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Der Sohn des Kometen

Der Sohn des Kometen

Titel: Der Sohn des Kometen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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ihn und seine Begleiter. Undeutlich sah er Klingen blitzen. Dann hörte er die Flüche seiner Begleiter und das Klirren von Eisen, als die Klingen aufeinandertrafen.
    »Lasst die anderen am Leben!« vernahm er einen halblauten Befehl. »Nur der Fremde ist wichtig!«
    Er duckte sich, als sie auf ihn einhieben. Ein Schlag traf ihn an der Hüfte, und der Schmerz lähmte ihn fast.
    Er hatte keine Waffe. Aber einer seiner Begleiter war plötzlich neben ihm und ein zweiter Mann auf ihm, der eben zum Stoß mit der Klinge ansetzte.
    Mythor rollte herum und verbiss sich den Schmerz seiner frisch verheilten Armwunde. Er entwand dem Angreifer das Schwert, bevor er zustoßen konnte. Dann war er auf den Beinen und wehrte eine Fackel ab, die jemand nach seinem Gesicht zu stoßen versuchte. Die Klinge fand den Arm, und ein Aufschrei und Wimmern folgte, und die Fackel fiel zu Boden und erlosch. Sein Schwert fand ein zweites Mal Fleisch, als etwas Dunkles auf ihn zustieß. Der Gegner japste, unterdrückte ein Stöhnen, und das Rascheln kündete davon, dass er sich eilig aus dem Staub machte.
    Neben ihm waren seine Begleiter erfolgreich und brachten die übrigen drei Fackeln zu Fall. Schreien begleitete dies, und in der folgenden Dunkelheit war nur noch das sich rasch entfernende Geräusch von hastigen Schritten zu vernehmen.
    »Das war ein kurzes Vergnügen«, brummte eine der Wachen. »Hat einer von euch was abgekriegt?«
    »Nicht der Rede wert«, knurrte der andere. »Und du, Fremder?«
    »Ich muss mich erst vergewissern. Der erste Schlag.« Er betastete seine Hüfte. Aber der Schmerz rührte nur von der Wucht des Hiebes selbst her. Das raue Leder hatte die Waffe aufgehalten. Da war ein tiefer Schnitt im Gewand, ein Kratzer darunter, nicht mehr. »Nein, es ist alles in Ordnung.«
    »Da bin ich froh, Fremder. Lady Nyala hätte uns streng zur Rechenschaft gezogen, wenn dir etwas geschehen wäre. Wir hätten uns am besten gleich selbst das Messer gegeben.«
    Anerkennend meinte der zweite: »Du führst eine gute Klinge. Man hat schon davon gesprochen. die draußen in den Klippen dabei waren.«
    »Es gab nicht viel anderes, was man bei den Marn lernen konnte«, meinte er. Aber er schämte sich seiner Worte innerlich.
    »Möchte wissen, wer es auf ihn abgesehen hat. Von uns wollten sie gar nichts.«
    Bevor der andere etwas erwidern konnte, behauptete Mythor: »Das war ein Gruß von eurem feinen Hauptmann Zohmer Felzt.«
    »Du hast einen Zwist mit dem Hauptmann?« sagte der eine grinsend und nickte. »Ja, ja, die Gunst der Lady hat ihre Vor- und Nachteile. Er ist ein guter Hauptmann und bei der Garde beliebt. Aber er ist recht eigen, was die Prinzessin betrifft. Wenn er sich bei anderen Weibern ein wenig Entspannung holen würde. Aber dazu ist er sich zu gut.« Er seufzte. »Wir haben immer gewusst, dass es kein gutes Ende nehmen wird.«
    »Tut mir einen Gefallen«, bat Mythor.
    »Gern, Freund.«
    »Da nichts weiter geschehen ist, bitte ich euch, nicht über diesen Vorfall zu reden.«
    »Wenn du es so willst. Und wie willst du das hier erklären?« Er deutete auf das Schwert in Mythors Hand.
    »Gar nicht«, sagte Mythor und hob die Klinge, um sie in die Dunkelheit der Nacht zu werfen.
    »Nein, warte. Es scheint eine gute Waffe zu sein. Es wäre schlecht, sie irgendeinem Schurken zu überlassen. Gib sie uns.
    Es ist leicht erklärt, dass wir sie einem Burschen abgenommen haben, der damit Ärger machte.«
    »Ja, ihr habt recht. Es tut mir in der Seele weh, sie herzugeben.«
    »Kannst sie dir wiederholen, wenn du Sehnsucht danach hast«, meinte der eine und steckte sie in seinen Gürtel. »Aber wir sollten jetzt eilen. Wenn du noch eine Audienz beim Herzog hast, wie du sagst, dann müssen wir zusehen, dass wir in die Burg kommen.« Er lachte unterdrückt. »Zohmer scheint dich zu unterschätzen, wenn er dir solche Tölpel auf den Hals hetzt.«
    Herzog Krude saß müde in seinem kleinen Audienzraum und grübelte über die Auswirkungen nach, die es haben mochte, wenn die Nachricht seiner Männer stimmte, dass nämlich Scharen von Caer sich bereits auf dem Festland herumtrieben.
    Es gab keine Hinweise, wie viele es waren. Es mochten hundert sein, der Größe des Schiffes nach zu schließen, das seine Patrouillen entdeckt hatten, oder tausend, falls es Schiffe gab, die seine Patrouillen nicht entdeckt hatten.
    Oder ein ganzes Heer! Die Götter mochten es wissen. Ihre Anzahl und ihre Pläne.
    Es müsste Zauberei gewesen sein. Wie sonst hatten sie

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