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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Zwischengeschoß, vom dem aus sie auf den zentralen Innenhof oder Saal hinunter schauten, wo ein brüllender, streitlustiger Snaugenhutt hofhielt und seine Aufmerksamkeit zwischen zwei Gruppen von Gefolgsleuten des Barons teilte. Wenn sich einer hinter schützenden Säulen oder einem Möbelstück hervorwagte und fliehen wollte, trieb das Nashorn ihn wieder zurück. Dies veranlaßte wiederum die Mitglieder der anderen Gruppe, einen Fluchtversuch zu wagen, worauf das Nashorn kehrtmachte und diese angriff. Hin und wieder wurde jemand Opfer des vorspringenden Horns oder strauchelte und ging zu Boden. Wenn Snaugenhutt zufällig auf einen solchen lang hingestreckten Unglücksraben trat, stand dieser nicht wieder auf.
    Bisweilen flog ein Pfeil oder ein Speer in die Richtung des Nashorns, bloß um wirkungslos an seinem dicken, scheppernden Panzer abzuprallen.
    Buncan musterte das Schlachtfeld. »Keine Spur von Neena.«
    »Mittlerweile hat man sie bestimmt in ein unterirdisches Verlies gesperrt.« Gugelund betastete das Messer, das seine ganze Bewaffnung darstellte. »Wir müssen einen Weg direkt nach unten finden.«
    »Wie sollen wir bloß daran vorbei kommen?« Buncan deutete zum Chaos auf dem Hof hinunter.
    »Hier lang, Freunde!« rief Squill von anderen Ende der Empöre, mit dem Fuß bereits auf der Treppe, die er entdeckt hatte.
    Sie machten sich gerade an den Abstieg, als ein schriller, vertrauter Schrei den Otter unvermittelt stehenbleiben ließ. »Da ist sie!« Er blickte wild umher. »Dort lang!« Er wirbelte herum, zwängte sich an Buncan und Gugelund vorbei und rannte wieder die Treppe hoch. Allein Viz vermochte mit ihm Schritt zu halten.
    Das Schwert in Händen schwenkend, stürmte Squill an der Spitze der kleinen Streitmacht in die Bibliothek... und wurde langsamer. Sie war leer, obwohl alles danach aussah, als habe eben noch reger Betrieb darin geherrscht. Auf den Tischen standen Speisen und Getränke, und die Öllampen verströmten immer noch ein trübes Licht.
    »Die sind alle mit Snaugenhutt beschäftigt«, bemerkte Viz.
    »Es ist keiner mehr da.« Buncan drehte sich langsam im Kreis und trat weiter in den Raum.
    »Da kannste verdammt noch mal einen drauf lassen, Bunkooch«, ertönte eine leise Stimme von oben.
    Sie blickten zu einem Gang in halber Höhe empor, auf dem Neena sich gerade von einem unbequemen Lager aus aufgeschlagenen Büchern zu erheben versuchte. Eine einzelne flackernde Öllampe zeigte an, wo sie sich befand.
    »Neena!« Buncan sah sich nach einer Leiter um. »Alles in Ordnung?«
    »Warum, verfluchte Scheiße noch mal, 'abt ihr so lange gebraucht?« Sie war so müde, daß sie sich am Geländer festhalten mußte.
    »Keine Bange, Kumpel. Mit der is schon alles in Ordnung.« Squill half Buncan die Leiter aufzurichten, die dieser entdeckt hatte.
    »Wen haben wir denn da, weitere Gäste?«
    Im Eingang stand eine schlanke, in elegante Seide und weiches Leder gekleidete Gestalt und zeigte mit dem Säbel auf sie. Haltung und Auftreten des Mannes war zu entnehmen, daß er der Herr dieser Besitzung war.
    Squill hob sein Schwert und näherte sich dem Baron. »Das Spiel is aus, Chef. Meine Schwester und ich werden jetzt verschwinden. Wir sind nich deine Gäste.«
    »Wie ihr wollt. Ich gewähre euch einen raschen Abzug.« Die Augen des Nerzes glitzerten. »Deine Schwester aber bleibt hier. Wir beide müssen noch etwas zu Ende führen.«
    Neena, die kurz davor stand, vor lauter Schlafmangel zusammenzubrechen, schaffte es dennoch, die Leiter hinunter zu klettern, die Buncan für sie festhielt.
    »Oi, Squill. Leih mir mal eben dein Schwert, damit ich die Angelegen'eit für ihn zu Ende bringen kann.«
    »Verzeihung!« Buncan brauchte eine Weile, bis er dahinterkam, daß der Baron sich nicht etwa entschuldigte, sondern nach jemandem rief.
    Hinter ihm erschien die häßlichste Vertreterin der Gattung Schwein, die Buncan je gesehen hatte, und blockierte den Eingang. Die sichelartig gebogenen Hauer des mächtigen weiblichen Warzenschweins waren rasiermesserscharf zugeschliffen. Vollständig in schwarzes, mit metallenen Beschlagnägeln und Stiften geschmücktes Leder gekleidet, hielt die Warzensau eine mit Widerhaken versehene Streitaxt in der einen und einen mit Eisenspitzen versehenen Schild in der anderen Hand.
    »Ich will verdammt sein, wenn ich jetzt auf sie verzichte«, fluchte Krasvin.
    »Das kann man nur hoffen.« Buncan zog langsam die Waffe, ohne die Höllensau aus den Augen zu lassen.
    »Sagt mal«,

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