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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ich. Warum?« Hinter ihm erhob sich Gugelund benommen von seinem Strohlager, während Snaugenhutt weiter hinten im Stall im Schlaf schnaubte.
    »Der großkotzige junge Otter hat gemeint, daß wir dich hier finden würden«, erklärte das andere Pferd mürrisch. »Hat gemeint, wir sollten nach einem schwermütig dreinschauenden Menschen Ausschau halten; groß, zu vornehm gekleidet. Die Beschreibung paßt auf dich.«
    »Muß wohl so sein.«
    »Mehr brauchen wir nicht zu wissen.« Das Pferd tat einen halben Schritt nach vorn, hob das rechte Hinterbein und trat fest auf einen überdimensionalen Hebel. Eine Feder wurde entriegelt, die Ladefläche hob und neigte sich, und die Last landete klirrend und scheppernd auf einem von einer Plane umhüllten Haufen. Gugelund wäre vor Schreck beinahe von seinem Lager hochgesprungen, während Snaugenhutt sich einfach nur zur Seite wälzte.
    »Das ist alles für euch«, verkündete das Pferd. Worauf sie beide kehrtmachten und klippklapp mit dem mittlerweile leeren Wagen im Schlepptau durchs breite, nachschwingende Tor verschwanden.
    Gugelund zupfte an seiner Weste und rieb sich den Schlaf aus den Augen. »Was war da eigentlich los?«
    »Keine Ahnung.«
    Gemeinsam näherten sie sich dem unregelmäßig geformten Haufen und machten sich daran, die Stricke zu lösen. Als sie damit fertig waren, zog Buncan an der Plane, bis der Inhalt unverhüllt vor ihnen lag.
    Die Rüstung, dachte er. Das muß es sein. Kein Silber und kein intarsiengeschmückter Stahl, sondern massive quadratische Platten aus unbehandeltem schwarzem Eisen, die aussahen, als wären sie hastig gegossen und zurechtgehämmert worden. Haken, Ringe und Ösen deuteten an, wie die Platten zusammengesetzt werden sollten. Die Rüstung war nicht sonderlich hübsch. Nicht unbedingt der Inbegriff der Schmiede- kunst, dachte Buncan bei sich, wenngleich die dicken Platten durchaus brauchbar wirkten.
    Er hob eine hoch. So rauh und unfertig sie sich auch anfühlte, stellte sie doch einen gewaltigen Fortschritt gegenüber der zerknitterten Folie dar, die er und Squill herbeigebannt hatten.
    »Fangen wir an«, sagte er zum Händler.
    Das Faultier schaute ihn blinzelnd an. »Anfangen? Wie das? Das Nashorn schläft doch noch.«
    »Dann fangen wir eben auf der einen Seite an«, erklärte er mit Bestimmtheit.
    Sie schleppten Einzelteile der Rüstung zum Stall und machten sich daran, sie miteinander zu verbinden, wobei sie am hohen, runden Hinterteil begannen. Gugelund klagte über die Anstrengung.
    Am frühen Nachmittag waren sie beide erschöpft. Snaugenhutt hatte ihnen dadurch, daß er sich mehrmals herumwälzte, die Arbeit nicht erleichtert, und sie waren noch nicht sehr weit gekommen.
    In diesem Augenblick kehrten Squill und Viz endlich zurück, gefolgt von einem großen, mit leichter Arbeitskluft bekleideten Braunbären. Um den Hals hing ihm eine Schürze mit vielen Taschen, die er auf dem Rücken zusammengebunden hatte. Die Taschen waren ausgebeult von allen möglichen Werkzeugen, ebenso der dicke Ledergürtel, der auf seiner Hüfte saß. Der kleinere, heller gefärbte Bär, der ihn begleitete, war ähnlich ausgerüstet.
    »Nein, nein!« Der Bär tat brummend seine Mißbilligung kund, als er das Ergebnis ihrer unbeholfenen Bemühungen inspizierte. »So geht dat nich.« Die beiden Bären watschelten an dem verblüfften Gugelund vorbei und machten sich daran, die Fehler zu korrigieren, die Buncan und der Händler in so harter Arbeit zustande gebracht hatten. Ohne sich von ihren bisweilen lautstarken Bemerkungen stören zu lassen, schlief Snaugenhutt weiter.
    Buncan funkelte den Otter an. »Du hast dir ja mächtig Zeit gelassen. Neena könnte inzwischen in ziemlich schlimmer Verfassung sein.«
    »Da kennst du aber meine Schwester schlecht, Kumpel.« Zum erstenmal war ein Anflug ernstlicher Besorgnis in Squills Tonfall spürbar. »Ich gebe zu, ich 'abe damit gerechnet, daß sie mittlerweile dort ausgebrochen ist.«
    »Man sollte den Baron nich unterschätzen«, rief der Assistent des Bären zu ihnen herüber. Buncan und seine Freunde gesellten sich zu ihm, um beim Anlegen der Rüstung zu zu schauen.
    »Ihr kennt Krasvin?« fragte Buncan.
    Der Assistent nickte, ohne seine Arbeit zu unterbrechen.
    »Jeder kennt den Baron. Camrioca, dat is 'ne große Stadt, aber soviel Familien von adliger Herkunft gibt es nich.«
    Der größere Bär war mit einem Hammer und einer gewaltigen Kneifzange zugange. »Sind gleich fertig. Er muß mal aufstehen, damit

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