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Der Sohn des Kometen

Der Sohn des Kometen

Titel: Der Sohn des Kometen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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der Tat, als ob sie Dämonen aus der Schattenwelt wären«, murmelte sie.
    Zohmer Felzt verzog das Gesicht und bemerkte sarkastisch: »Es sind Thorwils Männer, die so heulen, vermutlich, um sich Mut zu machen, Prinzessin. Nicht so sehr vor den Fremden, denn ich denke nicht, dass von den armen Teufeln genug am Leben geblieben sind, um wirklich eine Gefahr zu sein, sondern vor der Wut ihrer fürstlichen Herrschaft, die nur mit Mühe und nicht gerade würdevoll mit dem Leben davongekommen ist.«
    »Kein Grund zur Eifersucht, mein guter Zohmer. Nyala von Elvinon verliert ihr Herz nicht an einen wie ihn. Wenn es mir auch gefällt, dass ein Haudegen wie er in meiner Gegenwart seine Manieren entdeckt.«
    Zohmer Felzts Gesicht hatte sich bei ihren Worten ein wenig gerötet. »Du musst meine Eifersucht verzeihen, Nyala. Aber da dich keine leidenschaftlichen Gefühle an mich binden, könnte es nur umso schneller geschehen, dich an einen anderen zu verlieren.«
    »Genug!« sagte sie scharf. »Du weißt, ich schätze deine beißenden Reden, aber nicht, wenn ich das Thema bin. Verzeihe ich deine Eifersucht nicht immer großmütig? In meiner Stellung braucht eine Frau einen Begleiter, der jung und attraktiv ist und nicht über seine Skrupel stolpert.«
    »Und der sie anbetet?« fragte er sarkastisch.
    Sie nickte lächelnd.
    »Kämpft man nicht um das, was man begehrt?« fragte er ein wenig bitter.
    »Hindere ich dich je daran, mein Hauptmann? Verspotte ich je deine Gefühle? Dass ich sie nicht erwidere, musst du versuchen, mit so viel Großmut zu ertragen wie ich deine Eifersucht. Sonst könnte ich deiner nicht mehr sicher sein. Ich müsste beginnen, dir zu misstrauen.«
    »Nein«, sagte er rasch. »Von Herzen und von Stand, Prinzessin, könntest du keinen Treueren finden.« »Gut, mein Freund. Denn auf eine Weise, die du nicht begreifen würdest, wäre es sehr einsam ohne dich.«
    Bevor er etwas erwidern konnte, brach eine kleine Gruppe der Fremden zwischen den Felsen hervor, dicht gefolgt von Thorwils Männern. Einige der Dunkelhäutigen stürzten, und Thorwils Krieger hieben sie nieder. Einige waren klein und zierlich. Ihr Schreien ließ Nyala zusammenzucken.
    »Großer God! Es sind Frauen und Kinder. Sie erschlagen sie wie Vieh! Zohmer, lass uns dem Einhalt gebieten!«
    »Willst du dich mit Thorwil anlegen, Prinzessin?«
    »Ja, denn er tut es, weil er sie fürchtet.«
    »Er wusste nicht gerade Erfreuliches von den Schwarzen zu berichten«, stimmte Felzt zu.
    »Er fürchtet sie. Und ich hasse Feigheit. Komm!«
    Felzt winkte den fünf Männern seiner Garde. Dann folgten sie Nyala, die in halsbrecherischem Tempo zwischen den Felsen hinabritt, auf die Gruppe der Kämpfenden zu. Die Schwarzen waren umringt von Thorwils und ihren Kriegern. Doch als sie mit ihren Gardekriegern den Kampfplatz erreichte, löste sich die Gruppe bereits auf. Nur noch Tainnianer waren übrig. Die dunkelhäutigen Toten waren junge Frauen und Kinder.
    Die Männer machten Nyala Platz. »Es hieß, keine Gefangenen«, sagte einer unsicher.
    Nyala starrte mit zusammengepressten Lippen auf die Toten. »Thorwils Befehl?« fragte sie. Es war mehr eine Feststellung.
    »Ja, Herrin.«
    Kampflärm näherte sich ihnen. Die Männer griffen erneut zu ihren Waffen.
    »Wartet!« befahl Nyala. »Es ist genug getötet worden.«
    »Aber Herrin. Das mögen unsere Männer in Bedrängnis sein«, wandte einer ein.
    »In Bedrängnis durch Frauen und Kinder?« fragte sie sarkastisch.
    Sie wartete keine Antwort ab, sondern trieb ihren Rappen zwischen die Felsen, woher der Kampflärm drang. Die Männer folgten ihr zögernd. Aber sie wussten auch, dass der Fürst der Tochter des Herzogs von Elvinon Gehorsam schuldete. Und ihre eigenen Leute empfanden ohnehin keine Loyalität für Thorwil.
    Vier oder fünf Männer waren es, die zusammengedrängt grimmigen Widerstand leisteten, obgleich ihre Lage aussichtslos war. Es war in dem Gewühl nicht genau zu erkennen. Doch zwei fielen unter den Schwerthieben der Tainnianer, als Nyala hinzukam.
    »Hört auf!« rief sie. »Lasst sie leben!«
    Zwei von Thorwils Männern sanken nieder und eine dritte der schwarzen Gestalten, ehe ihre Stimme in die kampftrunkenen Gehirne der Krieger drang und sie widerwillig zurückwichen, um Nyala Platz zu machen. Zwei Dutzend Tote, dunkelhäutige und tainnianische, lagen wie ein Wall vor den Überlebenden; lediglich zwei Männern, die keuchend und halb zusammengesunken vor Erschöpfung gegen die Felsen gepresst

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