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Der Sohn des Bannsängers

Der Sohn des Bannsängers

Titel: Der Sohn des Bannsängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Ort versprach, wo sie in Frieden und Sicherheit ihr widernatürliches Leben würden bestreiten können.
    Als sie den Berg unversehrt hinter sich gelassen hatten, war es so, als würde ein gewaltiges Gewicht von den kollektiven Schultern der kleinen Streitmacht genommen. Diese Nacht erlebte ein Fest, wie Buncan und die Otter es nur aus Mudges häufig übertriebenen Erzählungen kannten. Buncan freundete sich mit einem gleichaltrigen Menschenmädchen an, während Squill und Neena sich ausgelassen irgendwo anders Partner suchten. Neena entschied sich für einen stattlichen jungen Tigerkater aus einem weit entfernten Tal, und Squill fand sich in Gesellschaft einer schwarzpelzigen, nacktschwänzigen, stämmigen jungen Vertreterin einer ihm unbekannten Gattung wieder.
    »Ich bin 'n Beutelteufel, Kumpel«, meinte sie als Antwort auf seine Frage. Er senkte die Lider und die Stimme.
    »Das glaub ich dir aufs Wort«, antwortete er im Brustton der Überzeugung.
    Im Wald erschallten Lieder des Dankes und der Versöhnung. Am nächsten Morgen versammelten sich die Reisenden rund um eine eilends errichtete gemauerte Feuergrube, deren geschwärzter Inhalt von den Festlichkeiten der vergangenen Nacht noch immer schwelte. Ihnen gegenüber saßen Wurragarr und Bedarra auf einem halb verbrannten Holzscheit und lauschten aufmerksam den Reiseerzählungen ihrer neugewonnenen Freunde. Um sie herum im Wald herrschte emsiges Treiben, denn die Bauern und Handwerker bereiteten sich auf den langen Heimweg vor.
    »Wir können euch gar nicht sagen, wie dankbar wir alle sind.« Wurragarr deutete auf den alten Galah, der es sich auf der rechten Schulter des Känguruhs bequem gemacht hatte.
    »Mowara hat uns berichtet, was dort drinnen geschah. Offenbar hätten wir ohne eure Hilfe keine Chance gegen diese gemeinen Schufte gehabt.«
    »Da ‘ast du verdammt noch mal recht.« Squill gestattete sich ein breites Grinsen, bis Buncan ihm einen Rippenstoß versetzte.
    »Was denn, Kumpel«, protestierte der Otter. »Stimmt doch.«
    »Habt ihr beide denn immer noch nichts über Takt gelernt?« Squill stieß einen durchdringenden Pfiff aus. »Über Takt gelernt? Von Mudge?«
    Buncan spitzte die Lippen. »Eins zu null für dich.« Er wandte sich wieder ihren Gastgebern zu. »Wir sind froh, daß wir euch helfen konnten. Als Nachkommen großer Abenteurer hatten wir keine andere Wahl.«
    »Ich meine mich erinnern zu können...«, setzte Squill an, doch Gugelund fiel ihm ins Wort.
    »Wenn ihr uns so dankbar seid, könntet ihr uns vielleicht einen Gefallen tun?«
    »Alles, was in unserer Macht steht«, antwortete Wurragarr großmütig. »Wir schulden euch mehr als unser Leben.«
    Gugelund fuhr sich mit zwei Fingern durch den dichten Stirnpelz. »Wie ihr wißt, suchen wir nach einem unbestimmten Etwas, das existieren mag oder auch nicht. Man nennt es das Große Wahre.«
    »Ja, ich erinnere mich, daß du das einmal erwähnt hast«, sagte Wurragarr. »Red weiter.«
    »Ich glaube, wir nähern ihm uns allmählich, aber wir müssen immer noch ein Stück weiter nach Nordwesten.« Das Faultier blickte zu den Schatten hoch, die in diese Richtung wiesen.
    »Wir müssen noch höher ins Gebirge aufsteigen. Vorräte wären uns willkommen, ein Führer käme uns allerdings noch weitaus gelegener.«
    Wurragarr und Bedarra wechselten einen Blick, dann wandte sich das Känguruh wieder den Reisenden zu. »Wir haben unsere Familien zurückgelassen, die von unserem Triumph erfahren müssen. Wir alle haben zu Hause Verpflichtungen: Geschäfte, um die wir uns kümmern, Feldfrüchte, die ausgesät oder ein- gebracht werden, und Kinder, die erzogen werden müssen.« Mit einem kleinen Hüpfer drehte er sich um und zeigte in die Ferne.
    »Niemand, den ich kenne, reist ins Hochgebirge. Dort gibt es nichts als Kälte und Fels. Nach Osten, ja; nach Süden, ja; im Winter hin und wieder auch nach Norden. Aber niemals nach Westen oder Nordwesten. Das wird sich jetzt, wo die Dunklen besiegt sind, vielleicht ändern. Oder auch nicht. Das Hochgebirge ist Heimstatt zu vieler Schatten, denen wir einfachen Landleute lieber nicht begegnen möchten.«
    »Seht ihr!« Gugelunds Zunge schnellte unwillkürlich vor und zurück, als er sich an seine Gefährten wandte.
    »Das beweist gar nichts, Chef.« Squill lag gelangweilt auf dem Rücken und benutzte einen zugespitzten Zweig als Zahnstocher.
    Bedarra gähnte, wobei er das Maul unglaublich weit aufriß.
    »Man erzählt sich Geschichten von denen, die sich

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