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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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eigentlich fehlte.
    Trotzdem zögerte das Wesen noch immer. Dann zuckten die Känguruhohren nach vorn, plötzlich aufmerksam geworden.
    »Cilm wird helfen. Aber nur, wenn ihr mir etwas versprecht.«
    »Und das wäre?« fragte Buncan neugierig.
    »Wenn wir verlieren, dann tötet ihr mich.«
    Buncan schluckte hart. Das war etwas völlig anderes, als Neena zu retten. Hier ging es nicht darum, Ruhm zu erwerben, sondern nur darum, etwas zu tun, das getan werden mußte. Er empfand keine Erhebung, keinerlei freudige Erwartung. Nur grimmige Entschlossenheit.
    »Also gut«, hörte er sich halblaut sagen. Es hörte sich an wie die Stimme eines anderen.
    Cilm nickte verständnisvoll. »Ihr müßt stark sein. Ich bin wunderschön im Vergleich zu dem, was ihr noch sehen werdet. Ihr müßt Apparate zerstören, Gifte, Pulver, alles. Soll keine mehr wie mich geben.«
    Buncan blickte in die Grube hinunter. »Draußen sind Freunde von uns. Eine kleine Streitmacht. Sie werden Kilagurri noch vor Tagesanbruch angreifen. Wenn sie die Mauer attackieren, sollten wir etwas unternehmen.«
    »Stimmt genau«, murmelte zustimmend Squill.
    »Gibt es einen Ort, wo wir uns bis da'in verstecken können?«
    fragte Neena.
    Der Känguruhmensch überlegte, dann bedeutete er ihnen, ihm zu folgen. »Gibt einen Lagerraum in der Nähe. Wird selten gebraucht. Hochgelegenes Fenster. Kommt mit.«

XXIII
    So sehr er auch entschlossen war, wach zu bleiben, nickte er doch immer wieder ein. Sein unterbrochener Schlaf war angefüllt mit Traumfragmenten von zerbrochenen Körpern. Sobald sich einer richtig zusammensetzte, stürzte er um, überschlug sich immer wieder und zersplitterte schließlich wie Glas an den roten Felsen der Tamas-Wüste. Dann wachte er jedesmal auf, nur um abermals abzudriften.
    Irgendwann erwachte er in einem Raum, in dem es merklich heller geworden war. Allerdings war es nicht mehr ruhig. Durch das eine hohe Fenster drang ferner Lärm herein. Buncan rüttelte erst Mowara wach, dann Squill. Neena war bereits munter und unterhielt sich leise mit Cilm. Mit ihm an der Spitze traten sie auf den Korridor hinaus.
    Unmittelbar vor ihnen hüpfte ein Monjon mit Kapuze. Sie folgten ihm in sicherem Abstand und blieben oben am Ausguck stehen, als das kleine Beuteltier in die betriebsame Grube hinunter hüpfte. Die Dunklen unterhielten sich besorgt, ihre Stimmen waren merklich lauter und aufgeregter als zuvor. Heimlich beobachtet von den Reisenden, traten sie in Zweier- und Dreiergruppen durch den Haupteingang, bis die Kammer bis auf diejenigen, die nicht entweichen konnten, leer war.
    »Jetzt.« Cilm richtete sich aus der Hocke auf und machte einen langen Satz zur nächsten Treppe. »Bevor sie wieder zurück kommen.«
    Am Boden der Grube fand Buncan sich von Tischen umgeben wieder, die mit geheimnisvollen Apparaten vollgestellt waren. Aus den übereinandergestapelten Käfigen vernahm man schläfriges Seufzen. Als Buncan den Kopf in den Nacken legte, sah er die kunstvollen Symbole, mit denen die gewölbte Decke geschmückt war. Obwohl bereits die Sonne aufging, war es hier drinnen immer noch dunkel. Auf einmal sehnte er sich nach der klaren, unverschmutzten Luft des Waldes; irgendeines Waldes.
    Auf dem Tisch vor ihm standen mehrere Gerätschaften, die an Kinderspielzeug erinnerten: unbekannte Apparate, die aus kleinen, durch Röhren verbundenen Kugeln bestanden, Kugeln, die sich zu weiteren Kugeln aufspalteten. Notizblöcke waren mit sonderbaren Hieroglyphen vollgeschrieben.
    Zu seiner Rechten krachte es, kurz danach noch einmal. Die Otter hatten sich darangemacht, Flüssigkeiten und Pulver auf den Boden zu schmeißen und die Behälter zu zerschlagen. Buncan zog das Schwert und fing an, die Spielzeugmodelle systematisch in Stücke zu hauen.
    An Drowws Stehpult ertappte er sich dabei, wie er auf den leeren Fensterkasten starrte. Auch wenn er das Gesicht unmittelbar ans Glas hielt, vermochte er darin nichts zu erkennen. Das Glas war undurchdringlich, von einem lichtundurchlässigen Grau! Er tippte auf die angeschlossene Tafel, doch nichts geschah. Da es ihm an den nötigen magischen Kenntnissen mangelte, war er weder überrascht noch sonderlich darüber enttäuscht, daß ihm sein Herumprobieren keine Erleuch- tung bescherte.
    Vielmehr kam es darauf an, dafür zu sorgen, daß der Apparat die Dunklen nicht länger erleuchten konnte. Buncan nahm ihn vom Tisch, stemmte ihn hoch und schleuderte ihn auf den Boden. Das Gehäuse zerbrach wie eine Eierschale und warf

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