Der Sohn des Bannsängers
Drähte und Plastikstücke aus. Mit dem Schwert hackte Buncan auf die Überbleibsel ein, bis nichts mehr zu gebrauchen war.
Jauchzend und frohlockend zogen Squill und Neena eine Spur der Verwüstung durch die restlichen Apparate. Mowara half ihnen nach Kräften, lediglich Cilm kam gegen seine Konditionierung nicht an. Er stand abseits und rührte keine Hand. Doch sah er alles mit an, und seine Augen leuchteten.
Pulver und Flüssigkeiten mischten sich auf dem Steinboden und bildeten manchmal zischende, brodelnde Lachen, denen Buncan und seine Freunde bei ihrem mutwilligen Vandalismus sorgsam auswichen. Mittlerweile äußerten die Mischlingswesen in den Käfigen die ersten vorsichtigen Fragen. Buncan hätte sie am liebsten freigelassen, doch er wußte, daß die Geräte der Dunklen Vorrang hatten.
Er fragte sich, wie es Wurragarr und seinen Leuten wohl ergehen mochte, von Viz und Snaugenhutt ganz zu schweigen.
Die vielknöpfige Tafel bestand aus einem besonders widerstandsfähigen Material. Buncan legte das Schwert weg, nahm das Rechteck und schleuderte es mehrmals gegen die Wand, bis kein einziger Knopf mehr auf der Tafel übrig war. Dann stellte er sich auf das Rechteck und zog daran, bis es mitten entzwei brach. Die beiden Teile warf er in entgegengesetzte Richtungen, dann blickte er sich um und hielt inne.
»Wo steckt eigentlich Squill?«
Schwer atmend ließ Neena den Schwertarm sinken. Sie war von Trümmern umgeben. Mowara stand auf einem Tisch, der völlig leergeräumt war.
»Keine Ahnung.« Der Galah klang besorgt.
Neena ruckte mit dem Kopf zum gegenüber liegenden Treppenaufgang, »'at gemeint, nur keine Sorge, 'at gemeint, er müßte mal eben was erledigen. Guck mal, da is er ja.«
Als Buncan sich umdrehte, stand der Otter oben auf der Treppe. In den kurzen Armen hielt er den Metallkasten aus dem Versammlungsraum der Dunklen.
»Den wollte ich doch nich vergessen.« Lächelnd stemmte er den schweren Kasten hoch. Er krachte auf die steinernen Stufen und fiel, sich mehrmals überschlagend, auf den Boden der Grube hinunter.
Zu ihrer Überraschung schrie er dabei.
»Laßt mich in Ruhe! Rührt mich nicht an! Unbefugter Zugriff, unbefugter Zugriff!« Die Worte waren durch das metallische Klirren und Scheppern, mit dem der Kasten auf die Stufen prallte, deutlich zu verstehen.
Als er endlich zur Ruhe kam, näherte sich ihm Buncan. Sogleich stellte sich der Kasten auf vier kleine Gummifüße und versuchte weg zu rennen.
»Faßt mich nicht an! Ihr seid nicht richtig formatiert!« Die Worte kamen aus drei schmalen Schlitzen an der Vorderseite des Kastens. Alle drei plapperten gleichzeitig drauflos.
»Laufwerk C inaktiv, Laufwerk C inaktiv... Unbefugter Zugriffsversuch... Legen Sie eine richtig formatierte Diskette ein... Zugriff verweigert, Zugriff verweigert...«
»Tatsächlich?« Als er den ersten Schrecken überwunden hatte, folgte Squill dem protestierenden Gerät die Treppe hinunter. Dann steckte er mutwillig die Spitze seines Schwertes in den am lautesten plärrenden Schlitz.
Daraufhin ertönte ein schleifendes,, sirrendes Geräusch. Das ganze Schwert begann zu vibrieren. Squills Arm desgleichen. Als er das Schwert zurück ziehen wollte, biß der Schlitz zu und hielt die Klinge fest. Aus den anderen Schlitzen tropfte Speichel, und Buncan sah die winzigen Zahnreihen darin.
»Eindringling löschen, Eindringling löschen!« piepste einer der freien Schlitze.
»Du wirst gar nichts löschen, du verfluchte Blechbüchse!« Squill gelang es, seine Waffe mit beiden Händen herauszureißen. Er hob sie hoch über den Kopf und begann auf den jammernden Apparat einzudreschen. Weiterhin unverständliche Beleidigungen und hin und wieder auch verständliche Drohungen ausstoßend, versuchte dieser auszuweichen und, als er das nicht schaffte, seinen Peiniger zu beißen, doch gegen den flinken Otter hatte er keine Chance.
Andererseits war seine Metallhaut ungewöhnlich zäh, und so sehr Squill sich auch anstrengte, vermochte er die glatte Oberfläche doch lediglich einzudellen.
»Seht euch bloß mal dieses verfluchte Ding an.« Mowara schwebte unmittelbar über Buncans Kopf. »Magie, die jammert.«
»Laßt mich mal.« Cilm machte einen gewaltigen Satz und landete mit beiden Füßen auf dem Kasten. Sein Gewicht ließ das Gerät kalt.
Ein Rumoren auf der oberen Etage lenkte Buncan ab. »Man hat uns entdeckt. Wir müssen hier Schluß machen und sehen, daß wir verschwinden.« Seite an Seite mit Neena zerschmetterte
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