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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ermordet.« Drowws Stimme war ein gequältes Knurren. »Ihr habt Wissen zerstört. Wißt ihr, was das bedeutet?«
    »Klar wissen wir, was das bedeutet.« Buncan versetzte dem reglosen, ausgeweideten Kasten einen Tritt, worauf dieser ein hohles Scheppern von sich gab.
    »Das bedeutet, daß ihr es nie wieder dazu benutzen könnt, unschuldige Menschen zum Opfer eurer Perversionen zu machen.«
    »Das mag sein, aber auch wenn der Wissensspender ermordet wurde, lebt das bereits übermittelte Wissen doch in uns weiter.«
    Er breitete die Arme aus, als wollte er die Grube umarmen.
    »Dies alles, o ja, die ganze Ausrüstung läßt sich mit der Zeit wieder ersetzen.« Er blickte nach links. »Wir können von vorn beginnen, Brüder.« Leise vor sich hin murmelnd, warteten die Dunklen darauf, was ihr Mentor nun tun würde.
    Dieser schaute zu Buncan und dessen Kameraden hinunter.
    »Zunächst aber«, fauchte er, »müssen wir ein für allemal mit diesen Eindringlingen fertig werden. Dann kümmern wir uns um die einfache Landbevölkerung dort draußen.« Der Hexer straffte sich. »Euer Banngesang ist beeindruckend.«
    »Mann, wir sind ja noch kaum ins Schwitzen gekommen, Chef. Bildlich gesprochen.« Neena wußte zwar, daß sie körperlich nicht in der Lage war zu schwitzen, hätte manchmal aber gern gewußt, wie es sich anfühlte.
    »Ich bin müde.« Droww stieß einen maßvollen Seufzer aus.
    »So viel zu tun, so viele Ablenkungen. Es ist schwer, über Größe zu meditieren, wenn man immer müde ist.«
    »Es is noch schwerer, wenn man tot is.« Squill betastete sein Schwert und schenkte dem Hexer ein freundliches Lächeln, die Schnurrhaare hoch aufgerichtet.
    »Eine Bemerkung voller Wahrheit, du Wasserratte, die übrigens auch auf die Ungeweihten zutrifft.« Sich dem Novizen zu seiner Linken zuwendend, murmelte er: »Laßt den Berserker frei.«
    »Den Berserker?« stammelte eine der Kapuzengestalten.
    »Aber großer Droww...«
    »Laßt ihn frei, sage ich!« Er versetzte dem zögerlichen Hasen einen kräftigen Stoß. »Ich werde schon wieder für Ordnung sorgen.«
    Als Buncan ein Stöhnen vernahm, drehte er sich um und sah, daß der Känguruhmensch bis zur Wand zurück gewichen war.
    »Wer ist dieser ›Berserker‹ , Freund Cilm?« Diesmal konnte ihr Verbündeter jedoch nicht antworten.
    Gleich darauf hallte die Kammer wider vom Geräusch splitternden Holzes, als eine mächtige Gestalt durch eine Tür auf der oberen Etage brach. Holzsplitter regneten in die Grube hinunter. Buncan wedelte Späne beiseite und versuchte etwas zu erkennen.
    Eine kleinere Gestalt glitt in raschem Tempo auf ihn zu.
    »Viz!« Buncan erkannte Snaugenhutt, der von oben auf sie herunterschaute, ein zufriedenes Grinsen im vertrauten Gesicht. Fragmente der Tür schaukelten auf seinem breiten Rücken, und sein Panzer war arg eingedellt, doch ansonsten wirkte er unversehrt. In seinem Gefolge nahmen die Kampfgeräusche an Lautstärke zu.
    »Wir haben's geschafft«, erklärte der Madenhacker, auf der Stelle schwebend. »Sie ergeben sich überall im Kloster.«
    Buncan drehte sich um und blickte zum Herrn der Dunklen empor. »Es ist aus, Droww. Die ›einfachen‹ Leute, die du verachtest, habe deine Geschöpfe besiegt. Mach's dir leicht und ergib dich jetzt.«
    Droww wirkte nicht im geringsten betroffen. Der Hexer sah nicht Buncan an, sondern blickte nach rechts, zu dem dunklen Portal, welches das andere Ende der Grube abschloß.
    »Es ist keineswegs ›aus‹ , du Flegel, es hat noch nicht einmal angefangen. Dein unreifer Verstand vermag sich das Endprodukt einer aufgeklärten und inspirierten Genmanipulation nicht vorzustellen. Tatsächlich bist du dir der Mächte, von denen ich spreche, nicht einmal bewußt. Daher obliegt es mir, zu deiner Erleuchtung bei zu tragen. Hör gut zu. Es ist das letzte, was du in deinem Leben lernen wirst.« Sein Lachen war wie eine verfaulende Qualle: weich, unangenehm, nach Verwesung stinkend.
    »Wenn man dich zerstückelt hat, wird es mir eine Freude sein, dich wieder zusammen zu setzen. Ich werde aus deinen Überbleibseln mehrere alberne, kriechende Wesen erschaffen, die niedrigsten der Niedrigen. Du wirst ständig Schmerzen haben und um deinen Tod betteln, ein warnendes Beispiel für jeden, der es wagt, die Heiligkeit von Kilagurri anzutasten.«
    Squill schneuzte sich demonstrativ in ein Blatt Papier, das er vom Boden aufgehoben hatte. »Das war schon 'ne Ansprache, Chef, aber darauf kommt's nich an, denn bald wirst du keinen

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