.
    Schmidt öffnete Lamberts Hose und zog sie mit der Unterhose herunter. “Ekelhaft. Der Gestank bringt mich noch vor ihm um!”
    Lambert entleerte sich in Todesangst aufs neue.
    Erschreckt sprang Schmidt zurück. “Du verdammte Sau! Das machst du absichtlich! Der reißt sich nicht mal zusammen, wenn er vor seinen Schöpfer tritt, der Saukerl.”
    “Oder die letzte große Erkenntnis erfährt”, murmelte Schneider geistesabwesend, während er einem Zug zusah, der durch die tanzenden Flocken rollte.
    Der Knebel dämpfte Lamberts Gekreisch. Schmidt trat mit angehaltenem Atem näher und fing an, Lamberts Penis zu massieren.
    “Ich mach ihm einen Steifen. Vielleicht hilft es. Oder ist es eine unerlaubte Manipulation bei dem Experiment, Herr Schneider?”
    Schneider hatte das Bedürfnis, in die Sauna zu gehen. Oder sich ein paar schöne Gemälde in einem Museum anzuschauen. Ärgerlich raunzte er Schmidt an: “Machen Sie, was Sie wollen. Aber machen Sie

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