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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Augen hatte es geschlossen, der alptraumhafte Schädel ruhte friedlich auf den verschränkten Vorderbeinen. Zum erstenmal in seiner gequälten Existenz genoß es inneren Frieden. Hin und wieder gab es ein leises Wimmern von sich und zuckte mit dem zu- sammengesetzten Schwanz.
    Erschöpft, aber euphorisch beendeten die Otter ihren letzten Refrain. Buncan zupfte einen Schlußakkord. Abgesehen vom hilflosen Geheul des Hexers Droww und dem Widerhall des fernen Handgemenges war es still im Raum. Das leise Schnarchen des tief und fest schlafenden Bullterrier-Stiers schwebte zufrieden deckenwärts.
    Der Hexer tat so, als wollte er seine Waffe schwingen, dann sprang er in die Luft und streckte die großen Füße vor. Buncan erwies sich jedoch als flinker, als sein Gegner erwartet hatte, aber schließlich hatte er sich auch über Jahre mit den Ottern herumgebalgt. Im letzten Moment duckte er sich. Droww segelte über ihn hinweg...
    ... und landete mit beiden Füßen unsanft auf dem Kopf des eingenickten Bullterrier-Stiers.
    Dieser erwachte mit einem Schnauben, hatte den Grund für die Störung des ersten ruhigen Schlafs, den er je genossen hatte, sogleich ausgemacht und knurrte warnend.
    Droww strich seine Gewänder glatt, richtete sich umständlich auf und zeigte mit zitterndem Finger auf Buncan. »Töte ihn. Töte sie alle! Den da zuerst. Halt dich nicht damit auf, Körperteile für die Rekombination übrigzulassen. Zerfetze ihn langsam. Nimm ihn auseinander.«
    Der Bullterrier-Stier richtete sich auf alle vier Beine auf. Buncan wich langsam zurück. Doch der Bulle kam nicht näher. Er rührte sich überhaupt nicht.
    Droww fuhr herum und schwenkte hektisch die Arme. »Was ist los mit dir? Gehorche! Sei folgsam! Ich befehle es dir bei der gewundenen DNS! Bei den genetischen Verknüpfungen und der Mendelschen Progression, bei den diploiden Enttäuschungen und den haploiden Hoffnungen befehle ich dir, mir zu gehorchen!« Der huffüßige Oger knurrte aus tiefer Kehle und näherte sich langsam dem erbosten Hexer, drängte ihn unerbittlich zum Rand der Grube.
    »Geh weg!« Aus Drowws Tonfall hörte man Unsicherheit und zum ersten Mal einen Anflug von Angst heraus. »Ich lasse dich neu spleißen!«
    Zwei von Wurragarrs Leuten, eine axtschwingende Malabaratte und ein mit einem Schwert bewaffneter Schlankbär, schauten vom gegenüberliegenden Eingang aus gebannt zu. Die anderen Dunklen beobachteten die Szene mit einer Mischung aus Faszination und Entsetzen; entweder konnten oder wollten sie nicht eingreifen. Mowara und Viz ruhten sich auf Snaugenhutts Rücken aus, und die Otter hatten sich neben Buncan gestellt.
    Droww blickte sich über die Schulter um. Wahrscheinlich hätte er sich mit einem Sprung auf den Boden der Grube retten können, doch dort erwartete ihn ein erbostes Nashorn. Snaugenhutt war zwar kurzsichtig, aber nicht blind. Er verfolgte aufmerksam jede Bewegung des zurück weichenden Hexers. Mit einem Fuß scharrte er erwartungsvoll über den Boden.
    Der langohrige Hexer wandte sich zu seiner größten Hoffnung, seiner mächtigsten Errungenschaft um. »Hör auf, sage ich. Du kommst keinen Schritt näher.« Bedrohlich knurrend, machte der Bullterrier-Stier einen weiteren Schritt nach vorn.
    Über die mangelnde Hilfsbereitschaft eines gleichgültigen Universums verzweifelnd, wirbelte der Hexer herum und sprang in die Grube hinunter, denn er zog es vor, es mit dem angriffslustigen, aber unbeholfenen Nashorn auf zu nehmen. Er bekam nie Gelegenheit dazu.
    Die Kiefer schnellten blitzschnell vor und schnappten zu. Mit einem spröden, durchdringenden Knirschen verschwand Droww im Maul des Wesens, das er erschaffen hatte. Ein paar flüchtige Kaubewegungen, ein gewaltiges Schlucken, und der Hexer war verschwunden. Ein paar Knochen, ein bißchen Blut und einige Stoffetzen klebten an den Lippen des Bullterrier-Stiers; eine magere Hinterlassenschaft für soviel Bosheit.
    Buncan blickte seine Freunde an. »Ich glaube, wir sollten allmählich von hier verschwinden.«
    Der mächtige Schädel schwenkte herum, und der verunstaltete Hund spähte zu ihnen herüber. Dann machte er einen Satz... nicht auf sie zu, sondern über den breiten Abgrund der Grube hinweg, die er mühelos überwand. Es war eine erstaunliche Demonstration körperlicher Gewandtheit. Als er wuchtig auf der anderen Seite landete, rannten die restlichen Dunklen um ihr Leben. Die Frucht ihrer schändlichen Machenschaften setzte ihnen entschlossen nach.
    Snaugenhutt stieg

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