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Der Sohn des Alchemisten

Der Sohn des Alchemisten

Titel: Der Sohn des Alchemisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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können nur hoffen, dass er kommt«, flüsterte Marie. »Auf jeden Fall müssen wir zwei uns jetzt so schnell es geht unter die Bühne schleichen!«
    Jakob nickte. »Auch wenn wir immer noch nicht wissen, wie wir meinen Vater von dort unten wegbekommen sollen. Eine Verkleidung als Hanswurst! Pah!«
    »Viel Glück!«, flüsterte Gil ihnen zu. »Und vergesst nicht die Bretter! Die Bretter müssen ins Loch. Jeder macht alles so, wie wir es besprochen haben! Jorge, du kümmerst dich darum, dass der Hahn ein großes Durcheinander veranstaltet! Wir treffen uns im Wald vor der Burg!«
    »Hört nur!« Jakob blickte Marie voller Stolz an. »Mein Vater sagt genau das, was ich ihm geschrieben habe! Ha!«
    Nicholas Flamel war an den Rand der Bühne getretenund rief nun in die Menge der Zuschauer: »Meine Herrschaften, ich brauche Hilfe für die letzten Schritte der Prozedur der Verwandlung! Ich brauche zwei Freiwillige!«
    Marie schaute sich um. Das war das Stichwort für Gil und Pepe.
    »Nehmt mich, ich heiße Gil.«
    »Nehmt mich, Pepe mein Name, ich bin stets zu Diensten, wenn es darum geht, Gold herzustellen!«
    Jakob und Marie wechselten einen erleichterten Blick. Pepe war rechtzeitig gekommen! Nicholas Flamel nickte und wollte die beiden Jungen schon aufrufen, da trat der Graf vor.
    »Selbstverständlich werde
ich
Euch helfen und niemand anders«, sagte er. »Es wird mir eine Ehre sein, mit Euch gemeinsam das erste alchemistische Gold der Welt herzustellen. Und mein alter Freund Rui wird Euch ebenso behilflich sein, nicht war, Rui? Damit er auch glaubt, was hier geschieht!«
    Marie erstarrte. Der Graf wollte helfen? Gil und Pepe verstummten und suchten Maries Blick. Was nun?
    »Äh   –« Auch Jakobs Vater schaute einen Moment ratlos drein. Dann hellte sich seine Miene auf. »Ich danke Euch, Gonzalo, für das Angebot. Aber ich brauche jemanden, der in seinem Leben noch kein Blut vergossen hat – Ihr als Ritter werdet da Probleme haben, oder?«
    Der Graf zuckte verdutzt zurück.
    »Schlau, mein Vater, was?«, zischte Jakob Marie zu. »Besser hätte ich es auch nicht machen können!«
    »Ich brauche also«, fuhr sein Vater fort, »zwei junge Menschen, die noch keine große Schuld auf sich geladen haben. Wer traut sich, das von sich zu behaupten?«
    »Ich, ich heiße Pepe!«
    »Und nehmt mich, Gil!«
    Noch einige andere hoben jetzt die Hand und riefen laut ihre Namen.
    Marie wollte Jakob zur Bühne ziehen, aber er starrte gebannt auf seinen Vater, der inzwischen Pepe und Gil zu sich hinaufhalf. Die drei wechselten ein paar leise Worte. Flamel sah die beiden Jungen mit großen Augen an und nickte dann.
    »Die beiden scheinen mir geeignet zu sein«, rief er laut, während der Graf wutschnaubend wieder auf seinen Platz zurücktrat.
    »Und nun«, sprach Flamel feierlich weiter, »staunt und schweigt. Nun machen wir Gold!«

»Komm! Alle schauen nur zu deinem Vater!« Marie zog Jakob an den Tischen der Bauern und Pilger vorbei. »Wir müssen uns beeilen! Dort hinten kommen wir ungesehen unter die Bühne!«
    »Autsch!« Es krachte neben ihnen. »Ach, du dickes Ei!«
    Jakob und Marie fuhren herum. Einer der Pilger, der eben noch auf der Holzbank gesessen hatte, hatte das Gleichgewicht verloren und war nach hinten in den Staub gekippt. Einige Umstehenden lachten, aber keiner machte Anstalten, dem kleinen, ziemlich beleibten Mann auf die Beine zu helfen. Der Pilger jammerte weiter. »Wieder einmal Disteln! Mein Hintern hat nichts anderes erwartet! Mitten in eine Distel hinein! Schade, dass Josephine hinten im Stall steht, die würde sich freuen!«
    »Bruder Johannes!« Marie hatte den kleinen Mönch zuerst erkannt und bückte sich zu ihm herunter.
    »Oh, wenn das nicht Marie ist! Und daneben ist auch Jakob, welche Freude!« Johannes rappelte sich auf. »Wie ich sehe, hast du ja deinen Vater wiedergefunden!«
    »Pst, Johannes, pst!« Marie schob ihn hastig aus der Menschenmenge. »Sag nichts!«
    »Aber wieso denn? Was guckt ihr denn so trübsinnig?« Johannes klopfte sich seine Kutte ab.
    »Es ist alles anders, als du denkst«, entfuhr es Jakob ungeduldig. »Es ist nur viel zu kompliziert, um es zu erklären!«
    »Jakob, dein Vater steht da vorne auf der Bühne, hast du das noch gar nicht bemerkt? Los, lauf hin, das wird ein Wiedersehen!«, fing Johannes wieder an, aber Marie fiel ihm ins Wort. »Kein Wort von Jakobs Vater! Sonst verrätst du alles! Der Graf hat ihn gefangen gesetzt und jetzt muss er für ihn und seinen Ruhm Gold

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