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Der Sohn des Kometen

Der Sohn des Kometen

Titel: Der Sohn des Kometen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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wenig blass geworden.
    »Wahrlich, die werden schnell zu Toten, denen ich zu schweigen befehle, Alter!« Er beugte sich vor und schwang die Klinge.
    Etro wich stolpernd zurück. Mythor, auf den keiner der
    Männer geachtet hatte, während Etro sprach, stieß ihn zur Seite und erreichte mit einem Sprung das Pferd des Fürsten. Er bekam die herabsausende Klinge am Griff zu fassen und entwand sie den eisernen Fingern mit einer ruckartigen Drehung, die Thorwil aus dem Sattel riss .
    Mit der gleichen Drehung brachte er das Schwert mit beiden Händen hoch und wieder herab, bevor einer der Reiter ihm nahe kam. Die Klinge traf Thorwil an der Schulter, und so groß war die Wucht, dass sie durch Umhang und Kettenhemd drang und tief ins Fleisch fuhr.
    Der Fürst wälzte sich schreiend herum. Die Reiter hieben ihren Pferden die Fersen in die Flanken und beugten sich mit grimmigen Gesichtern vor, die Klingen zum Hieb erhoben. Aber sie behinderten einander, und Mythor ließ ihnen keinen Augenblick für gezieltes Handeln. Das gerade Schwert war eine gute Waffe. Es hatte den Hauptschlagpunkt weiter vorne als die krumme Klinge. Das gab ihm eine größere Reichweite. Andererseits schnitt es nicht. Alle Kraft müsste im Hieb selbst liegen. Aber sie vermochte noch etwas, wie ihm gleich darauf bewusst wurde: Sie vermochte aus völlig ungewohnten Stoßrichtungen zu stechen und mit tödlicher Kraft einzudringen.
    So wurde aus einer abwehrenden Aufwärtsbewegung von der Seite ein tiefer Stich zwischen die Rippen eines der Reiter. Der sank mit erstauntem Gesicht aus dem Sattel und bekam keine Luft mehr für einen Schrei, doch Mythor verlor die Klinge fast aus den Händen. Mit einem gewaltigen Ruck riss er sie aus dem sterbenden Mann und taumelte zurück.
    Diese ungewollte Bewegung rettete ihm das Leben, denn die anderen beiden waren heran und hieben auf ihn ein von ihren schnaubenden, tänzelnden Pferden. Der eine traf nur die flache Klinge, die laut klirrte, aber nicht brach. Das Schwert des zweiten streifte seinen linken Arm, dass sein ledernes Wams dunkelrot von Blut wurde und Schmerz ihn fast lähmte.
    Aber es blieb keine Zeit, auf Wunden oder Schmerz zu achten. Mit grimmiger Entschlossenheit stürmten die beiden auf ihn ein, während der Fürst stöhnend versuchte, auf die Beine zu kommen und seinen Dolch zu ziehen, jedoch feststellen müsste, dass Etro ihm zuvorgekommen war, den Dolch aus seinem Gürtel gerissen hatte und außerhalb seiner Reichweite gesprungen war. Verdammt flink für einen alten Mann!
    Er sank zurück und kämpfte gegen den Schmerz in seiner Schulter an. Er sah den dunkelhäutigen Teufel wie einen Dämon zwischen zwei seiner Männer springen und gleich darauf einen aus dem Sattel stürzen und still liegen. Und aus den Augenwinkeln sah er das Gesicht Gilways, blutüberströmt und leblos. Ihr Götter! Warum ließen sie nicht von ihm ab und ließen die Bogenschützen die Arbeit aus sicherer Entfernung tun?
    Der letzte Gegner ließ von Mythor ab, als habe er die Gedanken seines Fürsten vernommen. Einen Augenblick lang schien es, als wollte er seinem Pferd die Fersen geben und fliehen. Dann sah er seinen Fürsten am Boden liegen.
    Mythor stand heftig atmend mit halb erhobener Klinge vor ihm.
    Der Reiter trieb plötzlich sein Pferd auf ihn zu und drängte ihn von Thorwil weg. Mythor hatte zu tun, den heftigen Schwerthieben auszuweichen. Es widerstrebte ihm, das panisch aufgeregte Pferd zu töten, und er verachtete den Mann dafür, dass er es wie einen Schild vor sich her trieb. Bevor eine Chance kam, ließ der Reiter von ihm ab, riss das Pferd herum, dass es schmerzvoll aufwieherte, und raste zu Thorwil zurück. Er war ein guter Reiter. Als er Thorwil erreichte, beugte er sich tief hinab aus dem Sattel und ergriff den Fürsten, der sich mit schmerzverzerrtem Gesicht aufrichtete und ihm entgegenstolperte, am Arm.
    Mythor hastete hinterher. Wenn der Fürst entkam, war alles verloren.
    Auch Etro ahnte es, denn er warf sich in den Weg. Einen Augenblick lang sah es so aus, als werde der Griff des Reiters brechen und Thorwil fallen. Dann schwanden die Kräfte des alten Etro. Seine Hände ließen los. Er geriet unter die eisenverstärkten Schuhe des Fürsten, der verzweifelt nach ihm trat.
    Mit unerwarteter Behändigkeit kam er wieder auf die Beine, griff taumelnd an seinen Gürtel. Dann hatte er den Dolch des Fürsten in der Faust und holte weit aus.
    Mythor war stehengeblieben, als er keine Chance mehr sah, die Fliehenden zu

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