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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Türrahmen und wartete auf das Unvermeidliche. »Verzeihung ist meine persönliche Leibwächterin und gleichzeitig Trägerin eines höchst kunstvollen und teuren Restaurierungszaubers. Habt ihr etwa gedacht, ihr wärt die einzigen, die sich der Kampf- Thaumaturgie zu bedienen wissen? Ihr Körper erneuert sich nach jeder Verletzung. Ich bezweifle, daß ihr dem etwas ent- gegen zusetzen habt.
    Irgendwann wird sie euch alle ermüdet haben. Warum schickt ihr euch nicht einfach ins Unvermeidliche?«
    »Mögen Sie sich eine üble Geschlechtskrankheit zuziehen, die man nur mit Lauge und Schmirgelpapier behandeln kann«, sagte Gugelund.
    Neena sah das Faultier erstaunt an. »Na, du alter Faulpelz. Das 'atte ich aber nich von dir gedacht!«
    Der Händler wirkte verlegen. »Selbst ich habe meine Grenzen, junge Frau.«
    »Bleib stehen«, knurrte die Warzensau, »damit ich dich kampfunfähig machen kann.« Die Axt sauste dort, wo eben noch Squill gestanden hatte, auf den Bibliotheksboden herunter, daß die Funken und Steinsplitter nur so flogen.
    Der Otter schwang weiterhin sein Schwert. Er war so herausfordernd wie eh und je, atmete aber mittlerweile schwer.
    »Mich kampfunfä'ig machen lassen? Von so 'nem abstoßenden Geschöpf wie dir? E'er würd ich mich vom höchsten Baum in den Glockenwäldern stürzen.«
    »Ich weiß, daß ich häßlich bin«, grollte die Warzensau.
    »Beleidige mich nur weiter. Das spornt mich an und verleiht mir Kraft.«
    »Squill«, rief Buncan von der anderen Seite der Bibliothek, »paß auf! Sie ist durch einen Zauber geschützt!« Er steckte sein Schwert in die Scheide und begann zu spielen. »Sing! Neena, denk dir was Passendes aus.«
    »Uh?« Sie blinzelte. »Bunkel, ich bin so müde, daß ich kaum noch die Augen auf'alten kann.«
    »Dann sing halt im Schlaf, oder du wirst höchst- wahrscheinlich deinen Bruder verlieren.«
    Sie sah blinzelnd zu ihm auf. »Soll das eine Dro'ung sein?«
    Er funkelte sie an. »Neena! Er riskiert sein Leben, um dich zu retten.«
    »Mann, aber er 'at sich verdammt lange damit Zeit gelassen. Is ja schon gut.«
    »Ja, sing, sing.« Krasvin, der in der Nähe des Eingangs stand, klatschte rhythmisch in die Hände. »Es würde mich freuen, mal richtige Bannsänger bei der Arbeit zu erleben. Nicht daß ihr zu solchen Wundern imstande wärt, euer fliegendes Ungetüm mal beiseite gelassen, aber ich kann euch sagen, daß das auch nichts ändern würde. Der weise und hochgelobte Hexer, der Verzeihung zu meinem Schutz verzaubert hat, hat mir versichert, daß sie gegen jegliche nekromantischen Einflüsse immun ist. Also singt, solange ihr könnt.«
    Buncan achtete nicht auf Krasvins Sticheleien. »Squill, du singst auch! Versucht zusammen zu arbeiten.«
    Die Axt fuhr so dicht neben Squill in den Boden, daß die Haare an seinem Schwanz zur Hälfte abrasiert wurden. »Singen? Was erwartest du da von mir, Kumpel? Ich 'ab keine Puste mehr.«
    Eine liebliche, kräftige Altstimme füllte den Raum. Das war Neena, die sich nach Kräften zu improvisieren und Buncans musikalischer Vorgabe zu folgen bemühte. Ihr Gesang hallte in der aufgeladenen Luft wider, wurde vom Boden reflektiert, versetzte die losen Seiten aufgeschlagener Bücher in Schwingung.
    »Zu kämpfen sollteste dich zieren, Besinn dich lieber auf deine Manieren.
    Is einfach nich richtig, daß du Leute bescheißt. Wenn de das nich weißt, Sollteste dir mal überlegen, wer du bist. Das, worauf's ankommt, ist Gar nicht so fern, riskier mal 'nen Blick, Kinderbücher sind gar nich so dick.«
    Als ihm die möglichen Konsequenzen des Banngesangs bewußt wurden, hörte Krasvin augenblicklich zu klatschen auf.
    »Das reicht. Hör auf damit. Sofort.« Womit er Neena natürlich nur anspornte, noch viel lauter zu trällern. Der Baron hob sein Schwert und trat vor.
    Viz flog geradewegs auf ihn zu, versetzte ihm einen hübschen, kräftigen Schnabelhieb auf die Stirn und umflatterte ihn, um ihn am weiteren Vordringen zu hindern. Heftig fluchend hieb Krasvin mit dem Säbel um sich. Der Vogel kam ihm für Buncans Geschmack zwar bedenklich nahe, doch das ließ sich nicht ändern. Er konzentrierte sich auf seine Musik.
    Um die Warzensau verdichtete sich grauer Dunst. Sie grunzte und schwenkte herum, doch weder mit der Axt noch mit dem Schild vermochte sie etwas gegen die Erscheinung auszurichten, die praktisch nichts weiter als ein dichter Nebel war. Während Neena unermüdlich weitersang, ging eine höchst be- merkenswerte Verwandlung

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