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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Diensten der Föderation stand, und er nahm seine Pflichten sehr ernst. Er war, soweit ihn Lyle kannte, ein ziemlich langweiliger Mensch und fast schon übertrieben ehrlich. Schlimmer noch, er fand Cottman tatsächlich in Ordnung, so wie es war, und hatte sein Möglichstes getan, Belfontaine von Änderungen abzuhalten. Die Vorstellung, er könnte mit Granfell oder jemand anderem ein Komplott schmieden, war wirklich lächerlich.
Belfontaine rief die Daten auf, die er auf sein Terminal hatte übertragen lassen, und suchte nun nach Schreiben, die zwischen Granfell und dem Außenposten der Föderation in der Domäne Aldaran hin und her gegangen waren. Es gab ein paar Kontakte, aber nur das übliche. Nichts daran war beunruhigend oder auch nur interessant.
Das bedeutete allerdings nicht, dass sich Granfell nicht mit Dom Aldaran getroffen hatte, als er oben in den Hellers war.
Miles war klug genug, gegebenenfalls keine Spuren einer subversiven Aktivität zu hinterlassen.
    Konnte es denn sein, dass sich gar nichts tat? War Miles’ Plan vielleicht wirklich nur eine spontane Idee, die ihm sein Opportunismus eingab, als er von Regis Hasturs Tod hörte?
    Dachte er selbst um zu viele Ecken, oder litt er schlicht unter Verfolgungswahn?
    Vielleicht wäre es das Beste, er ließ Granfell weitermachen, ließ ihn seine Soldaten aus den Hellers einfliegen und den Zug angreifen, und wartete ab, was passierte. Wenn Granfell Erfolg hatte – gut. Wenn nicht, und es kam zu einem Untersuchungsausschuss, konnte er behaupten, er habe nichts von der Sache gewusst, Granfell habe eigenmächtig gehandelt, ohne seine Billigung.
    Natürlich würde Granfell versuchen, ihn hineinzuziehen, und bei Belfontaines dienstlicher Vergangenheit würde man ihm vielleicht sogar glauben. Es wäre besser, Granfell würde die Sache nicht überleben. Er war Belfontaine viel zu eifrig.
    Und um Nailors musste man sich ebenfalls kümmern. Er zählte zu Granfells Männern und würde ihn stützen.
Langsam begann ein Grinsen um seine Mundwinkel zu zucken. Er sah jetzt einen Ausweg. Vancof wollte doch schriftliche Befehle? Nun gut, er sollte sie bekommen, und sie würden das gesamte Problem lösen. Wenn man schon einen Auftragsmörder in Diensten hatte, dann konnte man auch Gebrauch von ihm machen. Und Nailors würde nicht die leiseste Ahnung haben, dass er sein eigenes Todesurteil übermittelte, und das von Granfell dazu. Zufrieden über seine Gerissenheit wandte sich Belfontaine dem anderen Problem zu – Mikhail Hastur. Er hatte den Mann noch nie gesehen, Hastur könnte ihm im Korridor über den Weg laufen, ohne dass er ihn erkannte. Vielleicht war er beeinflussbar, vielleicht auch nicht. Und gab es da nicht irgendwo noch einen Sohn von Regis Hastur?
Schlagartig trat Verärgerung an die Stelle seiner guten Laune. Er hatte während all der Jahre auf Cottman nicht genügend Informationen gesammelt, und nun musste er eben ohne sie auskommen. Sicher, Granfell brachte es möglicherweise fertig, den größten Teil der herrschenden Klasse Cottmans zu eliminieren, oder zumindest die bereits Erwachsenen.
Aber würde ihn das ans Ziel führen?
    Darauf konnte er sich doch nicht verlassen? Und wenn die Mitglieder des Comyn sich nicht in Thendara aufhielten, weil sie den Leichnam von Regis Hastur nach Norden brachten, müsste die Burg eine leichte Beute sein. In der Baracke des Hauptquartiers waren mindestens hundertfünfzig Soldaten der Föderation stationiert, die ihnen die Haare vom Kopf fraßen und mit den einheimischen Frauen herumhurten. Die nahmen es mit beliebig vielen, nur mit Schwertern bewaffneten Wachen auf, selbst ohne Hochleistungswaffen.
    Wie konnte er einen Angriff auf Burg Comyn rechtfertigen? Zunächst war er wie blockiert, dann erkannte er, dass die Lösung Hermes Aldaran hieß. Der Mann wurde gesucht, und soviel Belfontaine wusste, hatte er sich in der Burg versteckt.
    Deshalb war es gerechtfertigt, wenn er das verdammte Ding stürmte – falls die Föderation sein Handeln überhaupt in Frage stellte, würden sie jedenfalls nicht wissen, dass Hermes wahrscheinlich mit den anderen nach Norden ritt. Ja, das war die Lösung.
    Sobald der Trauerzug die Stadt verlassen hatte, würde er einen Angriff auf Burg Comyn befehlen. Der nicht ausgeführte Haftbefehl für Hermes Aldaran war doch alles, was er im Grunde brauchte. Und es würde keine echte Gegenwehr geben, nur einige Diener und eine Hand voll Burgwächter. Und wenn sie diesen großen weißen Steinhaufen auf dem

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