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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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was sehr zufällig wirkte, wenn man nicht Bescheid wusste. Dann sah er, wie sich Domenics Miene verdüsterte.
Vancof ist sehr besorgt, und der andere Mann befiehlt ihm, eine geeignete Stelle für einen Hinterhalt zu suchen. Er sagt, er soll sich keine Sorgen machen, wenn der Platz ausgesucht ist, kümmern sie sich um alles andere.
Wie soll Vancof die Information übermitteln? Der Mann gibt ihm etwas, eine Art Apparat. Er ist sehr klein.
Wahrscheinlich einen Funksender – absolut verboten auf Darkover.
Ja, und ich glaube, das bereitet Vancof große Sorgen. Ich glaube, er befürchtet, jemand vom Fahrenden Volk könnte das Ding sehen und anfangen, Fragen zu stellen. Was werden sie deiner Meinung nach jetzt tun?
Das weiß ich nicht, Tomas. Ein paar Soldaten herbeischaffen und als Banditen verkleiden – das würde ich jedenfalls tun, wenn ich einen Angriff vorhätte. Falls sie allerdings die Absicht haben, Waffen der Föderation einzusetzen, wäre eine solche List sinnlos. Denn wenn sie ausnahmslos alle töten, ist natürlich keiner mehr da, der sich beschweren könnte . Der Gang seiner Gedanken gefiel ihm nicht, und es gab keine Möglichkeit, sie wirksam vor Domenic zu verbergen.
Wie können sie an so etwas auch nur denken – es ist so feige!
Für dich und mich ist es das. Die Föderation sieht alles ganz anders.
Herm erkannte, wie vergeblich der Versuch war, Domenic die Denkweise der Terraner erklären zu wollen. Er hatte immerhin mehr als zwei Jahr zehnte bei ihnen gelebt und verstand sie selbst noch nicht völlig. Er konnte nur eines mit Sicherheit sagen, nämlich dass der Geheimdienst der Föderation stets eifrig bestrebt war, die Regierungen der einzelnen Planeten zu destabilisieren, einfach um ihrer Macht willen, soviel er feststellen konnte. Die Föderation wollte Darkover nur aus einem einzigen Grund haben: Es stand noch nicht unter ihrer Herrschaft. Herm hatte im Senat gegen sehr viele Gesetze gestimmt, mit denen die Rechte geschützter Planeten beschnitten werden sollten, ebenso wie gegen solche, die das Leben der Menschen auf den Mitgliedsplaneten weiter belastete. Die Argumentation war immer die gleiche – die Leute wüssten nicht, was gut für sie ist, und bräuchten klügere Köpfe, die für sie entscheiden. Alles, was anders war, wurde mit Argwohn betrachtet, und abweichendes Denken wurde stets als Bedrohung angesehen.
Er schnupperte die rauchige Luft, spürte, wie ihm der leichte Wind übers Gesicht strich, und fühlte sich trotz seiner Sorgen so lebendig wie seit Jahren nicht mehr. Er war froh, zu Hause zu sein, hier zu sein, um die Pläne dieser Männer zu durchkreuzen. Das würde ihn für all die Jahre der Frustration entschädigen, die er mit dem endlosen Kampf um Darkovers Unabhängigkeit von äußerer Einmischung verbracht hatte.
Aber er war immer noch hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, etwas Nützliches zu tun, und seiner Angst, Katherine könnte ihm nie vergeben. Hatte er die Gelegenheit zur Flucht ergriffen, weil sie ihm auf Darkover nicht mehr ebenbürtig war, wie sie hartnäckig behauptete? Hielt ein Teil von ihm sie tatsächlich für einen Krüppel, und war das der wahre Grund dafür, warum er ihr nie die Wahrheit gesagt hatte? Er wünschte, er hätte sein Denken genügend im Griff, um nicht weiter darüber zu grübeln, aber immer wenn er sich auch nur ein klein wenig entspannte, spukte ihm das Thema erneut im Kopf herum.
Sein Vergnügen an der frischen Morgenbrise und den Gerüchen des Lageplatzes war wie weggeblasen. Herm kaute hemmungslos auf diesem unverdauten Bissen, schmeckte seine Bitterkeit, kostete sie beinahe aus. Doch, er wollte nur zu gern das volle Ausmaß des Komplottes gegen Mikhail Hastur aufdecken. Er liebte Darkover und wusste, dass er seinem Heimatplaneten gegenüber äußerst loyal war. Aber war es die Liebe zu Darkover wert, dass er seine Ehe ruinierte? Er hatte vorher gewusst, dass Kate wütend sein würde, wenn er ihr alles erzählte, und er hatte darauf gebaut, sie ausreichend beeinflussen zu können, dass die Sache nicht außer Kontrolle geriet. Aber es hatte wohl nicht funktioniert wie erwartet. Nun würde er für das Verlangen, seiner Welt zu dienen, möglicherweise einen höheren Preis bezahlen müssen, als er sich jemals hätte träumen lassen.
Herm dachte an sein jüngeres und idealistischeres Ich, an den Mann, der einst zur Föderation gegangen war, um für Darkover tätig zu sein. Er hatte es immer gehasst, wie die Aldarans von den übrigen

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