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Der Sohn des Kometen

Der Sohn des Kometen

Titel: Der Sohn des Kometen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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Vielleicht fürchteten sie auch eine Falle.
    Mythor und Etro blieben in der Mitte der Ebene stehen, winkten mit leeren Händen und warteten.
    Ein halbes Dutzend Reiter drängten sich an der Spitze der Tainnianer zusammen. Sie berieten eine Weile. Dann kamen vier langsam herangeritten, während sich hinter ihnen die breit ausgefächerte Schar noch ein wenig näher schob. Ein Dutzend Krieger der vordersten Reihe hielten ihre Bogen bereit, mit Pfeilen an den Sehnen.
    »Sie gehen kein Risiko ein«, murmelte Etro.
    »Wir im Grunde auch nicht«, stellte Mythor fest. »Sie haben ebenso viel zu verlieren wie wir, wenn wir jeder nur einen Gegner mit in den Tod nehmen.«
    »Du irrst, Junge«, sagte Etro schwer. »Wir haben viel mehr zu verlieren als diese kriegslüsternen Narren. Denn wir lieben das Leben.«
    »Ja«, sagte Mythor schwer. »Das tun wir. Aber zum Leben gehört auch das.« Er deutete auf die heranpreschenden Reiter.
    »Du meinst den Kampf?«
    Mythor gab keine Antwort. Die Reiter wirbelten um sie herum und verhielten mühsam auf dem Geröll ihre schnaubenden Pferde. Grimmige blond- und rotbärtige Gesichter starrten sie an, halb verdeckt von eisernen Helmen. Sie hatten armlange, gerade, zweischneidige Schwerter in den Fäusten. Und einer trug sogar eiserne Handschuhe.
    Mythor sah nun, wie wohlgerüstet diese Männer waren, mit
    Kettenhemden und Beinschienen. Er dachte an ihre eigene Ausrüstung, an die ledernen Wämser und Panzer, die diesen Klingen nicht lange widerstehen würden. Er sah, wie schwer es für ihre kurzen krummen Messer und ihre Keulen sein würde, solch einen Gegner zu erschlagen, wenn sie im Handgemenge aneinandergerieten. Nur wenige würden in der Lage sein, einen Gegner mit sich in den Tod zu nehmen.
    »He, der eine sieht anders aus«, sagte der Mann mit den eisernen Handschuhen zu seinen Gefährten.
    Mythor, der schon ein wenig Übung mit der tainnianischen Art zu sprechen hatte, verstand ihn. Er sah, wie Etro einen Augenblick auf die Stimme lauschte und nickte.
    »Ob sie verstehen, was ich rede?« fuhr der Reiter fort.
    »Wir verstehen«, sagte Mythor.
    Der Rotbärtige wandte sich an seine Begleiter: »Hat einer von euch das verstanden?«
    Bevor einer antworten konnte, wiederholte Mythor langsam: »Wir verstehen euch sehr gut.«
    Der Rotbärtige grinste. »Drollige Art zu reden, was sagt ihr?« Seine Begleiter lachten. »Vielleicht sollten wir einen am Leben lassen. Wir könnten eine Menge Spaß mit ihm haben.«
    »Weshalb wollt ihr uns töten?« fragte Etro langsam und betont.
    Der Rotbart ignorierte die Frage. »Wer seid ihr?«
    »Der Stamm der Marn«, antwortete Etro. »Wir kommen aus dem Süden.«
    Der Rotbart hing den Worten nach, aber er schien sie zu verstehen, denn er nickte und sagte kalt: »Ihr hättet dort bleiben sollen.«
    »Es war nicht unser Wille, hierherzuziehen und hier solch ein Ende zu finden.« Ruhig deutete Etro auf die Trümmer von Churkuuhl und die Klippen.
    »Wir haben es gesehen. Es war Zauberei und Dämonenwerk.
    Die Hälfte unserer Pferde raste über die Klippen wie besessen.«
    Diesmal hatte Etro Schwierigkeiten, den raschen, heftigen Worten zu folgen.
    »Das bedauern wir«, sagte Mythor deshalb. »Und wäre nicht unser eigener Verlust so vollkommen, dass uns nichts blieb als das Leben, würden wir die Schuld begleichen.«
    »Das werdet ihr!« sagte der Rotbart grimmig. »Ihr werdet sie mit Blut begleichen wie alle schwarzhäutigen Schattenanbeter! Bei Erain und God! Es ist ein heiliger Krieg, den wir führen, gegen alle Dämonenbeschwörer, ob es nun Caer oder andere Stämme sind. Ihr Blut wird die Erde Tainnias tränken! Ihre Gebeine werden.«
    »Dass unsere Haut dunkel ist, bedeutet nicht, dass unsere Herzen es sind«, unterbrach ihn Etro ruhig. »Es ist die Sonne, das Licht, das sie dunkel brannte.«
    »Still, alter Narr!« fuhr der Rotbart ihn wütend an.
    »Aber versteht ihr denn nicht«, fuhr Etro fast flehend fort, »dass auch wir die Dunkelheit fürchten. dass auch wir nur hier sind, weil wir vor den Mächten der Schatten flohen seit langer Zeit?«
    »Ich bin Thorwil aus Callowy«, brüllte der Rotbart drohend, »Fürst von Arwyns Gnaden! Noch nie hat jemand in meiner Gegenwart gesprochen, wenn ich zu schweigen befahl!«
    »So müssen es Tote gewesen sein, denen du befohlen hast«, erwiderte Etro. »Denn Lebende können die Wahrheit nicht verschweigen, auch wenn sie nicht gehört werden will.«
    Thorwil starrte ihn an. Selbst seine Begleiter waren ein

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