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Der Sohn des Sehers 02 - Lichtträger

Titel: Der Sohn des Sehers 02 - Lichtträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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einschlagen musste. Es gab andere
Furten über den Dhurys, noch weit vor diesen Hügeln, die er so gerne sehen wollte.
     
    Die Anführer der Klans vom Sichelsee trafen sich später, um zu beraten, wie sie weiter vorgehen wollten.
    »Habt ihr es gehört? Kluwe ist hier«, verkündete Blohetan aufgeregt. »Er wird wissen, was zu tun ist.«
    »Das wissen wir schon selbst«, erwiderte Eri unwillig.
    »Wenn das so sein sollte, ist es mir entgangen«, knurrte Uredh.
    »Es kann nicht schaden, den alten Seher zu fragen«, meinte Blennek nachdenklich. »Vielleicht sieht er die Zukunft klarer als die beiden Seher, die mit uns reiten.«
    Awin erwartete eine scharfe Antwort von Curru, doch blieb sie aus. Sein ehemaliger Lehrer starrte nur düster in die Flammen ihres Feuers.
    »Ich stimme Blennek zu«, sagte Harmin. »Es wäre gut, zu hören, was der Seher sagt. Doch können wir nicht erwarten, dass er uns einen klaren Pfad offenbart. Das tun sie selten, nicht wahr, Awin Sehersohn?«
    Awin blickte auf. Sonst nannte ihn nur Wela so. Der Schmied nickte ihm freundlich zu. »Es ist so, dass alles, was wir sehen, widersprüchlich und schwer zu deuten ist«, erklärte Awin ernst. »Und so müssen auch unsere Vorhersagen euch oft rätselhaft erscheinen.«
    »Ist das so?«, fragte Harmin. »Als ich mit euch ritt, vor einem halben Jahr, da sagte uns Curru genau voraus, was geschehen und welchen Weg der Feind einschlagen würde.« Immer noch sprach der Schmied freundlich, aber Awin zuckte innerlich zusammen. Harmin wusste doch genau, wie falsch Currus Vorhersagen auf ihrem letzten Kriegszug gewesen waren.
    Curru warf Harmin einen feindseligen Blick zu, dann sagte
er langsam: »Manchmal scheint das, was die Seher vorhersagen, nicht einzutreffen, und die Hakul zweifeln an ihnen. Doch das liegt daran, dass die gewöhnlichen Menschen die tiefere Wahrheit ihrer Sprüche nicht erkennen, ja, nicht erkennen können, Harmin. Auch webt Tengwil, die Schicksalsweberin, starke Fäden. Der Seher mag vor einem Verhängnis warnen, doch kann er es nicht immer abwenden. Ja, ich konnte nicht verhindern, dass unser Sger am Glutrücken vernichtet wurde, obwohl ich es vorausahnte. Doch wusste ich auch, dass aus dieser vermeintlichen Niederlage unser größter Sieg erwachsen würde. Und sieh, Harmin, haben wir nicht wieder gewonnen, was uns der verfluchte Räuber genommen hatte? Liegt der Heolin nicht wieder in unserer Hand?«
    Awin war sprachlos. Falls Curru die Falle am Glutrücken vorausgeahnt haben sollte, hatte er es damals für sich behalten. Aber nein, gar nichts hatte er vorhergesehen, er, Awin, war es gewesen, der sie zum Heolin geführt hatte.
    »Also hast du vorhergesehen, dass mein Sohn Harbod sterben würde?«, fragte Harmin ruhig.
    Curru nickte, ohne mit der Wimper zu zucken. »Er war ein tapferer Mann, und sein Opfer war nicht völlig umsonst.«
    Awin konnte sehen, wie der Schmied sich verfärbte. Es sah aus, als wolle er sich gleich auf Curru stürzen.
    »Harbod war wirklich ein tapferer Krieger, so wie die anderen Männer des Fuchs-Klans, die an unserer Seite kämpften«, meldete sich jetzt Eri wieder zu Wort. »Und wir ehren sie dafür.« Harmin schien sich wieder etwas zu beruhigen, doch Eri fuhr fort: »Ich habe erfahren, dass du, als es so aussah, als hätten wir keinen Yaman mehr, meiner Mutter angeboten hast, unseren Klan in den euren aufzunehmen, Harmin. Dafür schulde ich dir Dank, und ich werde dieses Angebot erwidern, falls Yaman Auryd nicht zurückkehrt.«

    Harmin holte tief Luft, dann erklärte er mit bebender Stimme: »Sollte Yaman Auryd von der Jagd auf den Fremden, den ihr nicht fangen konntet, wirklich nicht zurückkehren, Yaman Eri, so gibt es in unserer Sippe noch andere Krieger, die auf den Schild gehoben werden können, ohne ihn dabei gleich zu zerbrechen. Ich danke dir dennoch für dein überaus großzügiges Angebot.« Dann stand der alte Schmied auf und verschwand.
    Awin bewunderte ihn dafür, dass er so ruhig geblieben war. Eris Angebot war eine Frechheit. Am Lächeln, das um Eris Lippen spielte, sah Awin, dass das seinem Yaman - und es fiel Awin immer noch schwer, ihn als solchen zu sehen - sehr wohl bewusst war. Versprach er sich etwas davon, oder wollte er nur die alte Feindschaft pflegen, die Curru und Harmin verband?
    Eine Weile hingen die Männer am Feuer ihren eigenen Gedanken nach, dann sagte Uredh: »Wir werden ihn nicht verborgen halten können.«
    »Was meinst du?«, fragte Blohetan.
    »Den Lichtstein«,

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