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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wirkte recht zufrieden. Als er in die Grube hinunter zeigte, zitterte allerdings sein Finger. »Reiß sie in Stücke... aber nicht so sehr, daß man sie nicht wieder zusammenflicken könnte.«
    Der Schädel hob sich und wandte sich um. Ein freudloses Lächeln spaltete das holzzermalmende Maul. »Mit Vergnügen, Herr. So etwas tue ich gern.« Er setzte sich zur gegenüber liegenden Treppe hin in Bewegung.
    Buncan und die Otter wichen bereits zurück und hasteten die breiten Steinstufen empor. Buncan schnallte im Laufen abermals die Duar ab.
    »Na los, Leute. Ein Lied, ein bißchen Text; fangt endlich an!«
    »Was glaubste eigentlich, was ich 'ier mache, Bunkel?« Neena funkelte ihn an.
    Droww lachte angeregt vor sich hin, seine Mannen hatten sich inzwischen in einen fernen Winkel zurückgezogen. Sie drängten sich angstvoll zusammen, und aus ihren von Kapuzen beschatteten Augen leuchtete die helle Panik hervor.
    »Kein Lied wird euch jetzt noch retten, ihr jungen Tonschmiede. Nichts kann euch mehr helfen! Keine Macht dieser oder einer anderen Welt vermag den Berserker aufzuhalten!«
    »Mag schon sein, aber versuchen werd ich's verdammt noch mal doch!« Als das Monstrum die letzte Stufe erklomm, stand Snaugenhutt bereits gehörig unter Dampf.
    Er rammte den verblüfften Bullterrier-Stier mit ungeheurer Wucht. Das Wesen schwankte und rutschte mehrere Stufen zurück. Dann faßte es sich wieder und stürmte mit flammendem Blick und aufgerissenem Maul vor.
    Snaugenhutt erwies sich als unerwartet behende und wich ihm aus. Die widernatürlichen Hörner senkten sich und stießen vor. Die Spitzen konnten die dicke Haut des Nashorns anscheinend nicht durchdringen, aber gegen die hinter dem Rammstoß steckenden Muskeln war nichts auszurichten. Snaugenhutts Füße suchten am Rand der Ebene über der Grube nach Halt. Mit einer Kopfbewegung hob der Bullterrier-Stier das Nashorn tatsächlich vom Boden hoch und schleuderte es nach rechts. Die Entfernung war kurz, doch sie reichte aus, den hilflosen Snaugenhutt auf die Seite zu werfen.
    Mit dem Geräusch zweier bei Höchstgeschwindigkeit kollidierender Symphonien schlug Snaugenhutt am Boden der Grube auf. Von der Wucht des Aufpralls flogen Einzelteile der Rüstung nach allen Seiten. Snaugenhutt blieb mit krampfhaft zuckenden Beinen auf der Seite liegen.
    »Snaugenhutt, Snaug! Steh auf, Dicker! Hör auf, Luft zu treten!« Hektisch auf der Stelle flatternd, versuchte der Madenhacker, den Gefährten aufzuwecken.
    »Viz, paß auf!« schrie Buncan.
    Mit einem lauten Wupp! klappten die gewaltigen Kiefer zu, als der Bullterrier-Stier nach unten schnappte. Das Monster bekam jedoch nur Luft zu fassen, denn Viz wich ihm behende aus und fuhr fort, seinen gestürzten Freund anzuflehen.
    »Mach schon, beweg dich! Du bist nicht tot. Hör endlich auf damit. Wir brauchen dich.«
    Snaugenhutt war tatsächlich noch höchst lebendig, der Fall hatte ihn lediglich bewußtlos gemacht. Er lag blinzelnd da und zuckte mit den Beinen. Vor einem festen Stand mußte er zunächst das Bewußtsein wiedererlangen.
    Jetzt, da er sich des lästigen Nashorns entledigt hatte, suchte der Bullterrier-Stier nach einem neuen Opfer. Er rückte energisch vor und versuchte, Buncan in die nächste Ecke zu drängen, vielleicht weil er merkte, daß ihm leichter beizukommen war als den flinken Ottern. Die Duar wie einen Talisman in ausgestreckten Händen haltend, wich Buncan zurück, denn ihm war wohl bewußt, daß er dem Wesen vielleicht ausweichen, ihm aber niemals würde davon laufen können.
    »Fangen wir an!« rief er den Ottern zu, die in der Nähe ausharrten. Seine Finger entlockten dem Doppelsatz Saiten harmlose Melodien. »Text, ich brauche Text!«
    »Scheiße, wir sind noch dabei, Kumpel!« In der Absicht, das Wesen abzulenken, flitzte Squill durch dessen Blickfeld. Das Scheusal indes registrierte den Otter kaum. Es war jetzt vollkommen konzentriert. Zuerst der junge Mensch, dann war immer noch genügend Zeit für die Otter.
    Auch Neena, die in gefährlicher Nähe zu den scharfen Vorderhufen herumhüpfte, wurde nicht beachtet. Sie und ihr Bruder tauschten gereizte Pfiffe aus, während Buncan sich grimmig zu entscheiden versuchte, nach welcher Seite er springen sollte.
    Auf der anderen Seite der Grube rückten die anderen Dunklen vor, ermutigt von der Tatsache, daß ihr Anführer den Berserker offenbar unter Kontrolle hatte. Zögernd zunächst, dann mit wachsender Inbrunst, standen sie ihrem Herrn in Form eines

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