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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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die Treppe hoch, die aus der Grube hinausführte, worauf er sich mit den beiden Kämpfern, die kurz zuvor aufgetaucht waren, beratschlagte. Der Widerstand innerhalb des Klosters erlahmte allmählich. Wenn sich bei den verbliebenen Verteidigern erst einmal herum gesprochen hatte, daß Droww getötet worden war und der Bullterrier-Stier frei herumlief und danach trachtete, sich an seinen ehemaligen Herren zu rächen, würde der Widerstand zweifellos ganz zum Erliegen kommen.
    Die Malabaratte und der Schlankbär eilten davon, um ihren Gefährten zu berichten, was sich hier zugetragen hatte. Sobald Wurragarr im Bilde war, befahl er den allgemeinen Rückzug. Die siegreichen, wenn auch erschöpften Bauern und Handwerker zogen sich durch das zerstörte Tor bis zum Waldrand zurück und überließen das endgültige Aufräumen dem tobenden Bullterrier-Stier.
    Ihren anfänglichen Abscheu überwindend, hießen sie den mißgestalteten, aber bedauernswerten Cilm ebenso in ihren Reihen willkommen wie all die anderen Flüchtlinge, die es lebend schafften, den Hort der Dunklen hinter sich zu lassen, Bußfertige wie Unschuldige gleichermaßen. Hinter den hohen Mauern vernahm man grauenhaftes Gebrüll und durchdringende Schreie, die dem unerbittlichen Wüten des sich an seinen Schöpfern rächenden Bullterrier-Stiers zuzuschreiben waren. Zwischen den dunklen Gebäuden brachen Feuer aus, als Lampen und Fackeln im Gewühl umgeworfen wurden.
    »Was geschieht mit dem Hund?« Im flackernden Feuerschein wirkte Snaugenhutts massige Gestalt, als sei er aus Granit gehauen. Gugelund unterhielt sich in der Nähe mit einem lässigen Kuskus.
    »Keine Ahnung.« Buncan stützte sich auf die Flanke des Nashorns und blickte zum felsumschlossenen Kloster hinüber.
    »Ich glaube allerdings nicht, daß er uns verfolgen wird. Vielleicht bleibt er in den Ruinen wohnen. Vielleicht wird er sich an unser Lied erinnern und läßt sich davon ein wenig besänftigen. Jedenfalls hoffe ich, daß er mit den Leuten hier in der Gegend Frieden schließen wird. Schließlich war er einmal einer von ihnen. Das heißt, mehrere.«
    »Und wenn nicht, Kumpel?« Buncan drehte sich um und sah Wurragarr näher kommen. Bedarra und Quibo begleiteten ihn.
    »Wenn er nun rauskommt und auf Streit aus ist?«
    Buncan trat von Snaugenhutt weg. »Wo stecken eigentlich diese munteren Vögel, eure Bannsänger? Und deren Begleitung?«
    »Denen geht's wohl zu gut.« Wurragarr gab Bedarra ein Zeichen, worauf dieser im Wald verschwand. Der Beutelwolf kehrte bald darauf mit den drei Rieseneisvögeln und den dazugehörigen Musikern zurück. Alles andere als vergnügt dreinschauend, landeten die großschnabligen Vögel auf einem nahen bequemen Ast. Sie hatten so viel Greuel mit angesehen, daß selbst ihr ansonsten unerschütterlicher Frohsinn darunter gelitten hatte.
    Buncan ließ sich im Schneidersitz am Boden nieder und legte sich die Duar auf den Schoß. »Ich möchte, daß ihr alle mal aufpaßt. Die Melodie ist nicht schwer, auch nicht der Text. Squill, Neena?«
    Die Otter legten sich mit gelangweilter Miene neben ihn.
    »Schon wieder, Kumpel?« Squill zupfte am Gras.
    »Es wird bestimmt nicht lange dauern.« Buncan wandte sich wieder ans aufmerksame Publikum. »Wenn das Monster herauskommt und sich gegen uns wendet, dann stimmen wir diesen Banngesang an.« Er hob zu spielen an. Mit einem unübersehbaren Mangel an Begeisterung steuerten die Otter den Text bei, an den sie sich noch erinnerten.
    Tief im Innern des brennenden Klosters erscholl ein schauerliches, klägliches Heulen, welches das Knacken des brennenden Holzes und das Getöse herabstürzender Holzbalken übertönte.

XXIV
    Die ganze Nacht über hallte der Wald wider von den Freudenschreien ehemals mißbrauchter Kinder und unglücklicher Reisender, die sich mit ihren Familien und Freunden wieder vereinten. Auf Wurragarrs Drängen hin besorgte man den Opfern der Experimente der Dunklen Speisen und frische Kleidung. Das freudige Wiedersehen lange Zeit Getrennter half allen, das Gemetzel, das sich hinter den rußgeschwärzten Klostermauern zugetragen hatte, zu vergessen.
    Während Cilms Leidensgenossen von der Landbevölkerung willkommen geheißen wurde, trat nach und nach Mitgefühl an die Stelle des anfänglichen Abscheus. Obwohl sich ihr früheres Leben nicht wiederherstellen ließ, so konnten sie sich doch innerhalb der von ihrem jeweiligen Zustand abhängigen Grenzen einrichten. Es gab herzzerreißende Szenen, als man ihnen einen

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