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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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behalten ihre Gedanken für sich. Selbst die Die ner auf Burg Comyn sind ziemlich leise. Aber hier – es ist ein fürchterlicher Radau! Einer von den Maultiertreibern da vorne hat Dünnschiss, und ich kann nicht mal das aussperren.“ „Aber du hast im Turm von Arilinn doch sicher gelernt, wie man das macht.“ „Ja, aber … vielleicht bin ich einfach zu aufgeregt, um mich richtig konzentrieren zu können.“ Herm runzelte die Stirn. Domenic war noch ein halbes Kind, und er hatte ihn wie einen Erwachsenen behandelt. Er dachte über das nach, was er gerade gehört hatte. Er war von Domenics Gabe abhängig, weil er so über die Pläne Vancofs und der übrigen Terraner auf dem Laufenden blieb. Aber was, wenn der Informationsfluss zu viel für den Jungen wurde? Er könnte einen Schock erleiden, und dann wären sie wirklich in der Bredouille.
„Du sagst, du wüsstest nicht mehr, wann du noch keine Gedanken hören konntest. Heißt das, dass du bereits vor Ausbruch der Schwellenkrankheit …?“ Domenic lachte. „ Ich habe vergessen, dass du wirklich nicht viel über mich weißt.“ Du hast die Geschichte nicht mitbekommen, aber deine Frau hat sie gehört – zum Teil jedenfalls. Als Mutter mit mir schwanger war und sie und Vater sich weit in der Vergangenheit aufhielten, haben sie sich lange Zeit im See von Hali versteckt, und die Leroni in Arilin glauben, dass sich dadurch mein Laran irgendwie verändert hat. Eigentlich weiß niemand genau, was davon zu halten ist.
Sicher, ich habe natürlich die Alton-Gabe. Aber in meinem Hirn scheint außerdem noch ein Haufen anderes Zeug zu sein, das sich niemand erklären kann. Ich wurde wieder und wieder überprüft, aber bisher gelang es niemandem, die tatsächlichen Grenzen meines Laran zu bestimmen. Ich bin eine Art Missbildung, auch wenn sich das keiner zu sagen traut.
Herm überlegte. Er erinnerte sich gut an seine eigene Jugendzeit, an das Gefühl, anders zu sein als die anderen. Eine solche Erfahrung machten vermutlich alle Heranwachsenden.
Aber er fing auch die unterschwellige Beklommenheit in Domenics Gedanken auf, die Angst vor sich selbst. Er versteckte sie gut, aber doch nicht ganz.
Hab keine Angst, Tomas.
Wenn du hören könntest, was ich höre, dann würdest du glauben, du wirst verrückt, Onkel Ian!
Was denn?
Manchmal höre ich den Planeten stöhnen.
Ich verstehe. Hast du das schon mal irgendwem erzählt?
Das erklärte zumindest den verängstigten Blick, als Herm scherzhaft von wandernden Steinen gesprochen hatte.
Nein, und ich weiß nicht, warum ich es dir erzähle, außer dass ich mir ziemlich sicher bin, dass du nicht behaupten wirst, ich bilde mir alles nur ein, oder es ist etwas, aus dem ich herauswachsen werde!
Dieser Vertrauensbeweis berührte Herm tiefer, als er zu erforschen wagte. Er kannte den Jungen kaum, und doch war Domenic bereit, sich ihm anzuvertrauen. Nach kurzem Nachdenken verstand er. Genau so hatte er selbst vor Jahren auf Lew Alton reagiert, dem er Dinge erzählte, über die er mit keinem Angehörigen seiner eigenen Familie gesprochen hätte.
Vielleicht wirst du stattdessen hineinwachsen, Tomas.
Du findest es also nicht allzu merkwürdig, wenn man die Welt hört?
Es scheint keinen Schaden anzurichten. Tatsächlich klingt es faszinierend.
So habe ich es noch gar nicht gesehen. Danke. Der Junge sah viel fröhlicher aus, und Herm war zufrieden mit seinem diplomatischen Geschick. Gleichzeitig war er beunruhigt. Wie konnte einer den Planeten hören? Seine stets wache Neugier war entfacht, und er fragte sich, wie das wohl klang. War es ein Stöhnen und Ächzen oder mehr wie das Tosen eines großen Feuers? Beides wahrscheinlich, falls Domenic sich die ganze Sache nicht nur einbildete. Dann hob sich Herm diese Sorge für ein anderes Mal auf und grübelte wieder darüber, was er Katherine angetan hatte. Eine düstere Stimmung senkte sich über ihn, und während der nächsten Meilen dachte er nur noch an seine Frau und die Kinder und daran, wie sehr er sie liebte.
Doch nach einiger Zeit beanspruchten die Freuden der Reise wieder seine Aufmerksamkeit, und trotz der miserablen Gangart seines Pferdes und der Sorge um seine Familie und den jungen Mann, der schweigend neben ihm ritt, begann sich Herms Stimmung zu bessern. Er wusste aus langer Erfahrung, dass ein Teil von ihm jeder Bedrückung trotzte, und während er im rötlichen Vormittagslicht dahinritt, erlaubte er diesem Teil, sich in den Vordergrund zu schieben.
    14
    Domenic amüsierte

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