Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Gefolgsleute alsbald einstimmten.
    Am Fuß der Treppe formte sich eine dunkle, leuchtende Masse. Tiefes, widerhallendes Grunzen und Heulen drang daraus hervor.
    »Achtung«, ermahnte Buncan die Gefährten, die Finger fest auf die Saiten der Duar gepreßt.
    Irgend etwas bewegte sich in der blutroten Wolke. Als diese sich auflöste, tauchte eine wuchtige Gestalt daraus hervor, die halb so groß war wie Snaugenhutt. Die schräg abfallenden, hochgezogenen Schultern waren mit einer mit Zierknöpfen besetzten Lederweste bekleidet. Der kurze, buschige Schwanz war unter einer Ansammlung von Eisenstacheln verschwunden, ebenso der Kamm, der sich über den Rücken zog. Beide Ohren waren ausgefranst und zerrissen, und vom Oberkiefer ragten lange Fangzähne herab. Mit einer Hand zog die Gestalt einen gewaltigen Holzhammer über den Boden nach.
    »Mohrrübe!« grollte sie.
    »Nein, nein!« Am Kopfende der Treppe sah Droww sich gezwungen, seinen Sprechgesang zu unterbrechen und auf Buncan und die Otter zu zeigen. »In Stücke reißen, zerfetzen, kampfunfähig machen!«
    Die kräftige Gestalt schaute unsicher blinzelnd nach oben.
    »Mohrrübe?«
    »Mohrrüber später!« brüllte Droww erbost. »Erst zerreißen!« Schwerlidrige Augen richteten sich auf das reglose Trio. Den Hammer mit beiden Händen hebend, trat der mutierte Hase schwankend vor und holte aus.
    Buncan sprang nach rechts und begann gleichzeitig zu spielen, die Otter spritzten in entgegengesetzte Richtungen auseinander. Der Hammerkopf dellte dort, wo sie gestanden hatten, den Boden ein.
    »'e, Vogelscheuche, 'ier'er!« Unter einem unversehrt gebliebenen Tisch hervor schnitt Squill der Erscheinung eine Grimasse, was diese veranlaßte, den Hammer herum zu schwenken und mit einem gewaltigen Grunzer die Tischplatte in Stücke zu hauen. Squill hatte sich indessen längst in Sicherheit gebracht.
    Droww rang hilflos die Hände. »Nein, nein! Sei vorsichtig!«
    Diese Aufforderung erforderte offenbar zuviel Feingefühl, um von dem ungeschlachten Vollstrecker verstanden zu werden; statt dessen blickte er verständnislos zu seinem Herrn empor.
    »Vorsichtig zerreißen?«
    Die Unterbrechung erlaubte es Buncan und seinen Freunden, sich neu zu formieren. Die Otter waren zwar außer Atem, machten sich aber sogleich daran, prachtvoll zu improvisieren.
    »Dies ist kein Ort, wo man aufschlägt sein Bett So was 'erbeizubannen is wohl kaum nett Aber macht nichts, denn wir 'aben noch 'nen Rap Seid ihr nicht fair, machen wir's eben wett Aufgepaßt Dort oben Gebt besser acht Euer 'ase 'at nichts mehr zu lachen Unser frischer Hip-Hop wird Euch und eurem Gespenst Schon Ohren und Beine machen.«
    Silbriger Nebel hüllte das hammerschwingende Monster ein. Es verharrte mitten in der Bewegung, stieß einen gewaltigen Nieser aus (anscheinend kitzelte der Nebel in der Nase) und begann trotz des mittlerweile etwas verzweifelt klingenden Sprechgesangs der Dunklen zu schrumpfen. Die Fangzähne wurden kürzer, die Füße zogen sich zusammen, Kopf und Körper liefen ein. Nur die Ohren blieben vollkommen unver- ändert.
    Das Scheusal wurde immer kleiner, bis an seiner Stelle nur noch ein winziges Kaninchen vorhanden war, das nicht größer war als Mowara, mit unförmigen Ohren, die bis auf den Boden hingen. Ein Vertreter der Schlappohren, dachte Buncan lächelnd und entspannte die Finger.
    Trotz seiner Verwandlung unternahm das Wesen dennoch einen Versuch, seinen ursprünglichen Anweisungen Folge zu leisten. »Zerreißen!« erklärte es mit einer hohen, piepsenden Stimme und ließ den gleichermaßen geschrumpften Hammer auf Squills Fuß niederfallen.
    Der Otter jaulte auf und tänzelte beiseite. »Du verdammter kleiner... Ich werd dich bei den Ohren nehmen und als Scheiß- Jo-Jo verwenden!«
    »Schluß damit!« Der tobende Droww riß die Arme auseinander. Die anderen Dunklen wichen vor ihm zurück.
    »'ört ihr das?« sagte Neena. Buncan spitzte die Ohren. Von draußen vernahm er Kampfgeräusche. Er lächelte. Es schien so, als sei es Wurragarr und seinen Leuten jetzt, da die Dunklen abgelenkt waren, gelungen, das Tor aufzubrechen. Wenn sie sich innerhalb der Mauer befanden, war es nur noch eine Frage der Zeit.
    »Es ist aus!« rief er zum verunsicherten Hasen hoch. »Es ist aus mit dir, Droww. In diesem Moment beginnen unsere Freunde, das Kloster zu säubern.«
    »Abgese'en von dir«, setzte Neena liebenswürdig hinzu. »Du bist zu verdammt 'äßlich, um dich zu säubern.«
    »Ihr habt das Orakel

Weitere Kostenlose Bücher